Donnerstag, 10. April 2014

Musik des Tages: Sinfonie in d-moll




(César Franck [1822-1890]: "Sinfonie in d-moll"; New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kurt Masur)

Anmerkung: Über diese großartige Musik möchte ich gar nicht viele Worte verlieren - es handelt sich um die (leider) einzige Sinfonie, die der überaus produktive Komponist Franck geschrieben und die ihm zu Lebzeiten nur Anfeindungen und böse Kritik eingebracht hat, heute aber längst zu den ausgewählten Perlen der sinfonischen Weltmusik zählt. Wie so oft wurde auch hier die Genialität des Künstlers erst posthum erkannt - was damals wie heute ganz schnöde kommerzielle Gründe hat und hatte: Die musikalischen "Stars" jener fernen Zeit, die auch damals schon einen "Hit" nach dem anderen generierten und ein ziemlich sorgenfreies Leben führen konnten, sind heute größtenteils nicht einmal mehr namentlich bekannt und ihre belanglosen "Werke" sind längst im Nirwana verschwunden.

So sorgt der Kapitalismus dafür, dass einzig durch Zufall vielleicht doch das eine oder andere große Kunstwerk die Wirren der Geschichte überdauert, und man mag sich gar nicht ausmalen, was da im Laufe der Jahrhunderte alles verloren gegangen ist und weiterhin kontinuierlich verloren geht, weil es zur Entstehungszeit schlicht nicht unmittelbar kommerziell verwertbar war. Kapitalismus verhindert und vernichtet Kunst - nachhaltig und vehement.

Ich persönlich löse mich auf in dieser fantastischen Musik, auch wenn sie nach dem wilden Ritt durch die Dramaturgie das Hauptthema letzlich doch in die Dur-Auflösung führt - was ich als persönliche Hoffnung des Komponisten interpretiere. Die Gänsehaut, die sich beim Anhören - zumal in einem Live-Konzert - unweigerlich einstellt, hat nichts mit Geld, Profit oder Konkurrenz zu tun. Die Hanswürste in der Politik verstehen das heute wie damals nicht - und der tonangebenden "Elite" ist es heute wie damals egal.


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