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Mehr Jodtabletten, mehr Evakuierungen: Bund, Länder und Experten wollen Lehren aus der Fukushima-Katastrophe ziehen und sich besser gegen mögliche Atomunfälle wappnen. Die Umweltministerin will die Pläne europaweit vereinheitlichen.
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Anmerkung: Diesen Propagandatext sollten sich wirklich alle durchlesen, die auch nur einen einzigen Moment daran geglaubt haben, dass die neoliberale Bande ernsthaft vorhat, dauerhaft und umfänglich auf den Wahnsinn der Atomkraftwerke zu verzichten. Dass es keinen "Atomausstieg" gibt, sondern lediglich eine in die ferne Zukunft verschobene politische Absichtserklärung, dürfte inzwischen ja jedem bekannt sein - diese hochalbernen Pläne der NRW-"Umweltministerin" Hendricks (SPD) zeigen darüber hinaus deutlich, dass selbstverständlich keinerlei "Lehren" aus der Fukushima-Katastrophe gezogen werden, sondern dass statt dessen einmal mehr politischer Aktionismus ohne Sinn und Verstand darüber hinwegtäuschen soll, dass die Verantwortlichen nicht den Hauch einer Ahnung haben, was im Falle eines "Super-GAUS" zu tun ist. Die "Maßnahmen" gleichen den irrsinnigen Empfehlungen aus den 50er Jahren, im Falle einer Atombombenexplosion in der näheren Umgebung unter einen Tisch zu kriechen und sich einen Aktenkoffer über den Kopf zu halten.
Diese Leute wissen sehr genau, dass sie im Falle einer Katastrophe ebenso hilf- und machtlos wären wie das in Japan offensichtlich geworden ist. Die einzig logische Konsequenz daraus - also den sofortigen und unwiderruflichen Ausstieg aus dieser katastrophalen Technologie - ziehen sie jedoch weiterhin nicht. Statt dessen schwadronieren sie über "Jodtabletten" und Kilometergrenzen, die gezogen werden sollten, falls die Katastrophe eintritt - so als sei es auch nur in einem Ammenmärchen vorstellbar, eine Großstadt wie beispielsweise Aachen samt allen angrenzenden Regionen zeitnah komplett zu evakuieren, wenn das nahegelegene Atomkraftwerk in die Luft fliegt. Einen solchen Unsinn können sich nur korrupte Politiker ausdenken - und nur Propagandisten können ihn unkritisch verbreiten.
Beim Thema "Abschalten von Atomkraftwerken" sollte man auch stets im Hinterkopf behalten (was Politik und Propaganda uns liebend gerne verschweigen): Ein Atomkraftwerk kann man nicht "abschalten". Wenn dieser Begriff in den Medien gebraucht wird, ist damit schlicht gemeint, dass das Werk die weiterhin stattfindene Erwärmung der Brennstäbe nicht mehr zur Stromerzeugung benutzt. Einen "Knopf" zum "Abschalten" gibt es da nicht, und solange das radioaktive Material sich dort befindet, ist jedes Atomkraftwerk - egal ob "abgeschaltet" oder nicht - ganz genauso gefährlich wie es das auch zuvor stets gewesen ist.
Ich weiß nicht, wie diese Bande es noch deutlicher machen könnte, dass ihr das Wohl der Menschen am Anus vorbeigeht - hier geht es, wie immer in dieser perversen Welt, schlicht um die weitere Bereicherung der "Elite" - so schnöde und gruselig sich das auch lesen mag. Oder fällt jemandem ein anderer, plausibler Grund ein, weshalb diese Leute allen Ernstes über die Verteilung von Jodtabletten nachdenken, anstatt den Irrsinn sofort zu stoppen?
Solange es um Geld geht, geht es nicht um Menschen. So einfach ist das.
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(Der Song beginnt bei Minute 23:21 - bei Problemen einfach hier klicken.)
(Asia: "After The War", aus dem Album "Astra", 1985)
For those that are able to go underground
Missiles disenable, they hit faster then sound
They're coming and you have no choice
The helpless with one human voice
You will categorically say:
"This underdog will have his day ..."
