Freitag, 26. Februar 2010

Schwarzbuch Deutsche Bahn: Global handeln, lokal versagen

Das "Schwarzbuch Deutsche Bahn" rechnet mit der Ära Mehdorn ab und warnt vor einem Börsengang. Zwei Frontal21-Autoren haben ein Buch über neuere Bahn-Skandale geschrieben. (...)

Auf 300 Seiten fassen die Autoren Christian Esser und Astrid Randerath, die für das ZDF-Magazin "Frontal 21" arbeiten, die Bahnskandale der letzten Jahre - die Ära von Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn - zusammen: die Abwicklung des erfolgreichen Interregios, die Planung von fragwürdigen Prestigeprojekten wie Stuttgart 21 und den Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-Erfurt, die Sicherheitsprobleme von ICE-Achsen, die Bespitzelung der eigenen Mitarbeiter, das Ausquetschen der Berliner S-Bahn. Gezeichnet wird das Bild eines staatseigenen Unternehmens, das sich lieber in der Weltgeschichte - Stichwort: "globaler Logistikkonzern" - herumtreibt und seine Bilanzen für den glücklicherweise vorerst gescheiterten Börsengang - "eine beispiellose Verschleuderung von Volksvermögen" - aufhübscht, anstatt sich um das Naheliegende zu kümmern: für einen attraktiven, bezahlbaren und vor allem zuverlässigen Zugverkehr im ganzen Land zu sorgen.

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Anmerkung: Eine Änderung dieses Weges ist auch mit einem neuen Bahn-Chef nicht in Sicht - der Kurs bleibt derselbe, die vollkommen unsinnige Privatisierung wird (politisch gewollt) weiter vorangetrieben. Derartige Privatisierungen öffentlicher Institutionen haben immer nur einen Grund: Einige wenige wollen (und werden) viel Geld verdienen - ganz egal, was am Ende dabei herauskommt und wer darunter zu leiden hat. Bezahlen müssen es die Bürger.

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