Nach einigen Tagen des persönlichen Totalausfalles aus gesundheitlichen Gründen reiche ich heute ein paar kommentierte Meldungen der letzten Wochen nach, die ich eigentlich viel ausführlicher im Blog behandeln wollte. Ich bitte um Nachsicht, dass dies nun nur fragmentarisch geschieht und ich nur wenige meiner Gedanken dazu hier unterbringen kann.
1. Mythos Elektroauto
In der Zeit war vor einigen Wochen zu lesen:
Ab 2040 dürfen in Großbritannien keine Dieselfahrzeuge oder Benziner mehr verkauft werden. Ähnliche Pläne werden nun auch in Deutschland diskutiert.
Gerade dies ist ein Thema, zu dem ich mich eigentlich sehr ausführlich äußern wollte, denn ich halte diesen Elektro-Hype und die zugrundeliegende, aufgrund eines "plötzlichen Skandals" in Bewegung gesetzte Verteufelung des Verbrennungsmotors (aktuell muss der Diesel dafür herhalten, aber dabei wird es gewiss nicht bleiben) nicht nur für einen wahnwitzigen Irrweg, sondern für gezielt verdummende, kapitalistische Propaganda, die einzig dazu dient, der Automobilindustrie zu noch mehr Neuwagenverkäufen zu verhelfen, um den Profit weiter zu steigern.
Die Indizien dafür sind so reichhaltig wie der Sand im Watt von Ostfriesland. Es ist beispielsweise jedem, der ein halbwegs funktionsfähiges Gehirn besitzt, bekannt, dass jede automobile "Dreckschleuder" im Vergleich mit einem Neuwagen um Längen "ökologischer" ist, je älter sie ist. Soviel Dreck kann eine alte Karre auch in hundert Jahren nicht ausstoßen, wie die Produktion eines Neuwagens – egal welcher Art – an ökologischen Schäden und Ressourcenverschwendung verursacht.
Die Fragen nach der Herkunft und der Speicherung des benötigten Stroms sind ebenso ungeklärt wie die alltagstauglichen Lademöglichkeiten für Millionen von Fahrzeugen. Von den benötigten Rohstoffen allein für die heute verwendeten Batterien, die erforderlich wären, wenn dieser Irrweg weiter verfolgt wird, will ich gar nicht erst reden.
Die Gründe liegen indes auch klar und offen auf dem Tisch: Im Kapitalismus muss stetig neuer Schrott produziert und verkauft und "Altes" entsorgt werden, sonst funktioniert dieses absurde, zerstörerische System nicht einmal scheinbar. Dennoch sieht diese Gründe niemand und die Propagandapresse brüllt weiterhin im Chor mit den Irren aus der Politik und Wirtschaft das alte, böse, so unsäglich dämliche Lied: "Wachstum, Fortschritt, Wachstum, Fortschritt! Krebs bis zur Unendlichkeit!"
2. Flächendeckende Gesichtserkennung im deutschen Orwell-Staat
Jörg Schieb hat zum entsprechenden "Pilotprojekt" in Berlin Stellung bezogen. Dort werden am "Ostkreuz" seit dem 01.08. "probehalber" Kamerasysteme eingesetzt, die in Echtzeit Gesichter erkennen und mit staatlichen Datenbanken abgleichen können. Es versteht sich von selbst, dass niemand weiß, wie diese ominösen Datenbanken zustandekommen, wer die Kriterien festlegt, nach denen ein Mensch dort geführt wird oder von wem das ganze eigentlich kontrolliert wird. Das interessiert in Kapitalistan aber auch niemanden – Hauptsache, die Bevölkerung wird flächendeckend überwacht und zukünftig auch sofort "erkannt".
Schieb, der in seiner Eigenschaft als öffentlich-rechtlicher Redakteur nun wahrlich nicht dem Verdacht ausgesetzt ist, irgendwelchen Verschwörungstheorien anzuhängen, kommt zu dem Resümee:
Dem Überwachungsstaat ist damit Tür und Tor geöffnet. Harmlose Menschen verhüllen sich nicht – und werden zuverlässig erkannt. Der Schwarzfahrer. Der Sprayer. Vor allem Du und ich. Es setzt schon eine Menge Vertrauen voraus, davon auszugehen, dass solche Technologien nicht missbraucht werden – jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Dieses Vertrauen habe ich nicht. (Hervorhebung von mir, Anm.d.Kap.) / Lässt sich zusammenfassen: Die echten Straftäter haben nichts zu befürchten. Alle anderen schon. Klingt nach keinem guten Deal.
Das ist zwar arg harmlos formuliert, enthält aber trotzdem wesentliche Elemente der allzu nötigen und dennoch ignorierten Kritik – wenngleich, wie immer, die kapitalistischen Ursachen konsequent ausgeblendet werden.
3. Die unsäglichen Freuden des Kapitalismus
Diese Meldung muss ich eigentlich nicht weiter kommentieren, denn sie spricht für sich. n-tv meldete vor zehn Tagen:
9.500 Euro erhalten Bundestagsabgeordnete seit dem 1. Juli monatlich als Diät. Doch jeder vierte Parlamentarier verdient nebenbei dazu – in der Summe mindestens 26,5 Millionen Euro. Vor allem Abgeordnete von CDU und CSU bessern ihren Verdienst auf.
Das sind übrigens dieselben schmierigen Gestalten, die – inzwischen sogar unter Strafandrohung – Millionen von zwangsverarmten Menschen strikt verbieten, auch nur läppische 50 Euro hinzuzuverdienen. Das wird dann nämlich auf die
4. SPD: "Dinner for One"
Im Verlauf des bekannten Kindergartenspieles "Bäumchen, wechsle dich" innerhalb der kapitalistischen Einheitspartei hat es natürlich die SPD mal wieder zu Höchstleistungen des absurden Rinderwahnsinns gebracht. Nachdem die olle Eiter-Elke in Niedersachsen von der rechts-olivgrünbraunen auf die rechts-olivschwarzbraune – im Propagandasprech der alarmistischen Medien natürlich "völlig konträre" – Seite gewechselt war, meinte der rechts-olivrotbraune Thomas Oppermann voller Entrüstung (das Wort darf bitte nicht ernstgenommen werden, denn "Rüstung" ist schließlich ein wesentliches Kernthema des Kapitalismus):
Der ganze Vorgang verstößt gegen den politischen Anstand und ist ein beispielloser Verfall der politischen Moral.
Ich verschluckte mich heftig, als ich das las, und riss mir danach – wahrscheinlich irre lachend und hasenhaft umherhüpfend – büschelweise die Haare aus dem Schädel, um den Schmerz zu bändigen, den dieser Ausspruch ausgelöst hatte: "Politischer Anstand" und "politische Moral"!!! Mir blieb am Ende die Luft weg, ich lief blau an und schämte mich deswegen, weil ich um alles in der Welt nicht mit den Rechtsradikalen der AfD in Verbindung gebracht werden wollte. Der Oppermann muss einfach ein U-Boot der Titanic-Redaktion sein! Er muss! Er muss! Er muss! – Ich wiederholte diese Aussage solange, bis mein Kopf, den ich bei jedem dieser Worte mit sozialdemokratischer, schrödianischer Wucht auf die Tischplatte geknallt hatte, endlich dem blutigen Brei der CDU-Hirne glich, die in diesem lächerlichen Propagandatheater nicht minder hirnzersetzende Äußerungen in die Welt gefurzt und gekackt hatten.
Ich weise explizit darauf hin, dass ich der CDU hier immerhin etwas Blut, also ein Mindestmaß an Sauerstoffversorgung in der Hirnregion, unterstellt habe. Oh ja, ich weiß, ich bin völlig irre.
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Vielleicht bleibe ich doch lieber weiter krank und beschäftige mich nicht mehr mit diesem hirnverbrannten, menschenfeindlichen, abgrundtief dämlichen Bockmist, über den man so herzlich lachen könnte, wenn er nicht so unsagbar fürchterliche Auswirkungen auf die Menschen und diesen verzweifelt um Gnade winselnden Planeten hätte. Realitätsfluchten sind doch so viel schöner.
Komm, Fieber, oh komm schnell zurück.
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Wald draußen
(Gemälde von Renate Sautermeister [1937-2012] aus dem Jahr 1982, Acryl auf Leinwand, unbekannter Verbleib)