(...) Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen! Wir glaubten die Vorwehen einer globalen Revolte, eines neues "1968", zu spüren. In Mexiko marschierten die Zapatisten auf die Hauptstadt, in Porto Alegre fand das erste Weltsozialforum statt, in Italien wurden die Cobas-Basisgewerkschaften stärker, und auf den Barrikaden von Prag, Göteborg und Genua kam ein europäischer Black Block zusammen. (...) Tatsächlich wurde in den besten Momenten des "Summer of Resistance" 2001 nicht mehr der Neoliberalismus, sondern der Kapitalismus kritisiert. Mit den Todesschüssen und der Polizeifolter in Genua geriet die Bewegung in einen kurzen Schockzustand. Klar war, dass das so nicht mehr weiter gehen konnte.
Dann kam der 11. September 2001. Mit ihren Terroranschlägen lieferten die Jihadisten ungefragt einen ganz eigenen Beitrag zur Antiglobalisierungsbewegung und beförderten sie vom Schock ins Koma. Die Restbestände der radikalen Linken spalteten sich mal wieder. Da waren zum einen die Prediger eines platten Antiimperialismus, die die Anschläge klammheimlich als unschöne Rache der Ausgebeuteten und Unterdrückten beklatschten. Auf der anderen Seite stritt man plötzlich getreu dem Motto des westlichen Gotteskriegers Bush ("You are with us, or you are with the terrorists") für freedom and democracy. Für die bombenfreundliche "Fanta statt Fatwa"-Fraktion war nicht mehr "Sozialismus oder Barbarei", sondern "Kapitalismus oder Barbarei" das Schlagwort der Stunde.
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Anmerkung: Ja ja, es ist schon seltsam, wie gelegen der 11. September 2001 der "Elite" doch gekommen ist. Es ist doch immer wieder frappierend, dass solche markanten historischen Ereignisse so oft genau zu den Zeitpunkten stattgefunden haben, an denen die neoliberale Bande den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen konnte.
Davon abgesehen sei das Fazit des Autors hier wiederholt: "Die nuller Jahre waren finster, die Jahre, die ihnen folgen, werden nicht besser sein." Ich fürchte, diese Aussicht ist leider durchaus zutreffend.
Dann kam der 11. September 2001. Mit ihren Terroranschlägen lieferten die Jihadisten ungefragt einen ganz eigenen Beitrag zur Antiglobalisierungsbewegung und beförderten sie vom Schock ins Koma. Die Restbestände der radikalen Linken spalteten sich mal wieder. Da waren zum einen die Prediger eines platten Antiimperialismus, die die Anschläge klammheimlich als unschöne Rache der Ausgebeuteten und Unterdrückten beklatschten. Auf der anderen Seite stritt man plötzlich getreu dem Motto des westlichen Gotteskriegers Bush ("You are with us, or you are with the terrorists") für freedom and democracy. Für die bombenfreundliche "Fanta statt Fatwa"-Fraktion war nicht mehr "Sozialismus oder Barbarei", sondern "Kapitalismus oder Barbarei" das Schlagwort der Stunde.
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Anmerkung: Ja ja, es ist schon seltsam, wie gelegen der 11. September 2001 der "Elite" doch gekommen ist. Es ist doch immer wieder frappierend, dass solche markanten historischen Ereignisse so oft genau zu den Zeitpunkten stattgefunden haben, an denen die neoliberale Bande den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen konnte.
Davon abgesehen sei das Fazit des Autors hier wiederholt: "Die nuller Jahre waren finster, die Jahre, die ihnen folgen, werden nicht besser sein." Ich fürchte, diese Aussicht ist leider durchaus zutreffend.
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