Dienstag, 24. Januar 2012

Kapitalismus: Der Wahnsinn als Selbstverständlichkeit

Seit etwa drei Jahren habe ich keinen Artikel mehr geschrieben, denn ich weiß nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche (der Bildung, des Gesundheitswesens, des öffentlichen Verkehrssystems usw.), die Blindheit für den Rechtsextremismus, das Geschwafel der Medien, die pausenlos reden, um über die eigentlichen Probleme nicht sprechen zu müssen, die offene und verdeckte Zensur (mal als direkte Ablehnung, mal in Form von "Quote" oder "Format") und, und, und ...

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Anmerkung: Dringende Leseempfehlung an alle! Es ist erstaunlich, dass ein solcher Beitrag, der die bestehenden Probleme prägnant und treffend zusammenfasst, in der Süddeutschen erschienen ist. Dort sind immer wieder auch übelste Propagandatexte zu finden, wie dieser hier zum Beispiel. Allerdings hat die Zeitung den Beitrag im Kulturteil versteckt, wo er nun wahrlich nichts zu suchen hat.

Dem Autor Ingo Schulze kann ich jedenfalls nur uneingeschränkt beipflichten. Ich hoffe, dass sein Text vielen Menschen die Augen öffnet.

9 Kommentare:

der_durchblicker hat gesagt…

Typisch DDR-Autor (der Schulze). der will die Mauer zurück und sonst nichts. Und warum sollte der andre Artikel Propaganda sein?

Bist du auch außem Osten? Es gibt nichts bessres wie unser westliches System!

Charlie hat gesagt…

Lieber "Durchblicker",

den Durchblick hast Du leider verpasst. Auf einen solchen Unfug gehe ich nicht weiter ein, da scheint Hopfen und Malz sowieso verloren zu sein.

Charlie

Anonym hat gesagt…

Lieber Charly,

warum richtest Du nicht eine Sparte "Humor" in Deinem Blog ein? Der Beitrag von "Durchblicker" gehört da unbedingt hinein.
So, wie es in der TAZ die "Wahrheit" oder den "Hitler- Blog" gibt, könnte eine Sammlung der auffälligsten Dummheiten das Salz in der Suppe sein.
Kennst Du die "Wahrheit"- Satire "Cui bono, Chemnitz" ? Dazu gab es fast 1000 Kommentare, die Oberbürgermeisterin von Chemnitz schrieb gar einen Brief an die TAZ- alles sehr amüsant. Mich interessieren die Vorurteile, welche in meinem Land herrschen. Wenn ich mich täglich mit so komplexen Themen wie "Anarchie versus Demokratie" oder "warenproduzierende Gesellschaft" beschäftige, fällt es mir manchmal schwer, mit dem Normalbürger zu kommunizieren. Oft schüttele ich nur noch den Kopf- oder lache. Und bin doch dankbar für so manchen Hinweis, wie etwa zu Beginn der Sarrazin- Debatte, als in meiner Familie ernsthaft für Sarrazin gestritten wurde. Der normale Zeitungsleser, der durchschnittlich Manipulierte also, welcher zudem mit seiner Arbeitskraft das ganze abstruse System erst möglich macht, der ist es, welcher auch die Macht hätte, dieses System zu erschüttern. Und genau mit diesem Menschen müssen wir- ich hoffe, Du verzeihst mir diese Vereinnahmung- reden, ihm müssen wir zuhören, ihm unsere Fragen stellen. Wenn wir das gut machen, kommt er schon dahinter, dass er der Sklave ist, der sich ausbeuten lässt- und sich selbst ausbeutet.
Die Ereignisse der letzten Jahre machen doch Hoffnung. Allein, dass Kapitalismuskritik wieder halbwegs salonfähig geworden ist, dass Meinungen wie "wir haben das beste System" wesentlich seltener werden- sollte das nicht Mut machen? Stellen wir uns also bewusst auf die Straße, hören wir den Leuten zu!
Machen wir es wie Sokrates, fragen wir die Wahrheit aus den anderen heraus! Und schließlich- bringen wir sie auch zum Lachen. Über diese Gesellschaft, über uns selbst, die eigenen Irrtümer. Als ich 18 war, glaubte ich, der Sozialismus wäre eine gute Idee. Später lachte ich darüber. Heute überlege ich, wie wir das umsetzen können. Es war und ist ein langer Weg. Es grüßt Dich Wolf aus Dresden.

