Mittwoch, 10. August 2011

Nochmals zum Mythos des "Fachkräftemangels": Arbeitslosigkeit steigt rasant

Trotz des Fachkräftemangels verlieren viele qualifizierte Beschäftigte ihren Job. So haben sich einem Zeitungsbericht zufolge in der ersten Hälfte dieses Jahres 110.000 Beschäftigte mit Hoch- oder Fachschulabschluss arbeitslos gemeldet.

(...) In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres seien rund 908.000 Beschäftigte mit einer betrieblichen Ausbildung arbeitslos geworden, berichtete die Saarbrücker Zeitung. Das seien 5,7 Prozent aller gut 16 Millionen Beschäftigten in dieser Kategorie.

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Anmerkung: Zum angeblichen "Fachkräftemangel" habe ich vor gut einem Monat bereits etwas geschrieben. Diesen "Mangel" gibt es nicht, er ist eine schlichte Lüge, die gezielt in die Welt gesetzt wurde, um billigere Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, die sich von den Konzernen noch willfähriger ausbeuten und auspressen lassen (müssen). Das hält die meisten Massenmedien aber nicht davon ab, diese Lüge auch weiterhin unreflektiert zu verbreiten - selbst dann nicht, wenn man in denselben Medien ja nachlesen kann, dass momentan wieder einmal ein rapider, dramatischer Stellenabbau betrieben wird - der natürlich auch und gerade Fachkräfte betrifft. Allein aus den letzten Tagen dazu drei Beispiele (Hervorhebungen von mir):

  • "Die Deutsche Telekom will ihre Bonner Zentralverwaltung deutlich verkleinern. Bis Ende 2015 sollen bis zu 1.600 Jobs wegfallen, bestätigte ein Telekom-Sprecher am Montag (01.08.11) einen entsprechenden Zeitungsbericht." (wdr.de)


  • "Die Großbank HSBC steigert ihren Gewinn kräftig. Dennoch plant das Management einen drastischen Stellenabbau. In den kommenden Jahren sollen 30.000 Jobs wegfallen – bereits in diesem werden 5.000 Stellen gestrichen. An der Börse werden die Pläne honoriert." (n-tv.de)


  • "Nun plant das Unternehmen [Eon] einem Medienbericht zufolge den Abbau von bis zu 10.000 Stellen weltweit - mehr als zehn Prozent der Belegschaft." (n-tv.de)


  • Die Propagandamedien interessiert das alles nicht - sie setzen einfach ein Wörtchen wie "trotz" vor den "Fachkräftemangel" und erzählen gleichzeitig nach wie vor die alberne Mangel-Mär - auch dann, wenn die Konzerne gerade massenhaft Fachkräfte entlassen oder diese Entlassungen planen. Das ist wieder einmal Orwell in Reinform.

    Es gibt haufenweise Mängel in Deutschland - neben dem dramatischen Mangel an vernünftigen Normalarbeitsplätzen und einem eklatanten Demokratiemangel ist da besonders ein ins Auge stechender Mangel an revolutionärer Energie zu beklagen. Davon lesen wir in den Propagandamedien aber selbstverständlich nichts.

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