Freitag, 24. Oktober 2014

Wehret den Fortschreitungen: Der gelbe Stern




Anmerkung: Diese bemerkenswerte und äußerst bedrückende Dokumentation aus dem Jahr 1980, für die der Autor Dieter Hildebrandt (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kabarettisten) seinerzeit den "Bayerischen Filmpreis" sowie eine "Oscar-Nominierung" erhalten hat, lässt mich, je öfter ich sie sehe, immer sprachloser zurück. Im Begleittext der DVD zum Film heißt es:

Dieser Film unternimmt es, mit teilweise unveröffentlichem Archivmaterial ein authentisches Bild jener Vorgänge zu zeichnen, deren letzte Station die Vernichtungslager waren. Warum konnte sich die antisemitische Organisation Hitlers so rasch mit den Vorurteilen vieler Millionen Deutscher zu einem derartigen Verfolgungswahn verbinden? Der Film fragt vor allem auch nach den Anfängen, denen nicht gewehrt wurde. Die Ächtung begann nicht mit dem Pogrom 1938, nicht mit Buchenwald und Dachau oder den fernen Ghettos - sie begann in Dörfern und Städten, an Universitäten und Ministerien, in Sportvereinen und Amtsstuben, im Freundeskreis und in den Schulen, auf dem Weg zur Arbeit. (...) [Der Film] zeigt die Zerstörungswut der Nazis in der Kristallnacht des November 1938, und er dokumentiert die Fluchtwege, Rettungsversuche und Überlebenskünste in den Wochen und Monaten danach.

Es bleibt jedem Zuschauenden selbst überlassen, in den furchtbaren Darstellungen dieses Films - insbesondere in den Themenbereichen der menschenfeindlichen Bürokratie und beginnenden Ausgrenzung und Entrechtung ganzer Bevölkerungsgruppen - die furchteinflößenden Parallelen zur heutigen Zeit zu entdecken und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen. Den "Anfängen" ist auch heute einmal mehr nicht "gewehrt" worden - die erneute Entrechtung und Verfolgung bestimmter Menschengruppen hat längst wieder begonnen und entfaltet sich, von interessierter Seite forciert, stetig weiter.

Der Satz des Autors, am Ende des Films geäußert, soll und muss uns allen eine böse Mahnung und dringliche Aufforderung zu entsprechenden Taten sein:

Die Vernunft, wenn sie zu lange unterdrückt wird, schafft sich zuletzt nur noch in Trauergesängen Gehör.


8 Kommentare:

Lazarus09 hat gesagt…

..wehret den Anfängen und Widerstand hat bekanntlich immer Zeit bis es zu spät ist und die Geschichte lehrt uns das sie uns nichts lehrt..!

..PS: ich hab schon angefangen hier auszuholen warum, wieso, ab wann man hätte .. und hab's wieder gelöscht. Sinnlos , ich mach mir lieber einen Kaffee und les' die Mopedzeitung denn "unsere" moderne Gesellschaft hat statt gebildete und aufgeklärte Menschen, Lemminge produziert, die sich willenlos in jede gewünschte Richtung dirigieren lassen .. schönen Sonntag noch

Anonym hat gesagt…

Irgendwie ist es ja gut daß nicht alle schon aufgegeben haben wie du. Sonst gäb es ja solche Filme gar nicht mehr.

Vielleicht solltest du die Mopedzeitung doch lieber in den Müll schmeißen und dich statt mit dir selber mit dem Wahnsinn beschäftigen? Vielleicht ist es gerade dieses Quentchen was fehlt?

Sie werden sicher nicht aufhören wenn sie bemerken daß der Widerstand immer SCHWÄCHER wird.

Anonym hat gesagt…

Was sollte man denn tun? Zuhause rumsitzen und ab und an ein paar Texte bloggen? Lass die anderen mal machen?
Also bitte was kann man tun?

Anonym hat gesagt…

Ja so sind sie, die Doitschen. Sie fragen allen Ernstes "Was kann/sollte man tun?" anstatt den Arsch endlich hochzunehmen und endlich anzufangen, vielleicht im eigenen Umfeld, vielleicht im politischen oder künstlerischen Betrieb, vielleicht in einer die vielen Organisationen, die sich gegen Faschismus stemmen.

Es gibt 1000 Formen und Wege dem Wahnsinn entgegenzutreten, aber der Doitsche fragt lieber nach: "Was sollte man denn tun?"

Am besten gar nix, schlaf einfach weiter und konsumiere und wunder dich frühestens dann, wenn du in der Hölle aufwachst. Dann ists aber wieder mal zu spät.

Lazarus09 hat gesagt…

Anonym 27. Oktober 2014 11:46


Ich engagiere mich schon, auch und besonders in Person, so ist das nicht,z.B. bei occupylondon,Green & Black Cross , aktuell Occupy Democracy ..blabla

und du .. wo du mir empfiehlt die Mopedzeitung in den Müll zu werfen und stattdessen den Arsch zu heben ? Ich weiß zumindest von was ich rede, wenn ich sehe wie bei Protest und Widerstands- Aktionen die Akzeptanz der hirngewaschenen Herde ausschaut .. ungefähr so wie beim Lockführer und Pilotenstreik in D.

also immer schön locker bleiben .. ;-)

jakebaby hat gesagt…

"Ja so sind sie, die Doitschen." ..etc.

Solch Quatsch kann nur jemand verblubbern, der sich, ausschliesslich in der doitschen Suppenschuessel gebunden, nicht mal eines Tellerrandes bewusst ist.

Deutschland ist in der gesamtharsch'westlichen Entwicklung nur ein williges Zahnraedchen, welches sich in Richtung allumfassender Scheisse dreht, in welcher jeglichst politische Entscheidungen ausschliesslich die nachdruecklichen Forderungen diverser Industrien exekutieren.

"[...] und wunder dich frühestens dann, wenn du in der Hölle aufwachst. [...]"

Welch Hoelle, aus Krieg, Armut, Hunger, etc. du auch meinen moegest, ist fuer Milliarden von Menschen/etc. schon laengst Realitaet.

Meine eigenen Wahrnehmungen bezueglich allgemein beschissener Entwicklungen begannen vor ueber 30 Jahren. Seither wurden meine uebelsten Zukunfst'visionen staendig negativst uebertroffen und es bleibt nur noch eine Realitaet: "Schlimmer geht Immer"

Im Detail hast du wohl kaum eine Ahnung von Was ichs hab. :-)

Lazarus09 hat gesagt…

@ jakebaby

..heute belächelte VT morgen allgemein akzeptierte, gängige unhinterfragte Realität.. If you're looking for the guilty, you need only look into a mirror ;-)

jakebaby hat gesagt…

Mit dem Spiegel hab ich basisch ueberhaupt kein Problem, da, seit Homo Sapiens, keinste a-natuerliche Erscheinung diesen Planeten so dermassen nachdruecklich upgefuckt hat.

Mit dieserlei Feststellung hab ich, unter den, aus welch beschissenen Gruenden so selbstherrlich verwirrten, Humanidioten, keinerlei Beliebtheitswert.

Selbst ich selbst mag mich nicht allzusehr :-)