(Attila Rontó & Friends: "Oseh Shalom", aus dem Album "With Love To Israel", 2011 - Text: Traditionelles jüdisches Friedensgebet; Melodie: ebenfalls jüdisch-traditionell)
Oseh shalom bimromau,
Hu ya-aseh shalom aleynu
V’al kol Yisrael
V’imru, imru: Amen
Ya-aseh shalom, ya-aseh shalom aleynu,
V’al kol Yisrael
V’imru: Amen
(He who makes peace in his heavens
May he make peace for us
And for all Israel
And say: Amen.)
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Anmerkung: Der Gitarrist Attila Rontó (geboren 1969 in Miskolc, Ungarn) ist kein Jude, sondern gehört der ungarischen Minderheit der Sinti und Roma an. Er ist bekennender Christ (was ich persönlich durchaus verwerflich finde), hat aber dennoch dieses beeindruckende Album mit seinen Interpretationen jüdischer Musik veröffentlicht, weil er (Originalzitat) "feels deeply attracted to the Jewish people, as Gypsies and Jews share a similar history of suffering".
Hier zeigt einer Flagge, wo die meisten anderen Menschen sich entweder teilnahmslos abwenden oder aber hasserfüllt auflehnen - allein dafür gebührt ihm schon meine Hochachtung. Ich persönlich hätte dieses alte jüdische Lied zwar ein wenig anders interpretiert (und habe das schon öfter getan) - aber das ist in diesem Zusammenhang egal. Dass sich in unserer heutigen, furchtbaren, faschistoiden Zeit der Aus- und Abgrenzung überhaupt jemand dazu veranlasst fühlt, über den eigenen (religiösen, kulturellen und/oder gesellschaftlichen) Tellerrand zu schauen, ist schon bemerkenswert genug - man stelle sich beispielsweise nur einmal einen christlichen Barden vor, der muslimische Musik interpretiert - oder umgekehrt.
Der Sehnsucht nach Frieden in dieser schrecklichen Welt, die das zentrale Thema dieses Liedes ist, kann ich mich ohnehin nur anschließen - auch wenn ich weiß, dass sie angesichts der zunehmenden kapitalistischen Verwerfungen vollkommen utopisch und im Rahmen dieses Systems unerfüllbar und von der "Elite" explizit und nachdrücklich unerwünscht ist.
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