Montag, 21. Mai 2012

Song des Tages: A Portage To The Unknown




(Turisas: "A Portage To The Unknown", aus dem Album "The Varangian Way", 2007)

We've sailed across the sea
Rowed for miles and miles upstream
Passed by Aldeigjuborg
Seen Lake Ilmen gleam
Ingvar took the lead
After Holmgard as agreed
What the end of Lovat meant
Was soon to be seen

Dripping with sweat a new day dawn on
The ropes cut flesh, as they've done in times foregone
I see my breath, my hands are going numb
Far from home we have come

An endless trail in front my eyes
A swift take off, had no time for goodbyes
What will we find and what was left behind
There's no return, get it off your mind

The water's changed to sand
Lakes and rivers turned to land
Plough up the rocky seas
Ride felled down trees
Foot by foot we edge
Once a ship, now a sled

Six regular edges and six vertices
Six equilateral triangles
Six square faces in another direction
Plato's earth transparent

Give me all you have!
Pull as hard as you can
Plough up the rocky seas
Ride felled down trees
The water's changed to sand
Lakes and rivers turned to land

The rug has been pulled from under my feet
All my life made of lies and deceit
All I have left is a symbol on my chest
My only lead on my desperate quest

Branded at birth with the sign of Perun
East of the sun and West of the moon
The road now continues, Northwind be my guide
Wherever I'm going, the Gods are on my side.



Anmerkung: Und schon wieder ein "Seemannslied", ein ambivalentes zumal, dem ich meine Empfehlung beifügen möchte, zum Anhören den Verstärker an die Schmerzgrenze zu bringen, sich mit geschlossenen Augen im Dunklen zwischen die hämmernden Boxen zu legen (oder - bei empfindlichen Nachbarn oder Mitbewohnern - Kopfhörer zu benutzen), den tiefen Griff in die finnische Mythologie samt Gottheiten zu ignorieren und sich einfach hinwegspülen zu lassen ... ;-)

Für mich ist "A Portage To The Unknown" keine Beschreibung der Fahrt irgendwelcher längst verwester Wikinger, sondern eine mögliche Art der Hörbarmachung unserer heutigen verfahrenen Situation - nicht nur in Finnland, sondern selbstredend auch im biederen, erzkonservativen und neoliberal verseuchten Deutschland (und anderswo). Lasst Euch auf das Experiment ein und spürt den Sog. - "Wer es fassen kann, der fasse es", so lautet ja das altbekannte Credo der Katholiken, und es gilt natürlich hier in diesem Höllenpfuhl erst recht. ;-)

9 Kommentare:

Darkmoon hat gesagt…

Du überraschst mich doch immer wieder :) Schön daß du die Finnen würdigst und etwas Power reinbringst! :) Und nun weiter auf dem "desperate quest" .....!

jakebaby hat gesagt…

Am Gesamtaufbau/Ablauf des Liedes habe ich so gar nichts auszusetzen. ... Bis natuerlich auf das syntethische 'Schifferklavier und den vorwiegenden Synthy ueberhaupt! (Das angedachte Double-Base ist zufriedenstellend)

Das Stueck koennte man in einer klassischen Doom/Death-Metal Bestueckung mit Sicherheit Schwerer und wesentlich Heisser gestalten.

Wie siehts mit deinen Anschlaegen aus Charlie?
:-)

Charlie hat gesagt…

@ Jake: Es freut mich, wenn Dir der Song wenigstens teilweise gefällt - Geschmäcker sind nunmal verschieden. In einem Punkt aber irrst Du: Zum Line-Up von Turisas gehört eine Akkordeon-Spielerin; das Instrument ist in fast jedem Song der Band zu hören.

Gegen Synthies habe ich dagegen nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil - Bands, die darauf verzichten, verschenken aus meiner Sicht oft ein gigantisches Potential.

Auch muss man immer bedenken, dass die Soundqualität bei youtube & Co. ja an der untersten noch halbwegs erträglichen Grenze liegt bzw. diese auch nicht selten überschreitet. Ich habe die Original-CD hier und ich versichere, dass der Sound - bei entsprechend gutem Equipment und angemessener Lautstärke - einfach fantastisch und "mind-blowing" ist. Noch besser könnte er sein, wenn es eine Vinyl- oder gar Tonband-Version dieser Aufnahmen gäbe, aber darauf braucht man heutzutage ja gar nicht mehr zu hoffen ... ;-)

Was Du mit "Anschlägen" meinst, kann ich gerade nicht so ganz einordnen ... ich kann Dir aber versichern, dass mein virtuelles, linguistisches "Waffen- und Sprengstofflager" gut gefüllt ist und ich regen Gebrauch davon zu machen gedenke ... ;-)

Liebe Grüße!

jakebaby hat gesagt…

Lustig, "Anschläge" waren auf technisch/musikalisch bezogen. :-)

Als AltMetaller haben Synthies auf meiner Buehne nix zum suchen. Meine klassische Besetzung sind nun mal Guitars, Bass, Drumms und ne fette Roehre.

Trotzdem sollten wir mal 'n Liedchen machen!

Gruss
Jake

jakebaby hat gesagt…

Geschmackstechnisch: Der Song wird nach anfaenglich einschlaegigen Guitar-Riffn keyboardlastig(wie wir das frueher nannten) und es werden(ebenso die Guitar im Hintergrund) nur noch einzelne Toene im Accord angeschlagen.