Anonym hat gesagt…

Hallo,

es ist wirklich kaum zu glauben, dass dieser Artikel in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. Ich kann dem Autor nur zustimmen!

Zum Wahnsinn des Kapitalismus/Neoliberalismus hätte ich noch folgende Anmerkung:
Am 20. diesen Monates war ja 70 Jahre Wannseekonferenz, Thema Endlösung der Judenfrage.

Da wir ja in einer neoliberalen Apokalypse leben, die m. E. dem Faschismus in nichts nachsteht, vielleicht sogar noch perfider ist als dieser, habe ich auf dem Netz in diesem Zusammenhang folgenden Satz gefunden:

HARTZ IV IST DIE ARBEITSMARKTPOLITISCHE ENDLÖSUNG DER ERWERBSLOSENFRAGE!

Ja, und wer ist wohl der Reinhard Heydrich des Neoliberalismus!?

Grüße aus dem Saarland von dem, der seinen Mantel teilt.

Charlie hat gesagt…

Lieber Wolf,

glaubst Du tatsächlich, jemanden wie den "Durchblicker" könne man durch Information und Fragen dazu bringen, das eigene Weltbild, die scheinbar unumstößliche Meinung, die er kund getan hat, in Frage zu stellen? Ich fürchte, das ist vergebene Liebesmüh'. Dasselbe gilt auch für andere Kreise. Du hast Deine Familie angesprochen - hast Du zufällig den Weihnachtsbericht über meine Familie gelesen? (Falls nicht, hier findest Du ihn - runterscrollen zum Update.) Ich stelle seit Jahren fest, dass Informationen da nichts bringen - es wird weitestgehend der Tagesschau und den Tageszeitungen geglaubt, alles andere ist in deren Augen (es folgt ein wörtliches Zitat) "schlicht Unsinn".

Die angesprochene taz-Satire über Chemnitz kenne ich leider nicht. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich der taz auch einmal - als ich die Rubrik "Wahrheit" noch nicht kannte - auf den Leim gegangen bin. Das war mir extrem peinlich. :D Der Artikel war aber auch zu "realistisch" ... ;-)

Was den Humor betrifft: Falls sich der "Durchblicker" oder andere liebenswerte Zeitgenossen wieder melden und ich deren Ergüsse nicht löschen muss, überdenke ich gerne eine solche neue Rubrik. :-) Im Übrigen kannst Du - oder auch andere, die sich dazu berufen fühlen - sehr gerne auch selber etwas dazu beitragen, wenn Du Lust dazu hast. Meine Mailadresse steht in der rechten Spalte. :-) Ansonsten freuen wir uns auf die Wiedereröffnung der "Anstalt" in der kommenden Woche - das ist eine Sendung, die ich auch dem "Durchblicker" sehr ans Herz legen möchte. Da könnte er eine Menge lernen.

Liebe Grüße,
Charlie

Charlie hat gesagt…

Lieber Saarländer,

ganz so weit würde ich denn doch nicht gehen - zwischen den heutigen (zweifellos faschistoiden und schrecklichen) Zuständen und der gezielten Massenmordmaschinerie der Nazis bestehen doch noch erhebliche Unterschiede. Die Tendenzen und Parallelen sind dennoch unübersehbar. Deshalb finde ich es ja so wichtig, eine erneute Wannseekonferenz bzw. deren modernes Pendant unbedingt zu verhindern - was nichts anderes bedeutet als eine Verhinderung des weiteren neoliberalen Irrsinns. Der hat unweigerlich weitere drastische Verschärfungen der Marken Hartz IV, Privatisierungen, Umverteilungen, Spaltung, Militarisierung, Abschaffung des Sozialstaates etc. zur Folge - das darf keinesfalls geschehen.

