Freitag, 14. Januar 2011

"Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte"

Antworten auf ihre Kritiker: Rede von Gesine Lötzsch, Vorsitzende der Partei Die Linke, auf der XVI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in der Berliner Urania.

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Anmerkung: Lesen Sie selbst und machen Sie sich ein eigenes Bild - und bewerten Sie die politischen und medialen Reaktionen entsprechend neu. Die Hetzjagd, die in den vergangenen Tagen auf Lötzsch stattgefunden hat, ist bezeichnend für das uns umgebende Propagandasystem, das nur einen einzigen - nämlich kapitalistischen - Denkweg zulässt. Alles davon Abweichende - selbst wenn es nur scheinbar so ist - ist des Teufels und wird gnadenlos und unreflektiert dem Abschuss preisgegeben und niedergestampft.

Mit solchen Medien ist der Weg in den Abgrund nicht nur vorgezeichnet, sondern vollkommen unausweichlich. Allmählich müsste sich sogar in den "elitären" Kreisen und solchen, die sich dafür halten, herumgesprochen haben, dass wir dringend alternative Visionen für unsere Zukunft brauchen, wenn wir nicht nachhaltig beweisen wollen, dass die Menschheit ein evolutionäres Fehlexperiment gewesen ist - noch dazu eines mit katastrophalen Folgen für weite Teile der Natur.

Was sagt diese Frau denn, dass es den neoliberalen Aposteln eine solche fürchterliche Angst einjagt und sie veranlasst, aus allen Rohren zu feuern? Ich kann in dieser Rede - und auch im ursprünglichen Text, der den Stein des Anstoßes ins Rollen brachte - nichts sonderlich Revolutionäres finden. Die Aufregung wäre ja teilweise nachvollziehbar (wenn auch noch immer nicht sinnvoller), wenn Frau Lötzsch "Enteignet Springer!" oder, viel wichtiger, "Enteignet die Banken!" gerufen hätte. Nichts davon findet sich in den Texten.

Es scheint also wieder einmal nur darum zu gehen, irgendeinen beliebigen Anlass zu nehmen, um vehement und nachhaltig alle alternativen Denkansätze zur Ordnung von Gesellschaft und Staat pauschal zu verdammen - ganz egal, worum es sich konkret dreht. Die "Elite" will ihre Reichtümer behalten, der Rest der Menschheit soll weiter in Armut, Abhängigkeit und Ausbeutung gefangen bleiben, jede Alternative soll nicht einmal überdacht werden.

Käme ein außerirdischer Besucher an der Erde vorbei und sähe sich dieses groteske Schauspiel kurz an, wäre er schneller wieder fort als er gekommen ist. Knappe Botschaft nach Hause: "Semi-intelligente Spezies entdeckt, leider unfähig zu gesunder gesellschaftlicher Organisation; Befall durch wenige parasitäre Individuen bei gleichzeitigem millionenfachem Tod von Artgenossen. Die Spezies wird weiter degenerieren und den Planeten und damit sich selbst zerstören - Aufnahme in die Gemeinschaft der 100.000 Planeten zu errechneten 0,02% wahrscheinlich. Hinweis für die Registratur: A.A. (ad acta)." - Oder wahlweise: Am Arsch.

1 Kommentar:

jakebaby hat gesagt…

"Käme ein außerirdischer Besucher an der Erde vorbei und sähe sich dieses groteske Schauspiel kurz an, wäre er schneller wieder fort als er gekommen ist."

Beneidenswerte Aliens. Bitte Bitte ... nehmt mich mit!!

Gruss
Jake