Donnerstag, 2. Februar 2012

Unser täglich Brot - eine Müllgeschichte

Die Hälfte der produzierten Lebensmittel wird weggeworfen. Wie immer ist Geldgier eine Ursache des Skandals. Aber auch mangelnde Achtung vor Nahrung und eine zu geschmäcklerische Einstellung der Verbraucher.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Dazu passt vorzüglich der Film “Unser täglich Brot”:





Diese Dokumentation kommt gänzlich ohne Kommentar aus und zeigt lediglich die industrialisierte Massenproduktion von Nahrungsmitteln. Exakt dies essen wir jeden Tag. Und exakt dies landet massenhaft im Müll. Man muss kein Apokalyptiker sein, um hier das Endstadium eines Degenerationsprozesses zu erkennen, wie er widerwärtiger kaum sein könnte.

Dennoch werden die Menschen in diesem System dazu genötigt, diesen Dreck zu konsumieren – zum Einen, weil es kaum (und erst recht keine flächendeckenden) Alternativen dazu gibt, und zum Anderen, weil die systemische Zwangsverarmung der Bevölkerung bereits so weit fortgeschritten ist, dass ein Großteil der Menschen sich gar nichts anderes mehr leisten kann. In anderen Regionen der Welt ist dies noch weitaus dramatischer als hierzulande – da ist es schon lange keine Frage mehr, welche Nahrungsmittel man auswählt, sondern ob man überhaupt irgendwelche zur Verfügung hat.

Wenn man sich diesen Film ansieht, das Gesehene in Bezug setzt zur festgestellten ständigen Vernichtung von Nahrungsmitteln in der westlichen Welt und die Millionen hungernden und an Hunger sterbenden Menschen weltweit bedenkt, muss man irre werden. Noch deutlicher kann es nicht werden, dass dieses System, dem wir ausgesetzt sind, so ziemlich das Katastrophalste ist, was diesem Planeten überhaupt widerfahren kann. Die Menschheit bzw. deren selbsternannte "Elite" braucht keine Kometeneinschläge oder andere Naturkatastrophen – sie produziert die größtmögliche Katastrophe ganz allein in Eigenregie. Und das absolut konsequent – ohne ein Innehalten, ohne Zögern, ohne nennenswerten Widerstand.

"Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt. Unaufhörlich." (George Orwell: “1984″)



Nachtrag 24.02.12: Recht informativ in diesem Zusammenhang ist auch dieser Bericht des WDR: "Antibiotika im Gemüse".

5 Kommentare:

Mo331 hat gesagt…

Und gleich son Klopper hinterher! Nach dem "Dreck im Essen" letztens jetzt das... ich esse bald mal gar nix mehr!

Anonym hat gesagt…

Ein Link zu einem esoterschen Text, 3 alberne Dokus und ein paar haltlose Worte dazu: Was wollen Sie eigentlich? Der Kapitalismus ist kein Paradies, denn das kann es nunmal nicht geben. Was soll das ewige Gemeckere? War das Essen in der DDR besser?

Sie sollten froh sein daß Sie satt werden und immer noch eine Riesenauswahl an Lebensmitteln haben und nicht einfach irgend etwas essen müssen.

Charlie hat gesagt…

Wieso sollte es ein "Paradies" bzw. eine gute Welt für alle Menschen nicht geben können? Kapitalismus besteht nicht aus "Naturgesetzen" - wenn der vorhandene Reichtum schlicht und ergreifend gerecht verteilt wäre, müsste kein Mensch auf diesem Planeten hungern.

Im Übrigen scheinst Du nicht so ganz verstanden zu haben, dass gerade der überquellende Luxus der westlichen Welt (der, wie man den Dokus entnehmen kann, von immer schlechterer Qualität ist und auch hier zunehmend zum Luxus wird) einer der Hauptgründe dafür ist, dass Millionen von Menschen hungern und sterben.

Wenn Dich das nicht kratzt und Du auch kein Problem damit hast, dass Lebensmittel massenweise im Müll landen und dass die industrielle Massenproduktion von Nahrungsmitteln so ist, wie sie ist, dann wünsche ich Dir glückliche Nächte und guten Appetit.

dede hat gesagt…

Zu dem Anonymen da oben fällt mir nicht mehr viel ein. Wenn der zwischen verkeimten Hühnefleisch, giftversuchten Paprika und Dioxin-Eiern noch "wählen" will, soll er das mal amchen. Vielleicht isst er auch lieber Kaviar und Trüffel und hat das nötige Kleingeld dafür?

Pervers muss er aber sein, wenn er diese "Wahlmöglichkeit" toll findet und es gleichzeitig in kauf nimmt dass andreswo die Leute massenweise verhungern und hier massenweise Essen in den Müll geworfen wird.

Offtopic: Wieso schaffem es Trolle eigentlich nicht, sich zumindest einen Nick auszudenken und posten immer anonym?? Sind die alle von der CDU und verstehn es daher nicht, was sie machen müssten??? :-)))

Charlie hat gesagt…

Psst, Dede ...: Anonyme wollen gern anonym bleiben, weil sie sich des Schmutzes, den sie meist absondern, durchaus bewusst sind. Sie wissen nichts von IP-Adressen und meinen wohl tatsächlich, dass sie anonym bleiben, wenn sie als Profil "Anonym" auswählen ... ;-)

Solche Inkompetenzen gibt's allerdings nicht nur bei der CDU (auch wenn sie dort freilich sehr verstärkt auftreten). Mir erklärte erst vor kurzem ein Mitglied der Linkspartei, dass es "unzweifelhaft" sei, dass eine Internetseite, eine Datei oder ein Bild "unwiderruflich" aus dem Internet "gelöscht" sei, wenn man die entsprechende Ursprungsseite bzw. -datei löscht. Es scheint sich also in relativ weiten Kreisen noch nicht herumgesprochen zu haben, wie "das Internet funktioniert". ;-)

Liebe Grüße
Charlie