Was treibt dich, dieses Leben fortzufahren,
Prolet, in deinem schmierigen Gewand,
nachdem der Wollust jugendlicher Brand
erlosch nach allzu schnell verrauschten Jahren?
Hohläugig, hager, mit ergrauten Haaren,
so stehst du vor dir selber angespannt
und schleppst dich in ein sonnenloses Land,
um dich zuletzt dem Ekel zu verpaaren
und in der nächsten Pfütze zu verenden.
O könntest du den Blick noch einmal heben,
o könnt ich dir mit meinen weißen Händen
der Rache Fackelbrände übergeben,
dass sie in einem seligen Verschwenden
verzehrten uns und dein zertretnes Leben!
(Gustav Sack [1885-1916], in: "Gesammelte Werke in zwei Bänden", S.Fischer 1920)
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