Es gibt Geschichten, die schreibt nur das Leben. Da geht einem Zeitungsfotografen die Waschmaschine kaputt, weshalb er sich in den Waschsalon begibt, wo das wirkliche Leben tobt. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit er seine Wäsche hinbringt - immer trifft er dort auf ein und dieselbe Putzfrau und wundert sich. Eines Tages fasst sich der Fotograf ein Herz und fragt die Putzfrau, wieviel sie eigentlich arbeite, und die Putzfrau antwortet: "Eigentlich immer". Das müsste für eine Story reichen, denkt sich der Mann. Wenig später rückt er mit einer Kollegin aus dem SZ-Magazin bei Petra Steingart (Name der Putzfrau) an. Einfach sei das nicht gewesen, lässt uns das Magazin im Abspann wissen: Für das Interview habe Frau Steingart sich "viel Zeit freischaufeln und Termine umschichten müssen", Putztermine wohlgemerkt, denn die Frau arbeitet im Schnitt 17 Stunden am Tag, manchmal werden es auch 19.
Das sei der "Terminkalender eines Managers", heißt es im ersten Satz des Vorspanns anerkennend, wenn auch nur für "einen Lohn, der gerade zum Überleben reicht". Keine Ahnung, wieviele Manager mit einem 17- bis 19-Stunden-Arbeitstag das SZ-Magazin schon interviewt und porträtiert hat (ich kann mich an keines erinnern), aber egal, Hauptsache, man hat eine griffige Einstiegsphrase, die einem im zweiten Satz erlaubt, noch tiefer ins Klischeeklo zu greifen und unsagbar dämliche Pseudoalternativen zu konstruieren: "Ist sie ein Vorbild? Oder ein Opfer unserer Zeit?"
(Weiterlesen)
Anmerkung: Ein prächtiges Stück Propaganda aus dem SZ-Magazin, sehr treffend und pointiert analysiert. Bitte lesen und weiterreichen!
Das sei der "Terminkalender eines Managers", heißt es im ersten Satz des Vorspanns anerkennend, wenn auch nur für "einen Lohn, der gerade zum Überleben reicht". Keine Ahnung, wieviele Manager mit einem 17- bis 19-Stunden-Arbeitstag das SZ-Magazin schon interviewt und porträtiert hat (ich kann mich an keines erinnern), aber egal, Hauptsache, man hat eine griffige Einstiegsphrase, die einem im zweiten Satz erlaubt, noch tiefer ins Klischeeklo zu greifen und unsagbar dämliche Pseudoalternativen zu konstruieren: "Ist sie ein Vorbild? Oder ein Opfer unserer Zeit?"
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