Der Zug der Medien-Lemminge ist groß; er produziert überwiegend wiedergekäuten Brei aus oberflächlichen, häufig sogar sachlich falschen Meldungen zu Themen, über die ohnehin alle berichten. Jürgen Roth aber tut unermüdlich das, was heute allenthalben fehlt: mehr mutigen und unabhängigen, investigativen Journalismus bräuchte das Land. Mit seinem neuen Buch "Gangsterwirtschaft" führt er nach seinen Berichten über die Mafia in allen ihren Erscheinungs- und Verbergungsformen das Thema fort und verfolgt die neueren Tentakel der Kraken. Das geschieht nicht theoretisch, sondern Roth berichtet über akribisch recherchierte und belegte Fälle – und reiht so einen spannenden "Krimi" an den anderen. (...)
Wer Jürgen Roths "Gangsterwirtschaft" gelesen hat, weiß, dass die kriminellen Strukturen in der Wirtschaft nicht über Nacht oder versehentlich entstanden sind. Er belegt, dass sie "gewachsen" sind und einer Kulmination und einer höheren Qualitätsstufe zustreben. Der Wirtschaftsfaschismus kommt ebenso wie der politische Faschismus nicht plötzlich und über Nacht – er kommt in leisen Schritten, auf vielerlei und manchmal verschlungenen Wegen, vorbei an den schlafenden (oder betäubten) Nachtwächtern der freiheitlichen Demokratien. Manchmal steht er als hölzernes Pferd vor den Toren der Stadt zurückgelassen und wird von den Bürgern begeistert auf den Marktplatz gezerrt und bejubelt. Manchmal wird er den unwissenden Gläubigen von ihren Hohepriestern als Gottes Werk verkündet und als neue Heilslehre in die Seele gepflanzt. Immer aber ist das Erwachen fürchterlich ... Jürgen Roth kommt der Verdienst zu, darauf sachlich fundiert und sehr kompetent hingewiesen zu haben.
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Anmerkung: Und als nächstes würde uns besonders ein Buch interessieren, das die Interessenverflechtungen zwischen diesem Wirtschaftsfaschismus, der überall zu spüren und zu sehen ist, und den politischen Akteuren offenlegt. Aber auch das würde - wie auch dieses in Rede stehende Buch - keine ernsthaften Konsequenzen haben, weil die Massenmedien es wie gewohnt totschweigen bzw. nach einer kleinen Weile einfach wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren würden. Irgendwie haben wir das alles schon einmal erlebt.
Wer Jürgen Roths "Gangsterwirtschaft" gelesen hat, weiß, dass die kriminellen Strukturen in der Wirtschaft nicht über Nacht oder versehentlich entstanden sind. Er belegt, dass sie "gewachsen" sind und einer Kulmination und einer höheren Qualitätsstufe zustreben. Der Wirtschaftsfaschismus kommt ebenso wie der politische Faschismus nicht plötzlich und über Nacht – er kommt in leisen Schritten, auf vielerlei und manchmal verschlungenen Wegen, vorbei an den schlafenden (oder betäubten) Nachtwächtern der freiheitlichen Demokratien. Manchmal steht er als hölzernes Pferd vor den Toren der Stadt zurückgelassen und wird von den Bürgern begeistert auf den Marktplatz gezerrt und bejubelt. Manchmal wird er den unwissenden Gläubigen von ihren Hohepriestern als Gottes Werk verkündet und als neue Heilslehre in die Seele gepflanzt. Immer aber ist das Erwachen fürchterlich ... Jürgen Roth kommt der Verdienst zu, darauf sachlich fundiert und sehr kompetent hingewiesen zu haben.
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Anmerkung: Und als nächstes würde uns besonders ein Buch interessieren, das die Interessenverflechtungen zwischen diesem Wirtschaftsfaschismus, der überall zu spüren und zu sehen ist, und den politischen Akteuren offenlegt. Aber auch das würde - wie auch dieses in Rede stehende Buch - keine ernsthaften Konsequenzen haben, weil die Massenmedien es wie gewohnt totschweigen bzw. nach einer kleinen Weile einfach wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren würden. Irgendwie haben wir das alles schon einmal erlebt.