Montag, 8. August 2016

Deutsche Willkommenskultur, propagandabereinigt


Manchmal bzw. zunehmend öfter reichen die verfügbaren Gesichtspalmen und Gehirnquirle, die man eigentlich benötigte, um den alltäglichen Irrsinn in diesem verkommenen Land angemessen zu würdigen, nicht mehr aus, wenn man aufmerksam die hiesigen Erzeugnisse der Qualitätspresse studiert. Am vergangenen Freitag war es wieder einmal so weit und ich las bei n-tv die kurze Notiz:

Bund zahlt für Abschiebe-Tipps Millionen / Welche Probleme gibt es bei Abschiebungen und wie können sie gelöst werden? Das soll die Unternehmensberatung McKinsey für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge herausfinden. Für die Studie zahlt der Bund dem "Spiegel" zufolge 1,86 Millionen Euro. Weil die Zeit dränge, sei der Auftrag ohne Ausschreibung vergeben worden, heißt es weiter in dem Bericht. Das BaMF äußerte sich dazu nicht. Schon zwischen Oktober und März waren rund 9,2 Millionen Euro an die Berater geflossen – unter anderem, um Asylprozesse und die Registrierung von Flüchtlingen zu verbessern.

Die Schergen der "Kanzlerin der Willkommenskultur" bemühen sich also nach Kräften darum, Flüchtlingen möglichst schnell und "effizient" einen Tritt in den Arsch zu verpassen und sie zu deportieren wieder des Landes zu verweisen - und weil die korrupte Bande angeblich keine eigenen Ideen dafür entwickeln kann [sic!], schmeißt sie ausgerechnet den Widerlingen von McKinsey Millionen in den Rachen, damit diese Gestalten ein paar grundgesetzwidrige, lächerliche Powerpoint-Folien samt Bullshit-Textbausteinen erstellen. Der McKinsey-Moloch hat sich schon glänzend, maßgeblich und natürlich fürstlich bezahlt bei der Entwicklung des Hartz-Terrors [pdf] (damals noch finanziert von den rot-grünen Verbrechern) sowie als verschleierter Urheber der widerwärtigen "Tafeln" in Deutschland hervorgetan, um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen - bei solchen erbärmlichen Gestalten ist selbstverständlich auch das Geschick von Kriegsflüchtlingen in den allerbesten, äußerst empathischen Händen. Das ist die Merkel'sche "Willkommenskultur" in propagandabereinigter Form.

Allein die an widerwärtiger Menschenfeindlichkeit kaum zu überbietende Überschrift "Bund zahlt für Abschiebe-Tipps Millionen" lässt hier tief in den braunen Abgrund blicken: Aus der Meldung ist nicht ersichtlich, ob diese Formulierung aus qualitätsjournalistischen (n-tv, Spiegel) oder doch aus politischen Kreisen stammt - zuzutrauen ist sie jedenfalls allen Beteiligten. Da dürfen dann auch gerne Millionen von Euro (selbstverständlich ohne "Ausschreibung") fließen - für "Tipps", wie man Menschen ausdrücklich nicht hilft, sondern ihnen gepflegt in die Fresse haut und sie zurück in die Wüste schickt. Und selbstredend stellt das ganze eine "Verbesserung" dar. Wäre Orwell nicht längst verwest, müsste er sich ab sofort ganzen Horden von Maden erwehren, die seiner trefflichen Beschreibung des "Neusprechs" den Garaus machen wollen.

Wer ein solches durch und durch korruptes politisches System und eine solche Qualitätspresse zu ertragen hat, die sich allesamt selbst unentwegt als "freiheitlich-demokratisch" beweihräuchern und sich sogar irgendwelche "westlichen Werte" an die braune, stinkende Weste kleben, während sie kontinuierlich - und zwar in allen wesentlichen Belangen - das Gegenteil des medial Herausposaunten praktizieren, braucht wahrlich keine Feinde mehr.

Willkommenskultur. McKinsey. Abschiebe-Tipps. Mehr als elf Millionen Euro in zehn Monaten für bekannte menschenfeindliche Powerpoint-Pinguine. Verbesserung. Spitze des Eisberges. - Der Gehirnquirl kommt nicht mehr nach bei so viel Bullshit und gibt qualmend den Geist auf.

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Die Auswandernden



(Gemälde von Hans Baluschek [1870-1935] aus dem Jahr 1924, Öl auf Leinwand, Märkisches Museum, Berlin)

3 Kommentare:

altautonomer hat gesagt…

Boris Palmer, GRÜNER Bürgermeister von Tübingen hat schon eine Idee: "Gewaltbereite Flühctlinge wieder nach Syrien zurückschicken."

schadensmeldung hat gesagt…

Mit Menschen lässt sich eben gut reich werden, man darf Menschen dabei nur nicht als Menschen sehen. Ob diese Typen dabei noch einen Rest von Gewissen besitzen, kann ich mir nicht vorstellen, wahrscheinlich ist es ihnen auch völlig gleichgültig, für was sie letztendlich aus den gesegneten Geldtöpfen profitieren.
Das ist ein dreckiges Geschäft und wird es auch weiterhin bleiben.
Man könnte vermuten, dass Politiker/Innen samt ihren Ministerien planlose Politik betreiben und hilflos herumirren. Man könnte dies sogar als Unfähigkeit oder Täuschung bezeichnen, als ein Spiel mit gezinkten Karten (?).
Weit gefehlt. Das Konzert findet auch ohne Publikum statt – der Vorhang ist gefallen.

Charlie hat gesagt…

@ Altauto: Da stellt sich doch unwillkürlich die Frage, was man mit gewaltbereiten Bürgermeistern tun sollte ... ich hätte da so einige (wohlgemerkt gewaltfreie) Ideen, die hier aber nicht zitierfähig sind.

Liebe Grüße!