Wird es am Bodensee bald die erste Professur für Propaganda nach 1945 in der Bundesrepublik geben? Dieser Schluss liegt nahe, betrachtet man die Stellenausschreibung der privaten Zeppelin University in Friedrichshafen. Dort sucht man neben einem Juniorprofessor für Massenmedien, Kultur und Gesellschaft auch einen solchen für "Reformkommunikation".
"Reformkommunikation", das ist, was das wissenschaftliche Ordnungsgefüge anbelangt, ungefähr so, als wenn man innerhalb der Veterinärmedizin noch eine Professur für das Schweineschlachten ansiedelt. Und das, was bei der "Reformkommunikation" geschlachtet werden soll, ist der mündige Bürger. Denn wie man ihm das Fell über die Ohren zieht und er dabei noch immer meint, das sei zu seinem Besten, das ist der Gegenstand der "Reformkommunikation".
Wer genauer wissen will, was es mit diesem Begriff auf sich hat, der kann sich zum Beispiel in einem "Diskussionspapier" der als äußerst reformfreudig bekannten Bertelsmann-Stiftung mit dem Titel: "Politische Reformkommunikation. Veränderungsprozesse überzeugend vermitteln" informieren. Dort konstatiert man zunächst den Ist-Zustand - und der fällt für die Politiker nicht besonders schmeichelhaft aus: Eine Mehrheit der Bürger ist unzufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie, das Vertrauen in die Regierung schwindet. Schlechte Noten also für die herrschende politische Klasse.
Wo so das Volk gegen ihre Volksvertreter grummelt, sieht die "Reformkommunikation" ihre Stunde gekommen. Gerade bei Reformen, die "schmerzliche Eingriffe in die Besitzstände relevanter Wählergruppen bringen", so das Bertelsmann-Papier, müssten die "vorhandenen gesellschaftlichen Werte- und Einstellungsmuster" durch "gezielte Kommunikationsstrategien" verändert werden.
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Anmerkung: Warum kommt das in den Mainstreammedien nicht vor? Wo bleibt der mediale und gesellschaftliche Aufschrei angesichts solcher hanebüchenen, gefährlichen Entwicklungen? - Die Beantwortung dieser Fragen fällt leicht: Die Massenmedien sind längst Teil jener "Reformkommunikation" und erfüllen ihren Propagandaauftrag nahezu perfekt. Beispiele dafür gibt es jeden Tag. Gerade was das Fernsehen (auch das öffentlich-rechtliche) betrifft, kann man resigniert feststellen: Vom Zustand in der ehemaligen DDR unterscheidet sich das nicht mehr wesentlich. Die Neoliberalen machen einfach weiter, rauben das Land und seine Bevölkerung aus und perfektionieren ihre Propagandamaschinerie - wohlwollend begleitet von ARD, ZDF und weiten Teilen der Presselandschaft.
"Reformkommunikation", das ist, was das wissenschaftliche Ordnungsgefüge anbelangt, ungefähr so, als wenn man innerhalb der Veterinärmedizin noch eine Professur für das Schweineschlachten ansiedelt. Und das, was bei der "Reformkommunikation" geschlachtet werden soll, ist der mündige Bürger. Denn wie man ihm das Fell über die Ohren zieht und er dabei noch immer meint, das sei zu seinem Besten, das ist der Gegenstand der "Reformkommunikation".
Wer genauer wissen will, was es mit diesem Begriff auf sich hat, der kann sich zum Beispiel in einem "Diskussionspapier" der als äußerst reformfreudig bekannten Bertelsmann-Stiftung mit dem Titel: "Politische Reformkommunikation. Veränderungsprozesse überzeugend vermitteln" informieren. Dort konstatiert man zunächst den Ist-Zustand - und der fällt für die Politiker nicht besonders schmeichelhaft aus: Eine Mehrheit der Bürger ist unzufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie, das Vertrauen in die Regierung schwindet. Schlechte Noten also für die herrschende politische Klasse.
Wo so das Volk gegen ihre Volksvertreter grummelt, sieht die "Reformkommunikation" ihre Stunde gekommen. Gerade bei Reformen, die "schmerzliche Eingriffe in die Besitzstände relevanter Wählergruppen bringen", so das Bertelsmann-Papier, müssten die "vorhandenen gesellschaftlichen Werte- und Einstellungsmuster" durch "gezielte Kommunikationsstrategien" verändert werden.
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