Freitag, 22. Juli 2011

Bittere Armut und Hunger in den USA - ein Armutszeugnis

Emile Taylor aus New York leidet Hunger, obwohl er 40 Jahre lang Grundschullehrer war. Wie er können sich fast 50 Millionen US-Bürger nicht mal mehr das Nötigste zum Überleben leisten. Und staatliche Hilfe gibt es kaum. (...)

Emile Taylor leidet unter dem, was das Bürokratenamerikanisch als "Nahrungsmittelunsicherheit" beschreibt. 1,3 Millionen seiner Mit-New Yorker fallen ebenfalls unter diese Kategorie. In den gesamten USA sind es geschätzte 49 Millionen, also knapp 16 Prozent der Gesamtbevölkerung, die sich "zwischen Krankenversicherung und Nahrung entscheiden müssen, zugunsten ihrer Kinder auf Essen verzichten oder ihren Kalorienbedarf aus eigener Kraft nicht decken können", so die offizielle Kategorisierung der Nahrungs- und Arzneiaufsichtsbehörde FDA. (...)

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, und man merkt Berg seine Dauerfrustration an. "Mehr als die Hälfte unserer Suppenküchen kann der Nachfrage nicht nachkommen", schimpft er. Allzu oft müssen sie die Hungrigen wieder nach Hause schicken, kleinere Portionen kochen, die den Kalorienbedarf nicht decken oder ihre Öffnungszeiten einschränken. Für eine Stadt, in der 55 Milliardäre leben, sei diese Statistik ein "himmelschreiender Skandal".

Berg möchte auf keinen Fall als Linker oder gar als Sozialist kategorisiert werden. In den USA ist es ein fatales Stigma, mit dem S-Wort belegt zu sein. Deshalb vermeidet er das Wort "Umverteilung". Aber so viel will er doch sagen: "Wenn man nur Bill Gates mit schwedischen Sätzen besteuern würde, könnte man mit diesen Einnahmen alleine das Hungerproblem in den USA lösen."

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Anmerkung: Und welchem Vorbild folgt die neoliberale Bande europaweit, auch und sogar besonders vehement in Deutschland? Richtig: die USA sind das glühende Beispiel, das sie immer wieder kopieren und anstreben. Das scheint ebenfalls für die gewünschte Stigmatisierung alles Sozialdemokratischen und Sozialistischen zu gelten. Anders ist die flächendeckende Verdammung und Ausgrenzung der Linkspartei ja kaum erklärbar in einem demokratischen System, das sich per definitionem die Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat.

Nach der neoliberalen Ideologie gilt "Vielfalt" aber nur im Rahmen des kapitalistischen Systems - alles, was auch nur rudimentär diese engen Grenzen verletzt, gilt demnach als "extremistisch". Das ist indes keine Demokratie, sondern die schrille Diktatur eines ideologischen Modells - mithin die Karikatur einer Demokratie.

Der verstörende Bericht der Frankfurter Rundschau spricht für sich - jeder sollte ihn lesen und sich danach fragen, ob diese skandalösen, unhaltbaren Verhältnisse wirklich das sind, was auch für uns erstrebenswert ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein mit Intelligenz gesegneter und nicht ausschließlich von dümmlichen Eigeninteressen geleiteter Mensch diese Frage mit "Ja" beantworten könnte.

Leider gibt es offenbar zunehmend Menschen, die der Propaganda der "Elite" aufsitzen und rein "eigenverantwortlich" handeln - ganz egal, auf wessen Kosten das auch geschehen mag. Ein perverses Wirtschaftssystem produziert offenbar auch viele perverse Menschen - auch in dieser Hinsicht sind die USA angesichts der dort so verbreiteten Ablehnung alles Sozialdemokratischen wohl ein Vorreiter.

Aber wir sind nah dran in Deutschland - mit dieser Bande, die uns da angeblich "repräsentiert". Mit diesen grotesken Zerrfiguren Merkel, Friedrich, Rösler, Westerwelle, Steinbrück, Steinmeier, Özdemir, Roth, von der Leyen und wie sie alle heißen, bleibt uns der Weg in die bittere Armut gemäß dem Beispiel USA gewiss nicht erspart. All diese Marionetten tun dasselbe wie die Marionetten in den USA: Sie hampeln dumm herum, bereiten die Wege der "Elite" und fristen danach ein von eben dieser "Elite" finanziertes materiell gut ausgestattetes Restleben.

Armut und Hunger in den USA sind eine Folge des dort herrschenden korrupten kapitalistischen undemokratischen Systems - Armut und Hunger in Deutschland, in Griechenland, in Portugal, in Spanien, aktuell besonders akut in Afrika ... und in allen anderen Staaten haben genau dieselbe Ursache. Das wissen alle, die Verantwortung dafür tragen - und dennoch machen sie einfach immer weiter und stellen nicht die offensichtlich notwendige Systemfrage.

Wenn die Bande, die uns regiert und eigentlich unsere Interessen vertreten sollte, das nicht tut - dann sollten wir es endlich tun.

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