Das Andere gestalten
Zwanzig Jahre nach der Transformation ist vor einer neuen Transformation. Dies ist die Aussage, mit der Rolf Reißig sein neues Buch "Gesellschafts-Transformation im 21. Jahrhundert" einleitet. Er schreibt: "Die wirtschaftliche, politische, kulturell-geistige Überlegenheit des Westens und sein Sieg in der Systemkonkurrenz mit dem Osten waren das Eine, die verweigerte und vertagte gesellschaftliche Transformation, d.h. der notwendige Umbau und die Modernisierung des Produktions-, Sozial- und Kulturmodells und der Übergang zu einem neuen Wachstums- und Entwicklungspfad das Andere." Dieses Andere zu gestalten, sei die zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts. (...)
Das Paradoxon einer Transformation für das 21. Jahrhundert besteht darin, dass wir eigentlich ziemlich genau wissen, wohin die globale Zivilisation verändert werden muss, um allen Menschen auf dem Planeten ein Leben in Würde in einer, wie Reißig es nennt, nachhaltigen Solidargesellschaft zu sichern. Der Mensch als Sozialwesen in einer humanen, gerechten und solidarischen Gesellschaft stände im Zentrum. Die globale Produktionsweise müsste wieder eingebettet werden in die natürlichen Kreisläufe. Eine plurale Wirtschaftsordnung, in der die Vorzüge verschiedener Eigentumsformen kombiniert wären, würde notwendig. Demokratische Entscheidung würde den Primat über die soziokulturellen und wirtschaftlichen Zielsetzungen erhalten. So klar diese Ziele sind, so unklar ist, wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Erstmalig in der Geschichte ist sich die Menschheit bewusst, dass sie nur zivilisiert überleben kann, wenn sie sich grundlegend ändert, niemals zuvor standen uns die technischen, die ökologischen und ökonomischen Bedingungen eines solchen Wandels klarer vor Augen. Und doch wird ein Weiter-So praktiziert, wird innerhalb der völlig überlebten Strukturen "modernisiert" und werden die Produkte und Lebensweisen einer zum Untergang bestimmten Zivilisation "begrünt", anstelle sie umzuwälzen.
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Zwanzig Jahre nach der Transformation ist vor einer neuen Transformation. Dies ist die Aussage, mit der Rolf Reißig sein neues Buch "Gesellschafts-Transformation im 21. Jahrhundert" einleitet. Er schreibt: "Die wirtschaftliche, politische, kulturell-geistige Überlegenheit des Westens und sein Sieg in der Systemkonkurrenz mit dem Osten waren das Eine, die verweigerte und vertagte gesellschaftliche Transformation, d.h. der notwendige Umbau und die Modernisierung des Produktions-, Sozial- und Kulturmodells und der Übergang zu einem neuen Wachstums- und Entwicklungspfad das Andere." Dieses Andere zu gestalten, sei die zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts. (...)
Das Paradoxon einer Transformation für das 21. Jahrhundert besteht darin, dass wir eigentlich ziemlich genau wissen, wohin die globale Zivilisation verändert werden muss, um allen Menschen auf dem Planeten ein Leben in Würde in einer, wie Reißig es nennt, nachhaltigen Solidargesellschaft zu sichern. Der Mensch als Sozialwesen in einer humanen, gerechten und solidarischen Gesellschaft stände im Zentrum. Die globale Produktionsweise müsste wieder eingebettet werden in die natürlichen Kreisläufe. Eine plurale Wirtschaftsordnung, in der die Vorzüge verschiedener Eigentumsformen kombiniert wären, würde notwendig. Demokratische Entscheidung würde den Primat über die soziokulturellen und wirtschaftlichen Zielsetzungen erhalten. So klar diese Ziele sind, so unklar ist, wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Erstmalig in der Geschichte ist sich die Menschheit bewusst, dass sie nur zivilisiert überleben kann, wenn sie sich grundlegend ändert, niemals zuvor standen uns die technischen, die ökologischen und ökonomischen Bedingungen eines solchen Wandels klarer vor Augen. Und doch wird ein Weiter-So praktiziert, wird innerhalb der völlig überlebten Strukturen "modernisiert" und werden die Produkte und Lebensweisen einer zum Untergang bestimmten Zivilisation "begrünt", anstelle sie umzuwälzen.
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