Freitag, 1. Januar 2010

Putzkräfte leisten für die Gesellschaft mehr als Banker

Die "Leistungsträger", die sich gerne so nennen, um ihren Anspruch auf hohe Einkommen zu rechtfertigen, und politische Parteien, die für den Mittelstand eintreten und damit die "Leistungsträger" meinen, degradieren gerne andere Tätigkeiten und sagen, man müsse den Reichen noch mehr geben, damit sie mehr investieren und Arbeitsplätze schaffen. Der britische Think Tank nef (new economic foundation) hat sich nun mal daran gemacht, den gesellschaftlichen Wert von Tätigkeiten einzuschätzen und kommt dabei keineswegs zu dem Ergebnis, dass gesellschaftlich wertvolle Tätigkeiten mit einem höheren Einkommen belohnt werden.

Natürlich stehen die exorbitanten Boni der Banker und Spekulanten, deren Gewinnstreben für die Finanzkrise mit verantwortlich gemacht wird, im Vordergrund der Studie "A Bit Rich", die die Leistung von Tätigkeiten für die Gesellschaften anhand von drei hoch bezahlten Jobs (Banker, Werbedesigner, Steuerberater) und drei schlecht bezahlten Jobs (Putzkraft in einem Krankenhaus, Arbeiter in einem Recycling-Werk, Kinderbetreuer) quantitativ durch den "social return of investment" (soziale Kapitalrendite) zu bewerten sucht.

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