(...) Resultat: diese Vokabel [der "Chancengerechtigkeit"] bringt gleich mehrere Ideologisierungsgefahren ins Spiel. Sie zieht gleichsam die objektive "Chancengleichheit" mit deren objektiver Überprüfbarkeit aus dem Verkehr und rückt an deren Stelle die schwammige Fantasie von einem gütigen Richter, der vollkommen gerecht völlig ungleiche Lebenschancen verteilt. Diese Vokabel entwirft damit das Bild einer hierarchisch-strukturierten Kampfgesellschaft aller gegen alle, ergo das Bild einer Welt, in welcher der Unterlegene "zu Recht" verloren hat. Holdger Platta: "Der Begriff der 'Chancengerechtigkeit' stellt eine Selbstbeweihräucherungsvokabel sondergleichen dar, sie ist nichts anderes als die ethisch aufgemotzte Selbstfeier einer in Wahrheit inhuman entfesselten Globalisierungswelt." (...)
Nun, einige Beispiele: Der Landesverband der Jungen Liberalen in Baden-Württemberg hatte sich im November 2007 ausführlich mit dem Thema "Chancengerechtigkeit" auseinandergesetzt. (...)
Wir haben es hier mit nichts weniger als mit faschistoidem Denken auf dem Gebiet von Erziehung und Chancengleichheit zu tun. Diese FDP-Denke ist menschenverachtende Abkehr von jeglicher Solidarität: selbst völlig unschuldigen Kindern gegenüber.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Eine treffliche Analyse (auch der erste Teil ist sehr lesenswert), die am Beispiel der "Chancengerechtigkeit" sehr deutlich nachweist, welch perfides Weltbild hinter dem Irrsinn des Neoliberalismus steht. Man darf nicht müde werden, auf diese allgegenwärtigen Versuche der Etablierung eines neoliberalen Neusprech-Vokabulars immer wieder hinzuweisen - in weiten Teilen ist dies ja leider bereits gelungen: Immer mehr Menschen - und die meisten Medien sowieso - sprechen heute von der "Agentur für Arbeit", wenn sie eigentlich das Arbeitsamt meinen; vom "Sparen", wenn eigentlich allgemeine Leistungskürzungen gemeint sind; von "Reformen", wenn Deformationen und böse Verschlechterungen gemeint sind. Derlei Beispiele gibt es hundertfach.
Dazu existiert im Übrigen auch eine im Aufbau befindliche Auflistung im Internet: neusprech.org.
Nun, einige Beispiele: Der Landesverband der Jungen Liberalen in Baden-Württemberg hatte sich im November 2007 ausführlich mit dem Thema "Chancengerechtigkeit" auseinandergesetzt. (...)
Wir haben es hier mit nichts weniger als mit faschistoidem Denken auf dem Gebiet von Erziehung und Chancengleichheit zu tun. Diese FDP-Denke ist menschenverachtende Abkehr von jeglicher Solidarität: selbst völlig unschuldigen Kindern gegenüber.
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Anmerkung: Eine treffliche Analyse (auch der erste Teil ist sehr lesenswert), die am Beispiel der "Chancengerechtigkeit" sehr deutlich nachweist, welch perfides Weltbild hinter dem Irrsinn des Neoliberalismus steht. Man darf nicht müde werden, auf diese allgegenwärtigen Versuche der Etablierung eines neoliberalen Neusprech-Vokabulars immer wieder hinzuweisen - in weiten Teilen ist dies ja leider bereits gelungen: Immer mehr Menschen - und die meisten Medien sowieso - sprechen heute von der "Agentur für Arbeit", wenn sie eigentlich das Arbeitsamt meinen; vom "Sparen", wenn eigentlich allgemeine Leistungskürzungen gemeint sind; von "Reformen", wenn Deformationen und böse Verschlechterungen gemeint sind. Derlei Beispiele gibt es hundertfach.
Dazu existiert im Übrigen auch eine im Aufbau befindliche Auflistung im Internet: neusprech.org.
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