Donnerstag, 15. Oktober 2009

Rassismus im "Spiegel": Das Recht aufs Ressentiment

(...) Einmal mehr geht die aufrechte Medienmischpoke einem Kämpfer für die antilinke Wahrheit zur Hand, einmal mehr betätigt sich der „Spiegel“ als Blendgranate der Gegenaufklärung, indem er seinen untalentiertesten Schmierfinken an die Front schickt. Reinhard Mohr hat sich persönlich der Causa Sarrazin angenommen, womit gesichert ist, dass kein zerebraler Stein mehr auf dem anderen bleibt. (...)

Seine Waschlappentaktik ist preiswürdig: Er verklausuliert seinen biederen Beifall für Rassismus als Meinung zu Meinungen über eine Meinung. Anstatt sich mit den inkriminierten Äußerungen eines losgelassenen Menschenhassers im Wortlaut zu befassen, hält er sich an das Talkshow-Gequatsche von Leuten, die ihrerseits zu Sarrazins Stellungnahme Stellung nehmen. War der „Spiegel“ früher dafür bekannt, Zusammenhänge herzustellen und zu erläutern, Kontext zu rekonstruieren, so zerfaseln seine Verweser heute jede relevante Debatte zum Einheitsbrei.

Mohr verfälscht darum auch konsequent Zitate Sarrazins und lässt das Braunste einfach weg. Sarrazins unverhohlen rassistische Äußerungen wurden auch kaum von den Medien diskutiert, die heikelsten Stellen gar nicht erwähnt. Er hätte gern Juden, die seien intelligenter. Bei Türken und Arabern sieht er hingegen ein auch „erblich bedingt[es]“ Problem, das sie als Leistungsträger ausschließt. Was Sarrazin da abgelassen hat, ist reinste faschistische Hetze. Als „68er“ und „Gutmensch“ gilt inzwischen offenbar jeder, der in solchem Dreck die Verletzung eines Tabus sieht, das zurecht besteht. Allein die Perfidie, Juden höhere Intelligenz zu unterstellen, ist unfassbar.

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