Samstag, 28. April 2012

Song des Tages: Big Brother




(Lake: "Big Brother", aus dem Album "So What", 1986)

They're looking down from high to the ground
The ants on the street are you and me
We're busy as bees but underneath we all wonder why

We try to smile as years go by
We struggle and strive to live our lives
An existance is all we make from it all
And we wonder, wonder, wonder why

Big Brother's watching all the time
The world is one production line
Electric eyes on every wall
No-one's alone at all
Big Brother's standing next to you
Correcting all the things you do
Singing: "Our land is free,
We're a lesson for humanity" ...

You speak your mind, they say you're blind
If you try to fight, they use their might
A blow to the ground, there's no way out
And you wonder why

They let you breed, then make you bleed
They say that they care, but say your prayers
'Cos you're dirt from the street from head to feet
So just wonder, wonder, wonder why

Big Brother's watching all the time
The world is one production line
Electric eyes on every wall
No-one's alone at all
Big Brother's standing next to you
Correcting all the things you do
Singing: "Our land is free,
We're a lesson for humanity" ...

... and we wonder why ...


(Bild: lake-music.de)

Freitag, 27. April 2012

Für Lesemuffel: Orwells "1984" als Hörbuch




Anmerkung: Es ist immer besser, ein Buch - gerade ein solches - selber zu lesen und die eigene Fantasie während des Lesens zu bemühen. Dennoch ist diese Hörbuchfassung sehr empfehlenswert und eine annehmbare Alternative für Lesemuffel. Dieses Buch beschreibt unsere Wirklichkeit besser als jede mir bekannte Dokumentation, jeder mir bekannte journalistische Text und jedes mir bekannte filmische oder bildnerische Werk.

Wer zusätzlich noch mehr über den Autor George Orwell erfahren möchte, kann sich diese Dokumentation ansehen, die ich wahrlich aufschlussreich finde:



Welch ein bemerkenswerter, bewunderungswürdiger Mann!

Donnerstag, 26. April 2012

Bertelsmann wieder auf PR-Tour - auch im WDR


Zeitarbeiter verdrängen nicht die Stammbelegschaft (...)

"Herausforderung Zeitarbeit" heißt die Studie, die am Montag (26.03.2012) vorgestellt wurde. Erstellt wurde sie vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Eric Thode arbeitet bei der Bertelsmann-Stiftung im Programm "Nachhaltig Wirtschaften" und ist einer der Autoren der Studie. Im Gespräch mit WDR.de stellt er die Studienergebnisse vor und erklärt die Mechanismen der Zeitarbeit in Deutschland.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Dieses Propaganda-Interview ist tatsächlich so auf den Seiten des WDR veröffentlicht worden - der Sender macht sich offensichtlich nicht einmal mehr die Mühe, die zu verbreitende Propaganda in irgendeiner Form zu verschleiern. Man sollte das Interview nur lesen, wenn man starke Nerven und einen leeren Magen hat - ansonsten droht ein akuter Brechreflex.

Was neben der Schönfärberei des modernen Sklaventums namens "Leiharbeit" besonders auffällt: Da wird eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) erwähnt und einer der Autoren dieser Studie wird zum Interview gebeten. Gleichzeitig erfährt der geneigte Leser, dass dieser Autor nicht nur für das RWI Studien erstellt, sondern - offenbar hauptberuflich - auch für die Bertelsmann-Stiftung arbeitet, die eben die in Rede stehende Studie beim RWI "in Auftrag gegeben" hat. Welche Ziele diese Stiftung verfolgt, sollte sogar in der Online-Redaktion des WDR inzwischen bekannt sein (wer das noch nicht weiß, kann es u.a. hier nachlesen). Diese merkwürdigen Verflechtungen, die einen Interessenkonflikt nicht nur nahelegen, sondern zwingend vermuten lassen, sind dem Interviewer aber keiner Erwähnung wert - er stellt seine harmlosen, unkritischen Fragen und der werte Herr Stiftungs- und Studien-Vertreter von Bertelsmann darf munter drauf los schwadronieren.

Dass die Äußerungen dieses Schlips-Borg selbstverständlich den Anliegen der neoliberalen Zerstörerbande entsprechen, muss nicht extra erwähnt und auch nicht weiter kommentiert werden. Wer tatsächliche, etwas seriösere Informationen zum Thema Leiharbeit sucht, möge das verlinkte Interview und am besten die gesamten Seiten des WDR vergessen und statt dessen besser hier oder hier klicken.

Im Übrigen steht der WDR hier nur stellvertretend für nahezu alle so genannten Mainstreammedien - das Propaganda-Interview hätte unverändert auch auf anderen öffentlich-rechtlichen Seiten oder in der FAZ, im Spiegel oder in der Süddeutschen stehen können. Beispiele dafür gibt es massenweise.

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Das Fazit


"Das Zeitunglesen hat nur Wert, wenn man alles durchdenkt. Und wenn man alles durchdenkt, sieht man, dass das Zeitunglesen keinen Wert hat."

(Zeichnung von Ladislaus Kmoch [1897-1971], in "Simplicissimus", Heft 12 vom 21.06.1922)

Mittwoch, 25. April 2012

Zitat des Tages: Ausgesteuert

Ausgesteuert

[oder: Die ewig wiederkehrende Lüge vom wirtschaftlichen Aufschwung und vom Rückgang der Arbeitslosigkeit]

Soeben komm' ich vom Arbeitsamt,
müde und hungrig ... Herrgott verdammt,
drei Stunden musste ich draußen warten!
Ein paar "Kollegen" spielten Karten ...
Ich stand mir die Beine tief in den Bauch
und so viele, viele andere auch.

Der Herr am Schalter hat mir beteuert:
"Von heute ab sind Sie ausgesteuert --
Sie bekommen für jetzt noch sechs Mark dreißig --"
Ich apostrophierte: "Jawohl ... das weiß ich,
ich danke auch schön für diese Pleite --",
da stieß mich schon der nächste beiseite.

An der Ecke, wo immer die Hunde pissen,
widme ich meist mich geist'gen Genüssen.
Dort hängt für mich gratis in Holzbordüre
der Stadtanzeiger, meine ganze Lektüre ...
Jetzt stand da wahrhaftig und wirklich zu lesen,
dass dreihunderttausend erwerbslos - geweeesen!

Und viele kauften das Telegramm
vom neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm ...
Ich konnte keins kaufen - ich dacht' nur verwundert:
Mein Gott, es waren doch viele hundert
neue Gesichter heut' morgen zu sehn!
Kopfschüttelnd musste ich weitergehn ...

(K. Kau, in "Simplicissimus", Heft 14 vom 06.07.1931)

Anmerkung: Ich konnte leider auf die Schnelle nicht herausfinden, welcher Autor sich hinter dem Pseudonym "K. Kau" alias "Kakao" verbirgt - im Simplicissimus ist es nur dreimal in Erscheinung getreten. Falls jemand weitergehende Informationen hat, bitte ich um Nachricht. Vielen Dank!

Dass die benannte Lügerei eine lange Tradition hat und heute noch perversere Blüten treibt als damals, zeigt uns einmal mehr, wie nahe wir dem Ende des systemischen Kartenhauses sind. Wenn neoliberale Jubelmeldungen über "XXL-Aufschwünge", die nahende "Vollbeschäftigung" und das "Ende der Krise" sich die Klinke in die Hand geben, während klar erkennbar das völlige Gegenteil der Fall ist und ein Großteil der Menschen in diesem Land sich um den Fortbestand der eigenen Existenz fürchtet, ist die Alarmstufe "Rot" angesagt.

Dienstag, 24. April 2012

USA: Die selbsternannte "Weltpolizei" mit der "Lizenz zu töten"

Die USA haben "das Recht und die Pflicht", Terrorverdächtige weltweit zu jagen und zu töten / US-Justizminister Holder hat die gezielten Tötungen gerechtfertigt, ausgerechnet aus dem russischen Außenministerium kam schüchterner Protest, die Vertreter der demokratischen Rechtsstaaten schweigen

Mit dem von der US-Regierung unter George W. Bush ausgerufenen globalen Krieg gegen [den] Terror fielen viele Schranken des Rechtsstaates und des internationalen Rechts. Schon Tage nach den Anschlägen des 11.9. kündigte der damalige Vizepräsident Cheney an, dass man sich in einem dreckigen Krieg befinde, in dem man die Handschuhe ausziehen müsse, was auch hieß, dass man Verdächtige ohne Anklage und auf unbegrenzte Zeit verschleppen und inhaftieren, dass man sie foltern oder auch gezielt töten kann, was nichts anderes [als] Staatsterrorismus oder staatlich legitimierter Mord ist.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Man ist inzwischen ja so einiges gewohnt, was den Abbau der Demokratie, die Beschneidung der individuellen Freiheit der Menschen und nicht zuletzt den militärischen Terror der kapitalistischen Staaten betrifft, aber die USA schießen mit diesem neuerlichen Vorstoß wieder einmal den Vogel ab. Die Schamlosigkeit, Dreistigkeit und Arroganz dieser korrupten Bande, die sich über internationale Konventionen und Rechte einfach hinwegsetzt und sich selbst auf diktatorische Weise das "Recht" herausnimmt, willkürlich andere Menschen weltweit zu ermorden, grenzt an nur allzu bekannten faschistischen Größenwahn.

Wie groß wäre wohl das Geschrei der us-amerikanischen Schlips-Borg und ihrer getreuen Vasallen aus Europa, wenn sich irgendein anderes Regime dasselbe "Recht" herausnähme! In den Iran würde die US-Armee sicherlich unverzüglich einmarschieren; Russland oder China müssten zumindest mit erheblichem Druck und Widerstand, wahrscheinlich aber auch mit Kriegsdrohungen rechnen; und Kuba oder Bolivien würden die korrupten Herren und Damen aus dem Weiße-Westen-Haus in Washington vermutlich gänzlich von der Landkarte radieren. Was ist das bloß für ein elendes, verkommenes Gesindel, das im Kapitalismus das Sagen hat!

Angeführt wird dieses menschenverachtende Pack ja bekannter Maßen von einem Friedensnobelpreisträger, der parallel dazu gleich mehrere Kriege führt, zu denen vermutlich noch weitere hinzukommen werden. Obama steht in dieser illustren Liste aber keineswegs isoliert da - vor ihm wurden schon die ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter (2002) sowie Woodrow Wilson (1919) mit dieser grotesken Auszeichnung geehrt. Letzterer hatte dafür gesorgt, dass die USA nach der anfänglichen Neutralität doch noch in den Ersten Weltkrieg eingetreten sind, über den er später sagte, dass er vom Ansatz her "ein kommerzieller und industrieller Krieg" gewesen sei. Friedensnobelpreisträger wissen/wussten heute wie damals offenbar sehr gut, wie sich das Geschäft der Rüstungsindustrie schnell und effizient beleben lässt.

Krieg ist Frieden, Terror ist Gerechtigkeit, Tod ist Leben. Unseren täglichen Orwell gib uns heute.

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Wilson erhält den Friedenspreis


"Wir haben uns diesmal bei der Verteilung des Nobelpreises erinnert, dass der Stifter auch der Erfinder des Dynamits war."

(Zeichnung von Wilhelm Schulz [1865–1952], in "Simplicissimus", Heft 41 vom 05.01.1921)

Zweite Anmerkung: Auch Schulz gehört zur Riege der widerlichen Überläufer, die nach 1933 im Sinne der Nazis weiter publiziert haben.