Union, FDP, SPD und Grüne müssen daran gehindert werden, diesen kapitalistischen Katastrophenkurs weiterverfolgen zu können - das ist für die nahe Zukunft das allerwichtigste. Ich habe dazu gestern bei HDS etwas geschrieben (1. Kommentar) - das ist ein Beispiel, an dem dieser Katastrophenkurs auch sehr deutlich wird. Es sind ja nicht nur die Hartz-Terror-Gesetze - die sind "nur" ein Puzzleteil von vielen weiteren.

Liebe Grüße,
Charlie

der_durchblicker hat gesagt…

Hehe... ich muß also bekehrt werden? Leute, ihr seit doch nur noch peinlich. Das wird auch gelöscht, klar denn so macht mann das im Sozialismus.... ich finds aber trotzdem peinlich.

Und wenn du das so lustig findest, Wolf oder wie du auch heißt, emppdehle ich dir mal etwas nachzudenkn. Warum findet wohl grad ein DDR-Schreiber den Kapitalismus scheiße?? Vieleicht weil er früher zu den Bomnzen gehört hat die gut gelebt haben in der DDR und heute nicht mehr so gutleben?

Und der Harz-Mensch da oben sollte vieleicht einfach mal arbeiten gehn, dann muss er auch nicht mhr rummotzen. Immer das Gewinsel. Das nervt. Und jetzt lösch mich Charly.

jakebaby hat gesagt…

Das Durchblicker ist aber auch nicht gerade das Niveauvollste. Da gibt es durchaus Anspruchsvollere zum ignorieren.
Wesentlich basisch-primitiver geht es wohl kaum noch und sollte es denn tatsaechlich auch glauben was es da blubbert, gibt es dazu so einige aufschlussreiche Studien in Bezug auf solch Gedankengut/schlecht, basierend auf uebelstkonservativem-IQ. ... ehrlisch :-)

Jetzt hatten wirs ja schon ein paar mal von den harschen Zustaenden auf diesem Planeten, basierend auf rund einer Milliarde Hungernde und folgenden Milliarden, welche nicht wesentlich besser Tun, wobei der neoliberale GesamtPlan offensichtlichunbestreitbar diese grausliche Entwicklung in Hoechstgeschwindigkeit eskalieren moechte.

Und das Durchblicker gruntzt imbecil was von: 'Typisch DDR-Autor/Mauer zurück', 'Es gibt nichts bessres wie unser westliches System!'(biste ooch vom Ostn), 'und natuerlich wird das alles auch, klar, vom Sozialismus geloescht', 'peinlich'peinlich', 'und der DDR-Schreiber/in der DDR', 'und der Harz-Mensch da oben sollte vielleicht einfach mal arbeiten gehn,', 'rummotzen & immer das Gewinsel' ...

Wie gesagt, sollte das Durchblicker tatsaechlich zu seinen Auswuerfen stehen, darf er sich gluecklich schaetzen eine halbe Gehirnzelle mehr denn ein Huhn innezuhaben, um nicht auch noch zuzueglich unbewusst auf die Strasse zu Scheissen.

Gruss
Jake

Charlie hat gesagt…

Lieber Jake,

füttern wir den Troll lieber nicht - vielleicht verschwindet er dann wieder rückstandslos. Hopfen und Malz sind da rettungslos verloren - zumindest bis zu dem Tag, an dem er selber dem Hartz-Terror ausgesetzt wird und merkt, dass das ganze kein populistischer Spaß, sondern bitterer und entsetzlicher Ernst ist.

Aber auch dann ist nicht mit einem grundsätzlichen Erkenntnisgewinn zu rechnen - solche Leute werden die "Lösung" vermutlich eher in rechtsextremen Rattenfängern sehen.

Liebe Grüße
Charlie