Donnerstag, 1. Oktober 2009

Denken wie Angela, Frank und Peer

Noch wird darum gerungen, was aus der Jahrhundertkrise folgt. Noch ist offen, welche Langzeitschäden sie hinterlässt. Nur eines scheint schon festzustehen: Dass die Bundesregierung unter Leitung von Frau Merkel und Herrn Steinmeier das ganz prima gemanagt hat, mithilfe des heroischen Finanzministers. Jedenfalls haben wir das im Wahlkampf, der nun leider endet, täglich zu hören bekommen, von Beteiligten wie von vermeintlich unabhängigen Großdenkern. Künftige Geschichtsschreiber müssen das eigentlich nur noch abschreiben.

Absurd. Wenn überhaupt, ist es für ein solch großes Urteil viel zu früh. Zumal es in Widerspruch steht zu der langen Liste von großkoalitionären Pannen und verpuffenden Rettungsaktionen. Es kollidiert auch damit, dass die deutsche Wirtschaft erschreckend schwer von einer Krise getroffen ist, an der angeblich andere schuld sind, die glimpflicher davonkommen. Fragt sich eher, warum eine Große Koalition bei so einer Zwischenbilanz so gut wegkommt. (...)

Von wegen tolles Krisenmanagement. Wenn Deutschland so heftig getroffen wurde, hat das vielleicht auch damit zu tun, dass Finanzminister Peer Steinbrück noch im (Rezessions-)August 2008 polterte, er sehe keine Krise. Oder die Regierung im September noch deklarierte, das sei eine US-Krise. Stichwort HRE. Oder dass sie im November erstmal ein Pseudo-Konjunkturpaket auflegte - bevor im Januar endlich ein größeres folgte. Da war die deutsche Exportwirtschaft vor lauter Schönreden und Abwägen bereits mit zweistelligen Raten abgestürzt. Erst seit ein paar Wochen gibt es Anzeichen, dass die groß geplanten Staatsinvestitionen zu höheren Bauaufträgen führen - ein halbes Jahr nach Beschluss des Konjunkturpakets. Toll.

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