One more dead is one more
Than it ought to be, a travesty.
One more missed will be kissed
To eternity or purgatory ...
AFTER THE WAR
Red button he's pressing but he knows not why
He's programming orders, war lights up the sky
He's on the hot-line tonight
His mind is high as a kite
His fingers decide wrong or right -
This man has it all in his sights ...
Used as tools to believe in autonomy
Minorities are no more
Men are fools, one last cry to humanity
No sanity anymore
AFTER THE WAR
On my arm a tattoo for my sons to be
That numbers you and me
There's a scar on my face
That is photographed for all to see ...
AFTER THE WAR
's ist Krieg!
Die fetten Hände behaglich verschränkt
vorn über der bauchigen Weste,
steht einer am Lager und lächelt und denkt:
"'s ist Krieg! Das ist doch das beste!
Das Leder geräumt, und der Friede ist weit.
Jetzt mach' ich in anderen Chosen –
Noch ist die blühende, goldene Zeit!
Noch sind die Tage der Rosen!"
Franz von der Vaterlandspartei
klatscht Bravo! zu donnernden Reden.
Ein ganzer Held – stets ist er dabei,
wenn sich Sprecher im Saale befehden.
Die Bezüge vom Staat, die Nahrung all right –
lass Stürme donnern und tosen –
Noch ist die blühende, goldene Zeit!
Noch sind die Tage der Rosen!
Tage der Rosen! Regierte sich je
so leicht und bequem wie heute?
Wir haben das Prae und das Portepee
und beherrschen geduckte Leute.
Wir denken an Frieden voll Ängstlichkeit
mit leider gefüllten Hosen –
Noch ...
Noch ist die goldene, die blühende Zeit!
Noch sind die Tage der Rosen!
(Kaspar Hauser alias Kurt Tucholsky [1890-1935], in "Die Weltbühne", Nr. 32 v. 31.07.1919)
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Krieg dem Kriege
Sie lagen vier Jahre im Schützengraben.
Zeit, große Zeit!
Sie froren und waren verlaust und haben
daheim eine Frau und zwei kleine Knaben,
weit, weit -!
Und keiner, der ihnen die Wahrheit sagt.
Und keiner, der aufzubegehren wagt.
Monat um Monat, Jahr um Jahr ...
Und wenn mal einer auf Urlaub war,
sah er zu Hause die dicken Bäuche.
Und es fraßen dort um sich wie eine Seuche
der Tanz, die Gier, das Schiebergeschäft.
Und die Horde alldeutscher Skribenten kläfft:
"Krieg! Krieg!
Großer Sieg!
Sieg in Albanien und Sieg in Flandern!"
Und es starben die andern, die andern, die andern ...
Sie sahen die Kameraden fallen.
Das war das Schicksal bei fast allen:
Verwundung, Qual wie ein Tier, und Tod.
Ein kleiner Fleck, schmutzigrot -
und man trug sie fort und scharrte sie ein.
Wer wird wohl der nächste sein?
Und ein Schrei von Millionen stieg auf zu den Sternen.
Werden die Menschen es niemals lernen?
Gibt es ein Ding, um das es sich lohnt?
Wer ist das, der da oben thront,
von oben bis unten bespickt mit Orden,
und nur immer befiehlt: Morden! Morden! -
Blut und zermalmte Knochen und Dreck ...
Und dann hieß es plötzlich, das Schiff sei leck.
Der Kapitän hat den Abschied genommen
und ist etwas plötzlich von dannen geschwommen.
Ratlos stehen die Feldgrauen da.
Für wen das alles? Pro patria?
Brüder! Brüder! Schließt die Reih'n!
Brüder! Das darf nicht wieder sein!
Geben sie uns den Vernichtungsfrieden,
ist das gleiche Los beschieden
unsern Söhnen und euern Enkeln.
Sollen die wieder blutrot besprenkeln
die Ackergräben, das grüne Gras?
Brüder! Pfeift den Burschen was!
Es darf und soll so nicht weitergehen.
Wir haben alle, alle gesehen,
wohin ein solcher Wahnsinn führt -
Das Feuer brannte, das sie geschürt.
Löscht es aus! Die Imperialisten,
die da drüben bei jenen nisten,
schenken uns wieder Nationalisten.
Und nach abermals zwanzig Jahren
kommen neue Kanonen gefahren. -
Das wäre kein Friede.
Das wäre Wahn.
Der alte Tanz auf dem alten Vulkan.
Du sollst nicht töten! hat einer gesagt.
Und die Menschheit hört's, und die Menschheit klagt.
Will das niemals anders werden?
Krieg dem Kriege!
Und Friede auf Erden.
(Theobald Tiger alias Kurt Tucholsky [1890-1935], in "Ulk", Nr. 24 v. 13.06.1919)
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Der Krieg, wie ich ihn sah
(Zeichnung von Fritz Arnold [1883-1921], in "Simplicissimus", Heft 46 vom 11.02.1919)
Anmerkung: Das erste Gedicht - "'s ist Krieg" - hat Tucholsky schon während des Krieges 1914-18 geschrieben, durfte es damals aber nicht veröffentlichen. Der Titel nimmt Bezug auf das glühend-pazifistische Gedicht "Kriegslied" von Matthias Claudius. Der zweite Text darf also durchaus als "Nachschlag" verstanden werden, als der Autor zu Beginn des ersten Demokratieversuches auf deutschem Boden nach 1918 doch endlich in der Lage war, pazifistische Texte gegen den Kriegswahnsinn publizieren zu können.
Heute verbietet solche Texte niemand mehr - die neoliberale Bande weiß schließlich, dass sie ihre Kriegstreiberei dennoch ungehindert weiter verfolgen kann und mit keiner nennenswerten Gegenwehr mehr zu rechnen braucht. Solange nicht die eigenen Gartenzwerge weggebombt werden, interessiert den deutschen Durchschnittsnarkotisierten heute wie damals nicht, was auch seine "Vertreter" weltweit für Gräueltaten anrichten. All die Appelle und Bekenntnisse wie "Nie wieder Krieg!" sind nur noch ein Treppenwitz der Geschichte - heute greift der moderne Neoliberale längst wieder beherzt zur Waffe, wenn er irgendwo etwas stehlen kann, um sich zu bereichern - und die furchtbare Ideologie ist natürlich längst auch in der Gesellschaft angekommen und hat sich dort festgefressen wie ein übler Parasit, der aus ehemals denkfähigen Individuen egozentrische, habgierige Monster gemacht hat.
Die Wiederholungsschleife nimmt Fahrt auf.
Der Whistleblower Edward Snowden sieht in der Abhöraffäre durch den US-Geheimdienst NSA eine Mitschuld der Bundesregierung. Unter dem Druck der NSA habe die Regierung ein Gesetz aufgeweicht - zum Schaden der Bürger - und deren Ausspähung erleichtert. In einer Antwort auf Fragen des Europaparlaments schreibt Snowden: "Deutschland wurde bedrängt, sein G-10-Gesetz zu ändern, um die NSA zu befriedigen, und hat die verfassungsmäßigen Rechte deutscher Bürger untergraben." Das G-10-Gesetz regelt Eingriffe in die Telekommunikationsfreiheit und das Abhören von Telefonen. / Ähnliche Einflussnahmen habe es auch in Schweden, den Niederlanden und Neuseeland gegeben, schreibt Snowden weiter.
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Anmerkung: Nein, welch eine Überraschung - deutsche Regierungen haben also auf Weisung der USA die deutschen Gesetze so "angepasst", dass den Geheimdiensten das Schnüffeln nicht nur erleichtert, sondern sogar hochoffiziell (wenn auch geheim) "erlaubt" wurde - und das alles natürlich "zum Schaden der Bürger". Es ist gut, dass Snowden das explizit so erwähnt hat - überraschen kann das aber nur Märchengläubige, die seit mindestens 30 Jahren die Augen und Ohren fest verschließen und laut trällernd vor sich hin singen: "La la la - Deutschland ist ein souveräner, freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat", während jeder andere klar erkennen muss, dass in dieser Zeit selbstredend eine umfassende Politik zum nachhaltigen Schaden der BürgerInnen, des Rechts, der Freiheit und der Demokratie betrieben worden ist und auch weiterhin betrieben wird.
Was jeder, der es wissen wollte, schon seit langer Zeit wusste, weiß nun also endlich auch die Tagespropagandashow - und wir fragen uns gespannt, welche weitreichenden Konsequenzen aus dieser furchterregenden Erkenntnis denn nun zu erwarten sind. - Die Antwort ist so nüchtern wie vorhersehbar: Natürlich gar keine. Die Bande wird einfach so weitermachen und massive Schäden anrichten, und die Tagespropagandashow hat ihren eigenen Bericht vom 7. März schon jetzt längst wieder vergessen und wird weiter Propaganda betreiben und der Öffentlichkeit eine "freie Presse", ein "souveränes Land", "demokratische Verhältnisse" und eine Regierung, die selbstverständlich die "Interessen der BürgerInnen" vertritt, vorgaukeln. Das Perfide an der Sache ist nur, dass die narkotisierte Mehrheit der Menschen diesem mehr als absurden Theater wohl auch weiterhin blindlings folgen wird.
Wir haben inzwischen einen Grad der Skandalverzerrung und gleichzeitigen Skandalresistenz erreicht, wie er eigentlich nur in bösartigen Diktaturen möglich ist. Einerseits werden Lächerlichkeiten bis ins Absurde aufgebauscht, die gar keine Skandale sind (Beispiel Edathy, der legale Bilder angeguckt haben soll, dafür aber nachhaltig und umfassend hingerichtet wurde) - und andererseits taucht ein echter Skandal nach dem anderen auf, die allesamt sämtliche Menschen in diesem Land massiv betreffen und eigentlich die Grundfesten des gesamten "freiheitlich-demokratischen" Konstruktes dieses verkommenen Staates zum Einstürzen bringen müssten ... aber nichts geschieht. Das Merkelmonster grinst und sabbert weiter grandiosen Schwachsinn in die Kameras, die Zerstörungen gehen ungehemmt weiter und überall werden parallel wieder einmal die Kriegshörner ausgegraben und man trötet entschlossen und kriegslüstern hinein. Und die "Elite" reibt sich die schmierigen Hände. - Es läuft alles in geordneten, perversen Bahnen.
Ich kann mein Entsetzen nicht mehr bändigen, das mich durchströmt, wenn eine solche Meldung durch den Nachrichtenticker der Medien läuft und man danach wie gewohnt zum Sport und zum Wetter übergeht - und das Land bleibt so ruhig wie zuvor, so als sei über einen Sack Reis aus China berichtet worden und nicht über das Ende des Märchens von der "freiheitlichen Demokratie". Was muss denn bloß geschehen, damit diese Bevölkerung endlich die Schnauze voll hat und die Blutsauger nachhaltig aus dem Land jagt, wie sie das damals in der DDR auch getan hat? Damals war es freilich etwas einfacher, denn die Blutsauger waren größtenteils bekannt und identisch mit den politischen Figuren. Im West-Kapitalismus ist das etwas komplizierter, denn da bleibt die "Elite" unsichtbar und schickt lieber Polit-Marionetten vor. Dieses infantile, dümmliche Szenario reicht aber offenbar schon aus, um die meisten Menschen erfolgreich zu manipulieren. Und das funktioniert offenkundig auch dann immer noch tadellos, wenn die Marionetten sogar von der Propaganda als Laufburschen einer anderen Macht identifiziert worden sind.
Kein satirischer Text könnte eine noch gruseligere Groteske anbieten, die diese verzerrte Realität noch überbietet - wir haben das Orwell'sche Endstadium offenkundig längst erreicht.
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Der letzte Demokrat
"Der liebste Platz, den ich auf Erden hab', das ist die Rasenbank am Elterngrab."
(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 27 vom 05.10.1931)