Samstag, 7. August 2010

Der Crash, das Geld und die Zukunft

Wir schreiben den 25. September 2008. Zehn Tage ist es her, seit die Investmentbank Lehman Brothers zusammengebrochen ist. Im Deutschen Bundestag schreitet Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zum Rednerpult. Sichtlich unter Schock warnt er vor den Veränderungen durch die Finanzkrise: "Niemand sollte sich täuschen: Die Welt wird nicht wieder so werden wie vor dieser Krise."

Jetzt, knapp zwei Jahre später, ist die Finanzwelt drauf und dran, wieder so zu werden wie vor dem Super-GAU. In den ersten drei Monaten dieses Jahres kassierten allein die großen Banken Goldman Sachs, JP Morgan Chase und die Deutsche Bank 13,5 Milliarden Dollar an Gewinn. Das Casino brummt wieder. (...)

Und diese Misere besteht weiter. Noch immer interessiert sich im Finanzsystem kaum jemand dafür, ob die Gewinne von Unternehmen aus Kinderarbeit stammen oder aus der Abholzung von Regenwäldern – Hauptsache, die Rendite stimmt. Hauptsache, alles wächst so schnell wie möglich, nach mir die Sintflut. Es ist ein System institutionalisierter Verantwortungslosigkeit.

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Anmerkung: Im weiteren Verlauf des Textes werden "Sieben Gebote für eine ethische Revolution des Finanzsystems" formuliert, die es in sich haben. Zwar wird auch hier das eigentliche Grundproblem des Geldsystems an sich nicht berührt, das u.a. von Prof. Bernd Senf in seinen Büchern "Der Tanz um den Gewinn" und "Der Nebel um das Geld" sehr deutlich formuliert wurde. Dennoch regt der Text zum Nachdenken an und bietet aufklärerische Informationen, die man in den "Qualitätsmedien" zumeist vergeblich sucht.

Der Artikel endet mit den warnenden Worten: "An Konzepten für eine ethische Revolution des Finanzsystems fehlt es nicht. Die Frage ist, wann die Politik handelt, wann Banken und Bankkunden umdenken. Manche sagen, es müsse alles noch schlimmer kommen. Glaubt man einigen Experten, könnte es tatsächlich bald noch viel schlimmer kommen. Zu diesen Warnern zählt Nouriel Roubini, der US-Ökonom, der die Finanzkrise voraussah: Wenn das Finanzsystem jetzt nicht grundlegend verändert wird, sagt er, 'dann wäre das, was wir erlebt haben, nur ein Vorgeschmack dessen, was uns noch bevorsteht.'"

So ist es.

Zu dieser Thematik sei der Film "Let's Make Money" von Erwin Wagenhöfer wärmstens empfohlen, der mit den Worten schließt:

"Wenn wir so weitermachen, dann kommen neue Selektionsmechanismen – Selektionsmechanismen zwischen Staaten, zwischen Rassen, zwischen Religionen, zwischen 'berechtigten' Menschen, zwischen 'unberechtigten', zwischen 'wertvollen' und 'nicht wertvollen' Menschen -, dann wird der monetäre Wert des Menschen irgendwann in den Vordergrund geschoben, und dann beginnt ein neues Zeitalter der Barbarei. Das ist unausweichlich."
























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