Dienstag, 23. März 2010

Arbeit bringt doch mehr als Hartz IV

Arbeitsmarkt: Guido Westerwelle hat nach Ansicht von Fachleuten eine "Gespensterdebatte" ausgelöst. Fakten zeigen: Auch bei gering entlohnter Arbeit sind die Einkommen höher als mit Sozialleistungen nach Hartz IV. (...)

Die OECD, der Zusammenschluss der großen Industrieländer, hat jüngst in einem internationalen Vergleich die Absicherung bei Arbeitslosen im Verhältnis zum vorher gezahlten Lohn untersucht. Ergebnis: Das Sicherungsniveau ist in Deutschland, gemessen an anderen OECD-Ländern, durchschnittlich und im Vergleich zu europäischen Ländern eher gering. Für Singles und kinderlose Paare ist der Abstand zum früheren Lohn am größten, besser stellen sich Arbeitslose mit Kindern.

Auch der Lohnabstand, also der Unterschied zwischen Hartz-IV-Leistungen und Einkommen aus niedrig entlohnter Tätigkeit, sei ausreichend, sagt Dietrich Engels, Geschäftsführer des Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln. Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern war der Lohn (Stand Juli 2009) 13 % höher als die Hartz-IV-Leistungen, bei Singles sogar 51 %.

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Anmerkung: Man darf sicher sein, dass Westerwelle diese Fakten kennt. Seine Ausfälle und Hetztiraden hat er schließlich aus völlig anderen Gründen vom Stapel gelassen: Die neoliberale Bande will allgemein die Löhne (auch die Niedriglöhne) weiter drücken - außerdem soll den Unternehmen jederzeit eine "stark motivierte" Reservearmee von Arbeitslosen zur Verfügung stehen, die bereit ist, nahezu jede Arbeit für jeden Lohn anzunehmen. Diese Kampagne ist so durchsichtig, wie sie skandalös und menschenverachtend ist.

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