- Andante, ma non troppo - Allegro energico
- Andante (ma non troppo lento)
- Scherzo. Allegro
- Finale. Andante - Allegro molto - Andante assai
(Jean Sibelius [1865-1957]: "Sinfonie Nr. 1 in e-moll", Op. 39 aus dem Jahr 1898; Orchestre de Paris, Leitung: Paavo Järvi; 2013)
Anmerkung: Diese äußerst aufwühlende Musik aus dem hohen Norden dieses von kapitalistischen "Eliten" permanent duchgefickten Planeten bedarf hier keiner verbalen Ausführungen, da sie für sich selbst spricht. Man lösche das Licht, drehe den Lautstärkeregler gen Maximum und öffne seinen Geist den anstürmenden Gedanken und Emotionen.
Als ich diese Sinfonie zum ersten Mal in einem Konzert hörte, habe ich in der Nacht danach kein Auge zugetan, sondern war abwechselnd mit Suizidgedanken und revolutionären Planungen beschäftigt. Aus beidem ist nichts geworden, wie das heutige Posting belegt. Das hat jedoch weniger mit der fantastischen Musik, sondern eher mit meiner eigenen Unzulänglichkeit zu tun. Diese irrsinnige Musik entzieht sich, wenn man nicht sorgfältig aufpasst, jeder geistigen Analyse und schießt wie eine Droge direkt in den Blutkreislauf, um am Schluss in einem wahrhaften Orgasmus zu enden, der aber im Nachhall durch das abschließende Pizzicato fast schon lächelnd ad absurdum geführt wird.
Sibelius hat nach 1926, nachdem er sein letztes Werk veröffentlicht hatte, zwar nicht damit aufgehört, Musik zu komponieren, er hat aber jede einzelne Komposition aus dieser Zeit eigenhändig wieder vernichtet und dafür gesorgt, dass auch im Nachlass nichts mehr davon zu finden ist. Auch in dieser Hinsicht ist er ein glühendes Vorbild für die in unserer Zeit nicht enden wollenden Wiederholungen selbst in den bescheuertsten Bereichen der belanglosesten Popmusik.
Der Kapitalismus tötet jede Kunst, wenn der Künstler nicht gegensteuert.
2 Kommentare:
Danke Ihnen sehr für den Tip!
Schirrmi
Jederzeit gerne! :-) Allerdings muss mich niemand "siezen" ... wir sind hier doch nicht bei den Schlips-Borg. ;-)
Liebe Grüße!
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