Mittwoch, 18. Dezember 2013

Der Irrsinn der "repräsentativen Umfragen" - und was Politik und Medien daraus machen


Die Zweifel wachsen / Behinderte und nichtbehinderte Schüler sollen gemeinsam unterrichtet werden. Die Landesregierung führt diese Bildungsreform ab 2014 schrittweise ein. Doch eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage zeigt: Die Skepsis in der Bevölkerung wächst - vor allem bei Rot-Grün-Wählern. / (...) Befragt wurden 505 NRW-Bürger [Hervorhebung von mir].

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Anmerkung: Den oben verlinkten Text sollten nur Hartgesottene lesen - ich habe mir bei der Lektüre die Stirn blutig schlagen müssen vor lauter Verzweiflung über so viel geballte Dämlichkeit. Da befragen sie 505 von insgesamt mehr als 17.500.000 Menschen in NRW, konstruieren aus deren Antworten auf vermutlich tendenziös gestellte Fragen eine "repräsentative Umfrage", stellen sogar fest, dass die "Zustimmung" zum Thema XY um "12 Prozentpunkte gesunken" sei - und folgern daraus messerscharf eine "wachsende Skepsis" in der Bevölkerung.

Anschließend wird brav ein seriöser journalistischer Text aus diesem Bullshit gemacht - und selbstverständlich springt die politische Bande sogleich geifernd auf die durchs Dorf getriebene Sau auf und überbietet sich gegenseitig in vollmundigen Verbalkotzereien wie diesen: "Die CDU sieht in der Umfrage einen 'Schlag ins Gesicht der Schulministerin'. Unter Rot-Grün verliere die Bevölkerung 'das Vertrauen in eine gute und verlässliche Umsetzung der Inklusion', sagte der CDU-Bildungsexperte Klaus Kaiser."

Ich habe dieses Beispiel willkürlich gewählt - das Thema, um das es in der besagten "Umfrage" geht, ist in diesem Zusammenhang gar nicht von Belang. Mithilfe solcher "Umfrage"-Tricksereien wurden und werden schließlich immer wieder Manipulationsversuche in allen möglichen Bereichen gestartet, die letzten Endes stets nur als Stichwortgeber für die laut in Mikrofone geplärrten politischen Begleitsermone fungieren. Eigentlich müsste es jedem Menschen sofort einleuchten, dass 505 von 17,5 Millionen Stimmen (das sind weniger als 0,003 Prozent) niemals "repräsentativ" sein können - ganz egal, wie man das auch anstellen mag. Trotzdem wird dieses Märchen immer und immer wieder in allen Mainstreammedien erzählt - und zwar ausführlich, hoch- oder eher pseudo-seriös aufbereitet und in einem quasi "wissenschaftlichen" Ton, der nicht einmal den Hauch eines Zweifels erahnen lässt.

Nebenbei erfahren wir an diesem Beispiel auch, worum es auch hier letztlich - wie immer - geht: Nämlich um Geld. Worum auch sonst. Geld ist das einzige Thema, das diese Bande interessiert - ganz besonders dann, wenn es darum geht, die Kohle nicht wie gewohnt sich selbst zuzuschustern bzw. der "Elite" in den widerwärtig stinkenden Rachen zu schmeißen.

Keine Betrügerei, kein billiger Hütchenspielertrick, keine Lüge ist der neoliberalen Bande zu dämlich, um ihre niederträchtigen Ziele zu erreichen - und die "vierte Gewalt" spielt das üble Spiel weitgehend widerspruchs- und kritiklos mit und beteiligt sich willfährig an der Propagandaveranstaltung. Und weil die Bande es so schön findet, habe ich auch eine sinnlose "repräsentative Umfrage" gestartet, auch wenn ich vermute, dass sich an diesem Quatsch fast niemand beteiligen wird.

Der Kapitalismus ist ...

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