Donnerstag, 26. November 2009

CIA durfte foltern, Litauen dafür der NATO beitreten

Der US-amerikanische Geheimdienst CIA hatte nach Angaben des Senders ABC eines seiner europäischen Geheimgefängnisse in einer ehemaligen exklusiven Reitschule für Privilegierte außerhalb der litauischen Hauptstadt Vilnius untergebracht. ABC News berichtete am Donnerstag unter Berufung auf einen ehemaligen US-Geheimagenten sowie auf einen litauischen Regierungsbeamten, die CIA habe dort in den Jahren nach 2004 Terrorverdächtige festgehalten und unter Anwendung illegaler Foltermethoden verhört.

Den Angaben zufolge erwarb die CIA die Reitschule bei Antivilai 20 Kilometer nordöstlich von Vilnius im März 2004 über ihre Scheinfirma Elite LLC. Im selben Monat wurde Litauen in die NATO aufgenommen. Die CIA ließ vorfabrizierte Betonelemente und einen Stromgenerator einfliegen und baute die Gebäude in ein modernes Gefängnis um. In den Einzelzellen, die im Abstand von eineinhalb Meter in den Reitstall gestellt wurden, hielt die CIA bis zu acht Verdächtige gleichzeitig fest.

Die Regierung in Vilnius habe im Jahr 2002 im Anschluss an einen Besuch von US-Präsident George W. Bush als Entgegenkommen für die Unterstützung der USA beim NATO-Beitritt Litauens ihr Einverständnis zur Errichtung eines derartigen Geheimgefängnisses in Litauen gegeben. Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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