In seiner neuesten Publikation "Die Atomlüge" zeigt der investigative Journalist Sascha Adamek in einer detaillierten Studie auf, mit welchen Tricks die deutsche Atomlobby und ihre politischen Handlanger zusammen agieren und die Öffentlichkeit täuschen, wie maßgeschneiderte Gesetze verabschiedet, staatliche Vergünstigungen durch die Hintertür abkassiert, Zwischenfälle verharmlost, im Ausland (auch nach Fukushima) ebenso hochriskante wie für die Energiewirtschaft profitable Projekte unterstützt werden und (dank rot-grüner Vorarbeit) Schwarz-Gelb innerhalb von nur kurzer Zeit den Ausstieg aus dem Atomausstieg beschließen konnte. Er hegt außerdem starke Zweifel, dass die propagierten Ausstiegspläne der Regierung Merkel/Westerwelle tatsächlich politisch unumstößlich sind.
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Anmerkung: Dazu hatte ich im Mai bereits etwas geschrieben. Es ist exakt so, wie Adamek es im oben verlinkten Interview schildert: Bis zum propagierten "Ausstieg" aus der Atomkraft stehen uns noch drei Bundestagswahlen bevor, und nach den vorangegangenen Ereignissen muss man kein Hellseher sein um festzustellen, dass es schlichtweg in den Sternen steht, ob zukünftige Regierungskonstellationen weiterhin an diesem nicht bindenden "Beschluss" von Schwarz-Gelb - der de facto ja eine Laufzeitverlängerung um mindestens 11 Jahre ist - festhalten.
Derweil spielt die Katastrophe in Japan medial (und auch politisch) kaum noch eine Rolle. Nur am Rande werden da unfassbare Kurzmeldungen wie diese eingestreut:
Zusätzlich kann man beispielsweise noch die Süddeutsche bemühen, die schreibt: "Zehn Sievert pro Stunde hatte ein Arbeiter in der Atomruine Fukushima vor einigen Tagen gemessen - ein schockierender Rekordwert. Doch die Strahlung dürfte noch höher liegen: Die Skala des Messgeräts reichte gar nicht weiter." und an anderer Stelle titelt: "Jede Sekunde eine Jahresdosis". So bekommt man zumindest eine leichte Ahnung davon, wie hoch die Strahlung wirklich ist. Nähere Informationen über die Kernschmelze(n) sucht man in den Massenmedien aber vergeblich. Fragen wie "Wieviele und welche Reaktoren sind betroffen?" oder "Reicht die eingerichtete Schutzzone aus, um die Menschen in Japan zu schützen?" etc. werden gar nicht erst gestellt.
Statt dessen stellen Ernergiekonzerne schon jetzt Regressforderungen aufgrund der "erwarteten Profitausfälle" gegen den Staat und drohen gleichzeitig mit Massenentlassungen und Standortschließungen - obwohl sich zunächst überhaupt nichts ändert. Man kann den moderigen Filz der Korruption förmlich riechen ... - Das Buch von Sascha Adamek sollte eine weite Verbreitung finden!
Nachtrag 10.08.11: Das nächste Bekennerschreiben geht ein. n-tv zitiert den Bayer-Konzernchef Marijn Dekkers: "Sollte Strom in Deutschland zu teuer werden, droht Dekkers offen mit Abwanderung. Wenn der Standort seine Wettbewerbsfähigkeit verliere, könne 'sich ein globales Unternehmen wie Bayer überlegen, seine Produktion in Länder mit niedrigeren Energiekosten zu verlagern', sagte der Bayer-Chef."
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Anmerkung: Dazu hatte ich im Mai bereits etwas geschrieben. Es ist exakt so, wie Adamek es im oben verlinkten Interview schildert: Bis zum propagierten "Ausstieg" aus der Atomkraft stehen uns noch drei Bundestagswahlen bevor, und nach den vorangegangenen Ereignissen muss man kein Hellseher sein um festzustellen, dass es schlichtweg in den Sternen steht, ob zukünftige Regierungskonstellationen weiterhin an diesem nicht bindenden "Beschluss" von Schwarz-Gelb - der de facto ja eine Laufzeitverlängerung um mindestens 11 Jahre ist - festhalten.
Derweil spielt die Katastrophe in Japan medial (und auch politisch) kaum noch eine Rolle. Nur am Rande werden da unfassbare Kurzmeldungen wie diese eingestreut:
"Der jüngste Strahlenhöchstwert an der japanischen Atomruine Fukushima dürfte weit über den gemessenen zehn Sievert pro Stunde liegen. Es sei nicht zu leugnen, dass der Wert wohl weit darüber liege, sagte ein Sprecher des Betreibers Tepco. Die Skala des verwendeten Messgeräts habe nicht weiter gereicht. Aus der Atomruine gelangt seit einem Megabeben und einem darauffolgenden Tsunami radioaktives Material in die Umwelt. Zehntausende Menschen mussten die Region deshalb verlassen." (Quelle)
Zusätzlich kann man beispielsweise noch die Süddeutsche bemühen, die schreibt: "Zehn Sievert pro Stunde hatte ein Arbeiter in der Atomruine Fukushima vor einigen Tagen gemessen - ein schockierender Rekordwert. Doch die Strahlung dürfte noch höher liegen: Die Skala des Messgeräts reichte gar nicht weiter." und an anderer Stelle titelt: "Jede Sekunde eine Jahresdosis". So bekommt man zumindest eine leichte Ahnung davon, wie hoch die Strahlung wirklich ist. Nähere Informationen über die Kernschmelze(n) sucht man in den Massenmedien aber vergeblich. Fragen wie "Wieviele und welche Reaktoren sind betroffen?" oder "Reicht die eingerichtete Schutzzone aus, um die Menschen in Japan zu schützen?" etc. werden gar nicht erst gestellt.
Statt dessen stellen Ernergiekonzerne schon jetzt Regressforderungen aufgrund der "erwarteten Profitausfälle" gegen den Staat und drohen gleichzeitig mit Massenentlassungen und Standortschließungen - obwohl sich zunächst überhaupt nichts ändert. Man kann den moderigen Filz der Korruption förmlich riechen ... - Das Buch von Sascha Adamek sollte eine weite Verbreitung finden!
Nachtrag 10.08.11: Das nächste Bekennerschreiben geht ein. n-tv zitiert den Bayer-Konzernchef Marijn Dekkers: "Sollte Strom in Deutschland zu teuer werden, droht Dekkers offen mit Abwanderung. Wenn der Standort seine Wettbewerbsfähigkeit verliere, könne 'sich ein globales Unternehmen wie Bayer überlegen, seine Produktion in Länder mit niedrigeren Energiekosten zu verlagern', sagte der Bayer-Chef."
2 Kommentare:
Hallo, bei den NachDenkSeiten fand ich diesen Link:
http://www.anti-atom-piraten.de/2011/08/prof-kodama-zur-kontamination-nach-fukushima/#more-5179
Sehr informativ...und erschütternd.
Danke für den Link, der uns das wirkliche Ausmaß der Katastrophe erahnen lässt und gleichzeitig nachdrücklich illustriert, wie konsequent Politik, Wirtschaft und Medien (nicht nur in Japan, sondern selbstredend auch in Deutschland und vielen anderen Staaten) nahezu alle relevanten Informationen geheimzuhalten versuchen.
Und derweil laufen hier in Deutschland die Atomkraftwerke weiter, Jahr für Jahr ... und alle Welt schwadroniert dennoch von einem "schwarz-gelben Atomausstieg". Orwell rotiert im Grabe.
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