Die Förderung der "exzellenten" Forschung, die Suche nach "Leuchtturm-Projekten" und die Wiederentdeckung der "Hochbegabtenförderung" machen deutlich: Elite ist wieder in. Nicht mehr die breite Bevölkerung – zumeist despektierlich "Masse" genannt –, sondern die "Spitze" verdiene eine größere Aufmerksamkeit. Doch was verbirgt sich hinter der Idee der Elite und welche Geschichte und Implikationen haben die zentralen neuen Fördermechanismen? (...)
Morus Markard hat 2004, als die Debatte um "Elitenförderung" gerade in der Bildungspolitik Fahrt aufnahm, davor gewarnt, "Elite" als politisch neutralen Funktionsbegriff zu verstehen. Aus heutiger Perspektive ist diese Mahnung umso relevanter, als "Elite" sich im bildungspolitischen Diskurs etabliert zu haben scheint, auf neue Felder (Stichwort: Exzellenz in der Lehre) ausweitet und durchaus von progressiver Seite unterstützt wird. Markard verweist nun darauf, dass "Elite" historisch und politikwissenschaftlich gesehen untrennbar mit einem hierarchischen Gesellschaftsmodell gedacht werden muss, in welchem einige wenige Ausgewählte über die Mehrheit herrschten. Markard sieht daher in der "Elitedebatte" eine antidemokratische Tendenz, die gesellschaftliche Ungleichheit legitimieren solle und nach "Führung" verlange.
(Weiterlesen)
Morus Markard hat 2004, als die Debatte um "Elitenförderung" gerade in der Bildungspolitik Fahrt aufnahm, davor gewarnt, "Elite" als politisch neutralen Funktionsbegriff zu verstehen. Aus heutiger Perspektive ist diese Mahnung umso relevanter, als "Elite" sich im bildungspolitischen Diskurs etabliert zu haben scheint, auf neue Felder (Stichwort: Exzellenz in der Lehre) ausweitet und durchaus von progressiver Seite unterstützt wird. Markard verweist nun darauf, dass "Elite" historisch und politikwissenschaftlich gesehen untrennbar mit einem hierarchischen Gesellschaftsmodell gedacht werden muss, in welchem einige wenige Ausgewählte über die Mehrheit herrschten. Markard sieht daher in der "Elitedebatte" eine antidemokratische Tendenz, die gesellschaftliche Ungleichheit legitimieren solle und nach "Führung" verlange.
(Weiterlesen)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen