Samstag, 27. Oktober 2012

Song des Tages: Pitch-Black Universe




(Before The Dawn: "Pitch-Black Universe", aus dem Album "Rise of the Phoenix", 2012)

I have dreamt of a universe
A pitch-black dimension
Oblivion through the absence of light

In my deepest slumber
Reveries profound
Darkness eternal around

Sun was torn asunder
Light has been undone
In starless sky with no moon to rise the tide

I have seen a parallel
A void-like dimension
Nothingness beyond compare

In that dead cold
Orbit of a black hole
I am the spark
A birth of star
I am the fire

In my deepest slumber
Reveries profound
Darkness eternal around

Sun was torn asunder
Light has been undone
In starless sky with no moon to rise the tide

Zitat des Tages: Kampf der Philosophen gegen die Religion


Kampf der Philosophen gegen die Religion: [Sie] zerstören die heidnische, aber eine neue, die christliche, steigt hervor, auch diese ist bald abgefertigt, doch es kommt gewiss eine neue, und die Philosophen werden wieder eine neue Arbeit bekommen, jedoch wieder vergeblich: die Welt ist ein großer Viehstall, der nicht so leicht wie der des Augias gereinigt werden kann, weil, während gefegt wird, die Ochsen drinbleiben und immer neuen Mist anhäufen.

(Heinrich Heine [1797-1856]: "Aphorismen und Fragmente", 1972; geschrieben vermutlich in den 1840er Jahren)

Freitag, 26. Oktober 2012

Das Grauen der nahen Zukunft


Altenpfleger der Zukunft / Roboter sollen mit anpacken / Ein Roboter als Pflegeassistent? Manchen mag mulmig bei diesem Gedanken werden. Doch schon bald sollen Maschinen alten und behinderten Menschen ein leichteres und würdiges Leben ermöglichen. (...)

SCITOS G3 ist orange-gelb, wendig und hat lustige gelb-blaue Comicaugen, die auch mal treu blinzeln. Er kann an Termine und Medikamente erinnern, bewahrt Schlüssel und Portemonnaie auf und kann zum Telefonieren benutzt werden. Der 1,20 Meter große Roboter soll alte und leicht demente Menschen im Alltag unterstützen und ihnen so ein längeres eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. In einer gar nicht so fernen Zukunft können Familienangehörige den Maschinen-Dienstboten sogar fernsteuern, erscheinen auf seinem Bildschirm und können so bei ihren betagten Eltern auf diese Weise virtuell nach dem Rechten sehen.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Nein, das ist keine Science Fiction - an anderer Stelle habe ich gelesen, dass solche Roboter in Japan bereits eingesetzt werden und menschliche Pflege teilweise ersetzen. Es gibt auch schon den passenden Kinofilm zum Thema, der natürlich mit der Realität nichts zu tun hat, die Menschen dafür aber in schöner, gewohnter Hollywood-Tradition mit emotionalen Tricks geschickt auf das technische, entmenschlichte Grauen vorbereitet, indem er der Maschine menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten andichtet.

Hierzulande haben wir es vorerst noch mit anderen Automaten zu tun - beispielsweise bei der Rückgabe von Pfandflaschen, beim Fahrkartenkauf oder demnächst auch an der Supermarktkasse. Man fragt sich unwillkürlich, wo all die auf diese Weise "abgebauten Arbeitskräfte" (also die Menschen) in diesem neoliberalen Horrorsystem bleiben sollen, wenn die Automatisierung der Arbeitswelt in dieser Geschwindigkeit weitergeht und nun sogar schon soziale Berufe davon betroffen sind? Was kommt als nächstes? Der Roboter für die Kinderbetreuung, der Roboter-Lehrer, die robotergesteuerten Busse, Züge oder Flugzeuge?

Ist das eine Welt, in der irgendwer von uns leben möchte? Ganz besonders dann, wenn die auf diese Weise für Menschen überflüssig gemachte Arbeit gerade nicht dazu führt, dass die Menschen weniger arbeiten müssen, sondern groteskerweise mehr, wie es die neoliberale Doktrin einfordert?

Wenn man diese Entwicklung einmal zuende denkt, wird letztlich nahezu jede Arbeit von einer Maschine erledigt werden. Was geschieht dann also in diesem kapitalistischen System mit all den Menschen? Jeder Mensch, der noch immer glaubt, er sei an seinem Arbeitsplatz quasi unersetzlich oder fände fast selbstverständlich schnell einen neuen vergleichbaren Job, wenn er die Kündigung erhält, lebt in einer kafkaesken Illusion.

In diesem System möchte ich nicht alt werden - auch dann nicht, wenn ich gewiss nie in den zweifelhaften Genuss eines allein für mich zuständigen "Altenpflege-Roboters" kommen werde, denn der ist selbstredend jenen auserwählten, wohlhabenden Menschen vorbehalten, die sich ihn auch leisten können - alle anderen (also die große Mehrheit) bleiben außen vor. Das ist wirklich ein überaus erstrebenswertes System, das wir uns da herangezüchtet haben - ein System, das in logischer Konsequenz im Faschismus endet.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Pelzig prostituiert sich


Ich habe mir die jüngste Ausgabe der Sendung "Pelzig hält sich" nur auf Empfehlung der Nachdenkseiten nun im Netz angesehen - und bin nur noch angewidert und entsetzt ob dieses Klamauks. Das hat nichts mit Kabarett zu tun und erst recht nichts mit einer kritischen Auseinandersetzung mit der gängigen Propaganda - es ist schlichtweg nur noch oberflächlicher, unkritischer Mainstream. Pelzig macht sich damit im Gewand des Scheinkritikers zum Erfüllungsgehilfen der neoliberalen Agenda.

Zuerst lässt er den korrupten, geldgierigen CSU-Veteranen Glos vollkommen unkritisch und ohne Nachfragen seinen widerlichen Sermon vom Stapel lassen, dass bezüglich seiner "Nebeneinkünfte" der eigene Intellekt [sic!] doch auch im Alter noch Geld einbringen könne und dass "guter Rat eben teuer" sei und versteift sich statt dessen auf die "Jagdfreuden" des CSU-Mannes. Er lässt einen ekelhaften Selbstbediener und offensichtlich aus "Eigenverantwortung" handelnden Ex-Minister damit fast sympathisch aussehen und entblödet sich auch nicht, ihn auch im weiteren Verlauf der Sendung erneut einzubeziehen und dabei wieder nur auf die "Jagdlust" des Mannes anzuspielen, während die eigentlich wichtigen Themen wie Korruption nicht stattfinden.

So verwerflich man es auch finden mag, dass jemand aus der reinen Lust am Töten auf die Jagd geht, bleibt es doch völlig unverständlich, wieso dieser korrupte Mensch "nur" auf dieses (vergleichsweise harmlose) Vergehen reduziert wurde.

Dieser erste Eindruck setzte sich dann fort, als der nächste Gast die Bühne betrat. Es verbleibt ein Geheimnis von Erwin Pelzig, wieso ausgerechnet ein religiös verbrämter Populärpsychologe dort auftreten musste, der unter dem Deckmantel der Scheinkritik letzten Endes nur dummdreiste Propaganda zum Besten gab. Ich habe keines der Bücher von Manfred Lütz gelesen, aber was er in dieser Sendung an verbalem Müll ausgebreitet hat, sprengt auch jeden vertretbaren Rahmen und macht diese Entscheidung nachvollziehbar. Ich will nicht ins Detail gehen, denn das "existenzielle Gespräch" von Pelzig und Lütz war nichts weiter als heiße, übelriechende Luft - aber als Lütz ausführte, das christliche Heilsversprechen verheiße ja "nicht das unendliche, sondern das ewige Leben", habe ich mich geistig verabschiedet. Einen solchen religiösen Müll muss und will ich mir nicht antun.

Zum Schluss durfte dann noch die austauschbare Pop-Tusse von "Silbermond" samt desaströsem Anhang ein paar irrelevante Sätze zum Besten geben, bevor Pelzig sich in übelster Atze-Schröder-Manier vom Publikum verabschiedete. Das hätte RTL auch nicht schlimmer hinbekommen.

Vergeudete Lebenszeit war das, und ein flammendes Mahnmal für das, was aus Menschen in unserer furchtbaren Welt werden kann, wenn Geld und (angeblicher, weil quotenorientierter) Erfolg die Kriterien des Handelns sind. Pelzig hat sich disqualifiziert.

Widerlich!

---


"Also nicht wahr, mein Lieber, das Aktenstück verschwindet und Sie bekommen den Posten in meinem Konzern."

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 49 vom 02.03.1925)

Montag, 22. Oktober 2012

Song des Tages: Song Within A Song




(Camel: "Song Within A Song", aus dem Album "Moonmadness", 1976)

The sun has left the sky
Now you can close your eyes
Leave all the world behind until tomorrow
The dream is like a song
It leads you on and on
The piper plays his tune so you must follow

So far beyond the sky
Not knowing how or why
You realize this feeling is forever
And though another day
May steal your dreams away
You and the song will always stay together