Dienstag, 8. Januar 2013

Zitat des Tages: "Adelswichs"


Dem ungeborenen Nachwuchs von Catherine und William Mountbatten-Windsor ans kleine Herz gelegt

Gut, einerseits:

Im Mund der Löffel silbern, golden
der Rand Deines royalen Latz.
Umschwirrt von hundert Nannies, holden,
wirst Du gehütet wie ein Schatz.

Aber, ach! ach! aber:

Die Kackklamotten Deiner Mutter!
Dein Leben lang nur Pferdesport,
nie -wurst! Nur dieses High-Class-Futter
und Paparazzi am Abort.
Das darfst Du niemals: Scheiße bauen,
nur Kutsche fahren und sonst nix.
Nur Krone, Thron, Paraden schauen –
ein Leben lang nur Adelswichs!

Ich würd's mir gut überlegen ...

(Moritz Hürtgen, in: "Titanic-Magazin" vom 22.12.2012)

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(Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz)

(Diese Karikatur aus dem Jahr 1848 trägt den Titel "Zwischen mir und mein Volk soll sich kein Blatt Papier drängen", ein Zitat König Friedrich Wilhelms IV. aus seiner Eröffnungsrede zum ersten Vereinigten Landtag in Preußen. Dort hatte er deutlich gemacht, dass er nicht beabsichtigte, seine "durch das Gottesgnadentum legitimierte Herrschaft" durch ein "Blatt Papier", nämlich eine Verfassung, schmälern zu lassen. Während der König hier vor den Abgeordneten mit ihrer Forderung nach einer demokratischen Verfassung die Tür zu verschließen versucht, wird er vom Militär unterstützt, das traditionell monarchistisch und gegen jegliche demokratischen Bestrebungen war. Die Abwehr der Forderungen der Bevölkerung durch den auf die militärische Gewalt gestützten König und die damit einhergehende reaktionäre Phase führten schließlich dazu, dass die Bevölkerung mit Gewalt versuchte, sich das "Blatt Papier", das ihre Rechte sichern sollte, zu erkämpfen. "Satyrische Zeitbilder No. 28 bei B.S. Berendsohn in Hamburg", Lithografie, koloriert, 1848.)

1 Kommentar:

Anabelle hat gesagt…

Allein für das Wörtchen "Adelswichs" sollte man dem Moritz einen Preis überreichen! :-)