Mittwoch, 9. Dezember 2009

Philipp Röslers Schweizer Käse - über die Privatisierung des Gesundheitssystems

Keiner kann behaupten, er hätte nichts gewusst: "Wir setzen auf Eigenverantwortung", und "Wettbewerb in der Krankenversicherung, im Bereich der Gesundheit heißt Wahlfreiheit für Patienten und Versicherte". Der da in zwei Sätzen im Deutschen Bundestag die Karten auf den Tisch gelegt hat, ist unser neuer Gesundheitsminister, den jeder so sympathisch findet.

Das bewährte, 126 Jahre alte Solidarsystem soll abgeschafft und durch ein privatwirtschaftliches ersetzt werden. Die Kopfpauschale ist das Ziel. Wenn der Minister jetzt im Badetuch vor seiner Sauna am See sitzen würde, käme sofort ein kleiner Mann angerannt, zupfte an seinem Handtuch und fragte ihn: "Wer hat das erfunden?", und dann müsste er antworten: "Die Schweizer!" Ein Blick über die Grenze informiert über die Risiken und Nebenwirkungen der Pläne unseres neuen Gesundheitsministers.

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Statt einer Anmerkung: Ein Leserkommentar zu diesem FR-Artikel: "Eigenverantwortung heißt, selbst zu entscheiden, ob, wofür und wie man sich versichert. Hier zwingt der Staat den Einzelnen, Versicherungsverträge mit der Privatwirtschaft abzuschließen, wobei dann die Beiträge in den nächsten Kapitalblasen verpuffen. / Man höre und staune: Die FDP, also Freiheitskämpfer, ZWINGEN den Bürger zu Abgaben an private Feudalversicherer und der STAAT soll das dann durchsetzen. Wahrscheinlich gar mit dem Gerichtsvollzieher, aber die werden ja auch privatisiert. / Michel, schau was du gewählt hast!"

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