Zu viele Überstunden, schlechte Anleitung durch Vorgesetzte, fachfremde Arbeiten und geringe Bezahlung – so zeichnet der Ausbildungsreport 2010 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) den Alltag vieler Lehrlinge. Ein angehender Maurer, der sich im dritten Lehrjahr befindet, schildert im Rahmen des Berichts zum Beispiel: "Entweder schrubben wir Lehrlinge den Hof, machen Gartenarbeiten oder schippen Schnee." Erst einmal habe er während seiner Ausbildung auch gemauert.
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Anmerkung: Ein so treffender Titel - und dann ein so dünnes Artikelchen. Die Frankfurter Rundschau spielt einmal mehr das gewerkschaftliche Feigenblatt in diesem unglaublichen Transformationsprozess, in dem sich die Welt - und vorneweg Deutschland - befindet. Die dürftigen Zahlen und Beispiele, die im Text genannt werden, sind zuhöchst alarmierend, und jedem ernstzunehmenden Redakteur müsste eine grellrot leuchtende Warnlampe aus dem Schädel wachsen, wenn er sie zur Kenntnis nimmt. - Wahrscheinlich geschieht das sogar, nur dürfen die grellen Warnungen nicht mehr umfassend publiziert werden.
Denn welch eine Wirkung entfaltet eine Information wie diese, die die FR hier bietet? Einige Menschen werden fassungslos den Kopf schütteln, wenn sie es lesen und sich in der Auffassung bestätigt sehen, dass auch im Bereich der Ausbildung Jugendlicher so ziemlich alles im Argen liegt - wie in nahezu allen anderen Bereichen auch. Und bei der nächsten Wahl gehen genau diese Menschen entweder nicht mehr in die Wahlbüros oder machen ihre Kreuzchen bei den Grünen oder der SPD, in der wahnwitzigen, wenn auch geringen Hoffnung, damit irgendetwas zu verändern. Das ist kafkaesk. Oder auch einer Groteske M.C. Eschers entnommen, denn man läuft stetig im Kreis herum, stetig aufwärts, und kommt doch keinen Zentimeter nach oben.
(Bild: artwallpapers.net)
Vollends offensichtlich wird diese Groteske im letzten Abschnitt des Textes: "Sehrbrock fordert die Kammern und die Gewerbeaufsicht zum Handeln auf: Unangemeldete Kontrollen seien Pflicht, um die Probleme in den Ausbildungsbetrieben zu beseitigen. 'Notfalls muss man auch darüber nachdenken, diesen Betrieben die Ausbildungsberechtigung zu entziehen.' Die Handelskammern stecken aber in einer Zwickmühle. Unter vorgehaltener Hand heißt es: 'Wenn wir für mehr Ausbildungsplätze werben sollen, sind Kontrollen eher störend.' Außerdem fehle es an Personal, um die Aufsicht zu verstärken." - Man muss irre werden, wenn man das zuende denkt; deshalb sollte man sich vorher fragen, wieso ein Medium wie die Frankfurter Rundschau dieses furchtbare Spiel des demokratischen Feigenblatts in einem zutiefst undemokratischen und inhumanen System mitspielt. Die Antwort auf diese Frage kann möglicherweise den persönlichen Irrsinn, nicht aber den Irrsinn des Systems verhindern.
Nachbemerkung: Die Frankfurter Rundschau steht hier nur stellvertretend für alle anderen Medien, die scheinbar das demokratische Korrektiv der Presse - die so genannte "dritte Säule der Demokratie" - repräsentieren (wollen). Auch die Themen sind dabei austauschbar.
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Anmerkung: Ein so treffender Titel - und dann ein so dünnes Artikelchen. Die Frankfurter Rundschau spielt einmal mehr das gewerkschaftliche Feigenblatt in diesem unglaublichen Transformationsprozess, in dem sich die Welt - und vorneweg Deutschland - befindet. Die dürftigen Zahlen und Beispiele, die im Text genannt werden, sind zuhöchst alarmierend, und jedem ernstzunehmenden Redakteur müsste eine grellrot leuchtende Warnlampe aus dem Schädel wachsen, wenn er sie zur Kenntnis nimmt. - Wahrscheinlich geschieht das sogar, nur dürfen die grellen Warnungen nicht mehr umfassend publiziert werden.
Denn welch eine Wirkung entfaltet eine Information wie diese, die die FR hier bietet? Einige Menschen werden fassungslos den Kopf schütteln, wenn sie es lesen und sich in der Auffassung bestätigt sehen, dass auch im Bereich der Ausbildung Jugendlicher so ziemlich alles im Argen liegt - wie in nahezu allen anderen Bereichen auch. Und bei der nächsten Wahl gehen genau diese Menschen entweder nicht mehr in die Wahlbüros oder machen ihre Kreuzchen bei den Grünen oder der SPD, in der wahnwitzigen, wenn auch geringen Hoffnung, damit irgendetwas zu verändern. Das ist kafkaesk. Oder auch einer Groteske M.C. Eschers entnommen, denn man läuft stetig im Kreis herum, stetig aufwärts, und kommt doch keinen Zentimeter nach oben.
Vollends offensichtlich wird diese Groteske im letzten Abschnitt des Textes: "Sehrbrock fordert die Kammern und die Gewerbeaufsicht zum Handeln auf: Unangemeldete Kontrollen seien Pflicht, um die Probleme in den Ausbildungsbetrieben zu beseitigen. 'Notfalls muss man auch darüber nachdenken, diesen Betrieben die Ausbildungsberechtigung zu entziehen.' Die Handelskammern stecken aber in einer Zwickmühle. Unter vorgehaltener Hand heißt es: 'Wenn wir für mehr Ausbildungsplätze werben sollen, sind Kontrollen eher störend.' Außerdem fehle es an Personal, um die Aufsicht zu verstärken." - Man muss irre werden, wenn man das zuende denkt; deshalb sollte man sich vorher fragen, wieso ein Medium wie die Frankfurter Rundschau dieses furchtbare Spiel des demokratischen Feigenblatts in einem zutiefst undemokratischen und inhumanen System mitspielt. Die Antwort auf diese Frage kann möglicherweise den persönlichen Irrsinn, nicht aber den Irrsinn des Systems verhindern.
Nachbemerkung: Die Frankfurter Rundschau steht hier nur stellvertretend für alle anderen Medien, die scheinbar das demokratische Korrektiv der Presse - die so genannte "dritte Säule der Demokratie" - repräsentieren (wollen). Auch die Themen sind dabei austauschbar.
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