Donnerstag, 11. März 2010

Und sie würden es wieder tun ...

Vor unseren Augen, von der liberalen Öffentlichkeit fast wehrlos, ja resignativ hingenommen, spielt sich zurzeit ein tolles Schauspiel ab, dessen Dimensionen alle Phantasien des absurden Theaters weit übertreffen.

Das Drehbuch dieses Schauspiels in Stichworten: Die herrschende politische Kaste unseres Landes rennt seit nunmehr dreißig Jahren einer grotesken Wirtschaftstheorie hinterher, versucht sie mit einem gigantischen Propagandaapparat der "dummen" Masse einzutrichtern (übrigens erfolglos), erzielt mit ihr in der Praxis aber nur Resultate, die nicht anders als desaströs bezeichnet werden können: astronomisch wachsende Verschuldung des Gemeinwesens (bei Zielsetzung "austerity"!), Massenarbeitslosigkeit, Massenarmut, massive Entziviliserung wie Amokläufe und Gewaltausbrüche, und fährt schließlich mit deregulierten Finanzmärkten die gesamte Wirtschaft vor die Wand.

Und für einen kurzen Moment scheint die neoliberale Front vor dem Zusammenbruch zu stehen. Doch dieser Moment dauert – historisch gesehen - nur einen Lidschlag lang.

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Anmerkung: Um die Frage aus der letzten Anmerkung in diesem Blog aufzugreifen: Es besteht durchaus die akute Gefahr, dass Geschichte sich wiederholt. Gelernt haben diese Demagogen aus der Geschichte nichts. Ein Problembewusstsein, was sie mit solchen Worten anrichten könnten, besitzen sie nicht. Fähig zur Selbstkritik sind sie nicht - sofern man voraussetzt, dass sie all dies nicht wissentlich, sondern aus "Überzeugung" heraus tun. In Abwandlung einer Westerwelle-Formulierung muss man konstatieren: Wir sehen überall die grell leuchtenden Zeichen der spätkapitalistischen Dekadenz, die sich immer weiter dem Faschismus nähert. Voller Bitterkeit und Angst stimme ich dem Verfasser des Artikels zu: Ja, sie würden es wieder tun.

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