Mittwoch, 8. Juni 2016

Leseempfehlung: Über die Sklaverei


Nach einer längeren Zeit des Schweigens hat der Kollege vom "Dudentity"-Blog nun einen äußerst beachtenswerten Text ins Netz gestellt, der sich mit verschiedenen, medial kaum beachteten Facetten des staatlichen Hartz-Terrors beschäftigt. Es ist in unserer Orwell-Zeit geradezu selbstverständlich, dass auch weiterhin die SPD federführend an vorderster Front dabei ist, das Asoziale zur Gewöhnlichkeit auszubauen und Minderheiten unentwegt die Stiefel in die Fresse zu treten - hier kann man das aber komprimiert und nett aufbereitet in wenigen Zeilen nachlesen.

Ich habe drüben schon einen Kommentar dazu hinterlassen und möchte hier nicht allzu viel hinzufügen. Es bleibt zu wünschen, dass zukünftig noch viel mehr Berichte aus der Hölle der kapitalistischen Zwangsverarmung, die sich selbstverständlich zuerst an den Schwächsten abarbeitet, bevor sie ihren Siegeszug in der restlichen Bevölkerung antritt, geschrieben werden.

Wenn ich hier verlauten lasse, dass ich mich aktuell entscheiden muss, ob ich Lebensmittel einkaufen oder doch lieber dem Telekom- oder Energiekonzern meine letzten Mücken in den Rachen werfen soll, lockt das niemanden mehr hinterm Ofen hervor - und ich kann nicht einordnen, ob dafür Abstumpfung und Zustimmung oder doch eher bittere Ohnmacht verantwortlich sind. So geht der Faschismus seinen anfangs schleichenden Weg - der aber rapide an Fahrt aufnimmt:

An Demenzkranken und geistig Behinderten sollen künftig auch Medikamente getestet werden, von denen die Probanden keinen Nutzen haben.

Auschwitz lugt mit gierigen Augen wieder in unsere pervertierte Welt. Das überflüssige Menschenmaterial, das der Kapitalanhäufung unnötig im Wege steht, ist nun wieder Verfügungsmasse. Man wird in dieser narkotisierten, dummgehaltenen, konsequent verarmten Bevölkerung nicht lange nach einem neuen Dr. Mengele suchen müssen.

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Sparmaßnahmen


"Wir müssen unsere Lebenshaltung jetzt auf eine schmalere Basis stellen!"

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 41 vom 07.01.1924)

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