Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge 50 afghanische Drogenhändler mit Verbindungen zu den radikalislamischen Taliban auf eine Fahndungsliste gesetzt und zur gezielten Tötung freigegeben. Wie die "New York Times" am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf eine Vorlage des US-Kongresses berichtete, stellt die Anordnung des Pentagons ein Umschwenken im Anti-Drogen-Kampf der USA in Afghanistan dar.
Anmerkung der NachDenkSeiten dazu: "Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass die USA gezielt Talibanführer töten, wie zuletzt Baitullah Mehsud und seine Frau durch eine Drohne - aber eine Todesliste von 367 Menschen? Damit sind die USA endgültig in Vietnam angekommen. Offizielles Ziel des berüchtigten Phoenix-Programms in Vietnam war auch die Gefangennahme oder Tötung von Mitgliedern oder Unterstützern des Vietkong, wobei viele Gefangene die anschließende Folter nicht überlebten. Der CIA-Agent K. Barton Osborn hat darüber ausführlich vor dem Kongress und in einigen Interviews berichtet (http://www.freitag.de/2004/21/04210802.php). - Osborn hat des weiteren berichtet, dass es kaum Beweise für die Zusammenarbeit der Ermordeten mit dem Vietkong gab. Denunziationen waren häufig die Basis für die Entscheidung, jemanden zu “neutralisieren”. Ich empfinde es als Skandal, dass diese “neue” Strategie der USA in Deutschland überhaupt nicht diskutiert wird. Mallorca ist in aller Munde, aber dass wir an einem Krieg beteiligt sind, in dem der Hauptverbündete dazu übergeht, schwerste Menschenrechtsverletzungen in Kauf zu nehmen, interessiert nicht."
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