Ich bin genuegend Musiker um nicht unbedingt auf "entsprechend gutes Equipment und angemessener Lautstärke -" angewiesen zu sein, um ein Lied, natuerlich ganz geschmackssubjektiv, zu beurteilen. (und wie gesagt habe ich von der Basis her keine Probleme)

Nicht meine LieblingsBand at All, aber was monumentales "mind-blowing" angeht durchaus vergleichbar.
Ausserdem schlage ich diesen Song von ManOwar allerweil fuer die westliche NationalHymne vor.
Wenn Das Nicht Passt: http://jakester-express.blogspot.com/2011/11/da-wird-doch-glatt-der-adolf-hart.html

Gruss
Jake

PS. Welch Instrument spielst du .... (no, don't tell me :)

Charlie hat gesagt…

@ Jake: Wie schon gesagt, Geschmäcker sind nunmal verschieden, und das ist ja auch gut so. ;-) Mit Manowar kann ich persönlich nicht so furchtbar viel anfangen, aber das heißt ja nichts. Kriegsrhetorik wie in "Battle Hymn" passt zwar in der Tat zur "westlichen Welt", ist mir aber gerade deswegen in jeder Form zuwider. Das können sich die Bushs auf Familienfeiern reinziehen, da passt es doch gut hin. ;-)

Was die musikalischen Anschläge betrifft, musst Du hier immer damit rechnen. ;-) Ich muss allerdings auch etwas Rücksicht nehmen und kann nicht nur derbe Klopper raushauen (zumal ich ja auch extrem unterschiedliche Musikstile mag). Wenn trotzdem gelegentlich etwas dabei ist, das Dir auch gefällt, freut's mich um so mehr.

Du ahnst es schon: Meine Hauptinstrumente haben allesamt Tasten. ;-( Klavier, Orgel, Keyboard sind es ... außerdem tröte ich ab und zu mal in die Posaune oder nehme am Schlagzeug Platz. Gerne malträtiere ich auch das Micro ... - Und Du? Dass Du gerne und gut singst, weiß ich ja schon ... :-)

Viele Grüße,
Charlie

Darkmoon hat gesagt…

Ich muß mich da mal einschalten: Das ist doch Quatsch, bei diesem Song von "Keaboardlastigkeit" zu schwafeln... sorry, Jake. Dieser Song könnte so ohne Keyboards gar nicht diese Wirkung entfalten, seine (wie ich finde) geniale Endzeitstimmung kommt doch erst durch die Kombination von Akkordeon, melodischen Parts, Double-Bass, Geschrei, harten Riffs und eben symphonischen Keyboards.

Eine andre Instrumentierung hätte den Song m.E. nicht besser gemacht. Ich liebe ihn genau so wie er ist und ich bin Gitarrist. Lassen wir die Kirche also mal im Dorf. Ich kann oft genug nix mit Charlies Musikauswahl anfangen und bin sehr froh daß das jetzt mal anders ist. :)

jakebaby hat gesagt…

Nooee, natuerlich lasse ich die Kirche nicht im Dorf.
Opportunistisch und gar unfairer'weise gehe ich von Charlies, als auch dem gegebenen Fakt aus, dass nun mal Geschmäcker verschieden sind.

Was hab ich mir schon an klassisch, klassisch spanisch, griechisch und sonstige Guitarren++ reingezogen.
Mein Nachbar in Houston war ein Blue-Grass Monster und zog 3mal die Woche Proben mit seinen 3 Kumpels fuer diverse Konzerte durch.

Nicht unbedingt meine Sache, bis ich mal zu ner Probe eingeladen ward und kaum eine akustische Bauweise missen konnte. Vom Banjo bis dickbauechige Mandolinen war alles gegeben und die aelteren Jungs waren so dermassen praezise/natuerlich, boesartiggut drauf. Ganz ohne irgendwas 'Anderes und dazu noch mit allerweil fettem Gesang/Backround mit haesslichsten Texten.

Da lief bei mir gleichzeitig ein ganz anderer, rein akustischer Film ab.
Es macht (fast) keinen Unterschied, was ich an exzellenter 'Handarbeit hoere, ich konvertiere/hoere Es gerne in meinem Geschmack.

Wenn ich 10-14 praezisvariable Anschlaege pro Sekunde vernehme oder auch was Schweres, laueft nun mal vorwiegend Metal!

Leider finde ich, seit meiner letzten Band, niemanden mehr, der einer angemessenen Umsetzung oder Kreation gerecht wuerde.
Und ich habe nur noch den Rest meiner Stimme uebrig.
Well, Fuck It!

Gruss
Jake

Charlie hat gesagt…

@ Darkmoon: Beklagen kannst Du dich aber auch nicht - Du erinnerst dich hoffentlich noch an den letzten gemeinsamen Abend, an dem wir (ich stelle Dich jetzt mal bloß - das hast Du von Deiner Kritik *g*) gemeinsam die Haare schüttelten und dem Alkohol frönten, oder? Da hat Dir die Musikauswahl doch sehr zugesagt ... ;-)

Schade, dass Jake nicht um die Ecke wohnt. Mit dem wäre der Abend sicher noch etwas heftiger ausgefallen ... ;-)