Freitag, 17. Juni 2011

"Freiheit, die ich meine": Die Deutsche Bank und die Universitäten

  1. (...) Mitsprache in der Lehrkonzeption, Lehraufträge für Bankmitarbeiter, Vetorecht bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen, gesonderte Werberechte an der Uni. Mit einem exklusiven "Sponsoren- und Kooperationsvertrag" hat die Deutsche Bank sich an zwei Berliner Universitäten weitreichende Mitspracherechte zusichern lassen. Das belegt ein Vertrag, den der Berliner Politikwissenschaftler Peter Grottian am Donnerstag veröffentlichte.

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  2. Unsere Unis können wir auch direkt zumachen, da geht es nicht mehr um Wissensvermittlung oder -erlangung, sondern um Profitmaximierung für die Deutsche Bank. Zwischen der HU Berlin und der Deutschen Bank existiert schon ein Geheimvertrag, der jetzt geleakt ist, und da steht folgendes drin:

    "Alle Forschungsergebnisse der Universitäten oder ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die im Rahmen der zwischen den Vertragspartnern abgestimmten Forschungsprojekte entstehen, sind der Deutschen Bank [...] zur Freigabe vorzulegen."

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Anmerkung: Nun bestimmt die "Elite" also auch schon Lehrinhalte und Professoren an der Universität - und lässt sich in den geheimen (!) Vertrag auch gleich noch hineinschreiben, dass diese Einflussnahme "ohne vorherige Genehmigung durch die Deutsche Bank" keinesfalls in den Veröffentlichungen erwähnt werden darf ... ganz zu schweigen von der unhaltbaren, nur in diktatorische Systeme passenden Order, dass die Forschungsergebnisse zunächst der Bank "zur Freigabe vorzulegen" seien!

Unternehmen besitzen keine demokratischen Strukturen - und an diesem Beispiel wird offensichtlich, dass jeder zunehmende Einfluss eines Unternehmens auf demokratische Systeme den Verlust eben dieser demokratischen Strukturen bedeutet. Unfassbar!

Und ganz nebenbei erwähnt die taz, dass dieses "Projekt" bereits seit dem Jahr 2007 (!) läuft. Da klappt erneut der Unterkiefer entsetzt nach unten und trifft hart das Brustbein. Wieviele "Geheimverträge" mag es da bundesweit noch geben - und welche Unternehmen mögen da involviert sein? Nichts Genaues weiß man nicht ...

"Ein Sprecher des Deutschen Hochschulverbands sagte: 'Transparenz ist das oberste Gebot der Wissenschaften. (...)'"

[Alle Würgegeräusche wurden zensiert.]

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