Samstag, 15. Januar 2011

Lachnummer des Tages: Das Hirn schlägt links

Kann die Hirnforschung neue Ordnung in die politische Beliebigkeit bringen? In Großbritannien legte man jetzt das Gehirn eines Konservativen und [das] eines Linken unter den Gehirnscanner. Und siehe da: Sie unterschieden sich!

(...) Die Linken haben eine signifikant dickeren anterioren cingulären Cortex (ACC), bei Konservativen war der Mandelkern des Gehirns größer. Während der ACC zum obersten Kontrollzentrum des Hirns gehört, machen sich im Mandelkern alle Erregungszustände, von der Angst über die Aggression bis zur Wollust, bemerkbar.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Es verwundert, dass sich im Schädel des Neoliberalen offenbar doch ein Inhalt befunden hat, auch wenn das noch immer keine Aussage darüber zulässt, inwieweit eventuell vorhandene Denkkapazitäten auch regelmäßig genutzt werden. Bei der FAZ jedenfalls wird im selben Text weiter bunt und hirnlos drauf los fabuliert, dass sich die Balken biegen:

"Alles drängt in die Mitte, Sozialdemokraten wehren sich dagegen, als unbürgerlich dazustehen, Christunionisten wollen nicht konservativ werden – und wenn, dann nur mit den Zusätzen „liberal“ und „sozial“ –, die Grünen sind längst überlinks, und die Liberalen, mit denen sie sich um die Stimmen der naturbewussten SUV-Fahrer streiten, waren sowieso nie anderswo." lesen wir da. - Aha, der FAZ-Autor will also genau dieses alberne Getue der Parteien scharf geißeln oder sich darüber lustig machen, nimmt man zunächst an, muss im nächsten Satz dann aber lesen, dass er diesen hirnlosen Blödsinn tatsächlich selbst zu glauben scheint.

Wie weit müssen diese Parteien denn noch an den rechten Rand abdriften, bis auch bei der FAZ jemand merkt, dass das ständige parteiübergreifende Gefasel von einer mythischen "Mitte" nichts weiter als heiße Luft ist, die offen und für jeden sichtbar jeder realen Grundlage entbehrt? - Der Knaller sind aber die "überlinken" Grünen. Da werden Herr Trittin und seine Gesellen triefende Augen bekommen haben und glucksend unter den Tisch gesunken sein, als sie das gelesen haben.

In der FAZ muss mindestens die linke Hirnhälfte, höchstwahrscheinlich aber auch die rechte, abgestorben sein, wenn sie diese neoliberale Bande als ein "in die Mitte strebendes Parteienspektrum" wahrnimmt. Was auch immer dabei die "Mitte" sein soll ... die überwältigende Mehrheit in diesem Land ist es nicht.

Fazit: Wir brauchen mehr seriöse Hirnforschung.

Keine Kommentare: