Freitag, 9. Mai 2014

Song des Tages: Near The End




(David Gilmour: "Near The End", aus dem Album "About Face", 1984)

And when you feel you're near the end,
Will you just turn it over and start again?
Is there a stirring in your heart,
As the time comes when we will have to part?

And when you feel you're near the end
And there's a stranger where once was a friend,
And you are left without a word -
Only the whispers that you've overheard ...

Standing in silence, holding my breath,
Disconnected and dry.
And though I'm certain that there's nothing left
To hold on to, to give or to try,
Some things never change, no, don't ever change,
And I'm feeling the cold:
Thinking that we're getting older and wiser
When we're just getting old.

And when you feel you're near the end,
And what once burnt so bright is growing dim.
And when you see what's been acheived:
Is there a feeling that you've been deceived?



Anmerkung: Dieser Song des ehemaligen Pink-Floyd-Gitarristen David Gilmour berührt mich sehr - obwohl ich diesen Menschen aufgrund seiner unrühmlichen Vergangenheit (Spaltung von Pink Floyd und Überführung einer ehemals grandiosen, wegweisenden Band in einen furchtbaren, rein kommerziellen und belanglosen Schatten ihrer selbst nach 1983) gar nicht sonderlich mag. Das wunderschöne Lied zeigt, wo die eigentlichen Stärken Gilmours liegen - und wieso er in der Zusammenarbeit mit Roger Waters so großartige Musik geschaffen und danach unter dem Label "Pink Floyd" als alleiniger Urheber nur noch oberflächlichen, langweiligen Mist produziert hat. Vielleicht hätte er seinen eigenen Worten etwas intensiver lauschen sollen: "Thinking that we're getting older and wiser - when we're just getting old"?

Dieser Ratschlag betrifft indes nicht bloß Herrn Gilmour - mir fallen da gleich reihenweise Gestalten ein, denen ich diese Worte mit auf den Weg geben könnte, einschließlich meines eigenen Spiegelbildes.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Film des Tages: Helpmates




Anmerkung: Es gibt wahrlich gute Gründe, die gegen eine Heirat - und noch viel bessere Gründe, die gegen gewisse Männerfreundschaften sprechen ... :-)

Mittwoch, 7. Mai 2014

Staatlich organisierte Zwangsverarmung im Kapitalismus: Ein systemisches Ziel


In diesem Land [gebe] es keine Armut, heißt es. (...) / Möchte man einen Blick in die Zukunft werfen und mal sehen, was uns im so reichen Deutschland in puncto Armut und sozialer Kälte noch so alles blühen kann, dann sollte man beizeiten einen Blick nach Großbritannien riskieren. Dort ist die Selbsttäuschung der Bessergestellten, Armut sei, so es sie überhaupt gäbe, allein auf individuelles Versagen zurückzuführen, schon in ganz andere Sphären vorgedrungen.

(Weiterlesen)

Anmerkung: Diesen beeindruckenden Text des Bloggerkollegen Stefan Rose von den Fliegenden Brettern möchte ich Euch allen sehr ans Herz legen - und ganz besonders gilt diese Empfehlung für Menschen, die beispielsweise die "Tafeln" für eine tolle Sache halten und dabei gar nicht bemerken, dass da ureigenste staatliche Verpflichtungen einfach "outgesourct" und in willkürlich agierende private Hände abgegeben werden. Menschen, die sich den "Tafeln" ausliefern, haben keinen Rechtsanspruch auf ein Existenzminimum - wenn kein Brot mehr da ist, ist eben keines mehr da, da mag der Magen knurren, wie er will. Oder wenn einem "Tafel"-Betreiber die Nase, die politische Gesinnung oder die Farbe des Hemdes eines Hilfesuchenden nicht gefällt, kann er jederzeit willkürlich beschließen, diesem Menschen nichts mehr zu geben - irgendwelche "Rechte" haben bedürftige Menschen in diesem privatisierten Irrsinn nicht mehr.

Die "zweischneidigen Schwerter", die im Text benannt werden, sind meines Erachtens allerdings gar keine, denn es ist ja offensichtlich, dass der hierzulande grundgesetzlich verpflichtete Sozialstaat sich über derlei mafiöse Umwege immer weiter aus seinen Verpflichtungen verabschiedet und den Sozialstaatsgedanken und damit auch das Grundgesetz ad absurdum führt. Ich halte solche Auswüchse wie "Kochbücher für Arme" oder die "Tafeln" für eine politisch durchaus gewollte Stimme in der Kakophonie des irrsinnigen, neoliberalen Abgesangs auf den verhassten Wohlfahrtstaat. Diese widerliche Bande träumt davon, den Armen, Abgehängten, Kranken, Behinderten und sonstwie Benachteiligten auch das letzte Hemd zu nehmen - wer kapitalistisch nicht mehr ausbeut- und versklavbar ist, soll konsequent auch von allen "sozialen Wohltaten" ausgeschlossen werden. In Griechenland oder Portugal hat die Bande eindrucksvoll vorgeführt, wie ihre "Vision" der pervertierten, braunen Zukunft für uns alle aussehen soll.

Ganz besonders grotesk finde ich es in diesem Zusammenhang, dass eine große Mehrheit der Menschen wie von Sinnen offenbar noch immer das hochalberne "Argument" akzeptiert, es sei heute eben kein Geld für "soziale Wohltaten" mehr (!!!) da. Und das in einer Zeit, in der es so unermesslich viel Geld gibt wie niemals in der Geschichte des Kapitalismus zuvor und die Geldvermögen einiger Weniger unaufhörlich und exponentiell in völlig absurde Höhen anwachsen. Da liegt es wahrlich nahe, gerade die Alten, Kranken, Behinderten oder Arbeitslosen in die bitterste Armut und existenzielle Not zu stürzen, während einige wenige Dagobert Ducks wie geifernde Wahnsinnige in ihren überquellenden Geldspeichern hocken und längst nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen für sie nutzlosen Mammon.

Die niederträchtige, korrupte Bande ist noch lange nicht fertig mit ihrem Zerstörungswerk - der Hartz-Terror war erst die Ouvertüre.

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"Papa, du solltest deinen Anzug doch mal wenden lassen!"

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 19 vom 05.08.1919)

Montag, 5. Mai 2014

Song des Tages: Mein Herz brennt





(Torsten Rasch [*1965]: "Orchesterlied V: Mein Herz brennt", aus dem Album "Mein Herz brennt. Liederzyklus nach Texten und Melodien von Rammstein", 2003)

Nun, liebe Kinder, gebt fein acht,
Ich bin die Stimme aus dem Kissen,
Ich hab' euch etwas mitgebracht,
Hab' es aus meiner Brust gerissen.

Mit diesem Herz hab' ich die Macht
Die Augenlider zu erpressen.
Ich singe, bis der Tag erwacht -
Ein heller Schein am Firmament ...

Mein Herz brennt.

Sie kommen zu euch in der Nacht:
Dämonen, Geister, schwarze Feen ...
Sie kriechen aus dem Kellerschacht
Und werden unter euer Bettzeug seh'n.

Sie kommen zu euch in der Nacht
Und stehlen eure heißen, kleinen Tränen.
Sie warten, bis der Tag erwacht,
Und drücken sie in meine kalten Venen.

Nun, liebe Kinder, gebt fein acht,
Ich bin die Stimme aus dem Kissen,
Ich hab' euch etwas mitgebracht -
Ein heller Schein am Firmament!

Mein Herz brennt ...