Freitag, 23. Dezember 2011

Zur hoffnungslosen politischen Lage

(...) Wir befinden uns in einer ökonomischen Krise, die von Tag zu Tag mehr zu einer Demokratiekrise wird und unser demokratisches Parteiensystem hat keine realistische Alternative zu bieten. Sicher, die Linkspartei hat in vielen Punkten sehr vernünftige Vorstellungen, aber was nutzt dies, wenn bereits jetzt auszuschließen ist, dass die Linkspartei an einer künftigen Regierung beteiligt ist. Die Linken-Strategie, SPD und Grüne vor sich herzutreiben und inhaltlich zu beeinflussen, kann nach dem momentanen Kenntnisstand als glatter Reinfall gewertet werden. Weder SPD noch Grüne haben sich während ihrer Oppositionszeit auch nur ein Jota von der Linken treiben lassen. Stattdessen veranstalten sie lieber einen Wettbewerb mit Union und FDP, wer denn nun der bessere Sparmeister sei und den Finanzmärkten den schmackhafteren Honig ums Maul schmieren kann. Als sei dies alles nicht schon schlimm genug, geben die Umfrageergebnisse nicht einmal einen Funken der Hoffnung, dass der Wähler diese bizarre Groteske durchschaut und sich von den vier potentiellen Regierungsparteien abwendet. Noch nie war die politische Lage derart hoffnungslos wie heute.

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Anmerkung: Diesem niederschmetternden Fazit Jens Bergers kann man eigentlich nichts hinzufügen. Die Propaganda wirkt - der überwältigende Teil der Menschen in diesem Land hat nach wie vor nicht realisiert, dass mit einem Kreuz bei der Neoliberalen Einheitspartei Deutschlands (Union, SPD, Grüne, FDP) der eigene Schlächter gewählt wird.

Schon Erich Kästner warnte in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts - freilich vergeblich - vor der drohenden braunen Gefahr:

Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.


Ach, gäbe es Kästners Einsichten doch in Flaschen gefüllt - man müsste sie bloß im Land verteilen.

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