Sonntag, 6. September 2009

Zweifel und Denken als Lustfaktoren

Albrecht Müller formuliert (...) gegen Ende seines Buches1 die Erkenntnis: "Alle Menschen, die verstanden haben, dass die Idee der Demokratie entscheidend darauf gründet, dass es Alternativen gibt, alle Menschen, die erkannt haben, dass Demokratie nur dann funktioniert, wenn die Herrschenden wissen, dass sie kontrolliert werden und auf Zeit gewählt sind, müssen zwingend ein Interesse an einer Alternative zur herrschenden Macht haben." Man kann sich zwar nach Lektüre dieses Buches kaum noch vorstellen, wie die vielen lethargischen Mitmenschen aktiviert werden sollen, sich aus der virulenten Manipulation durch Meinungsoligarchen zu befreien - dennoch kann man nur immer wieder den Appell hinaustragen, jeder möge sich aus der "selbstverschuldeten Unmündigkeit" (I. Kant) durch kritische Eigeninitiative befreien. Und wie geht solches? Durch Denken, Informieren, wieder Denken. Ja, Zweifel und Denken müssen wieder als Lustfaktoren entdeckt werden - das sei die animierende Erkenntnis nach der Lektüre dieses Buches.

1. Albrecht Müller: "Meinungsmache. Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen", Droemer 2009

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