Samstag, 17. Juli 2010
Orwell lässt grüßen: "Umfragen" in deutschen Medien
Bis kurz vor der Wahl zum Bundespräsidenten galt nach den Umfragen Joachim Gauck als "Liebling" des Volkes. Einen Tag nach der Wahl gilt Wulff als beliebt beim Volk. Dieser Stimmungsumschwung lässt einen erschrecken. Er belegt die Macht der Medien und er beweist zugleich, dass der Mainstream der Medien die SPD und die Grünen nur dann unterstützt, wenn diese Parteien – wie bei der Nominierung von Joachim Gauck – liberal-konservative Vorschläge machen. Wenn diese konservative Medienbarriere nicht durchbrochen wird, hat in Deutschland auf absehbare Zeit nur eine Große Koalition oder Jamaika bzw. Schwarz-Gelb eine Chance. Die gezielt vorangetriebene Spaltung des "linken" Lagers drängt die Vermutung auf, dass das auch das wirkliche Ziel der Parteiführungen von SPD und Grünen ist.
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Anmerkung: Es ist wirklich erschreckend - warum fällt den Menschen das nicht massenweise auf? Zunächst wurde Gauck von fast sämtlichen Massenmedien als der Heilsbringer verkauft, obwohl er bei näherer Betrachtung nichts weiter war als ein neuer Köhler (der auch schon ein schwarz-gelber Marktfetischist war, in den Medien aber nie so gezeigt wurde) ... und kurz nach der Wahl von Wulff zum Präsidenten bescheinigen dieselben Medien ihm unisono uneingeschränkte "Beliebtheit" - und erwähnen Gauck nicht mehr.
Man fühlt sich wirklich wie im Horroszenario George Orwells, angesichts solcher offensichtlichen Medienmanipulationen. Gab es da wirklich eine Wahl? Oder ist es nicht tatsächlich so, wie Wolfgang Lieb es formuliert, dass es da eine große Einigkeit bei den Grünen, der SPD, der CDU und der FDP gibt, und dass es letzten Endes vollkommen gleichgültig ist, welcher der beiden nun Präsident ist?
Das ist eine rhetorische Frage. Die Antwort ist ja seit langem bekannt - oder sollte es zumindest sein, wenn man sein Gehirn einschaltet.
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Anmerkung: Es ist wirklich erschreckend - warum fällt den Menschen das nicht massenweise auf? Zunächst wurde Gauck von fast sämtlichen Massenmedien als der Heilsbringer verkauft, obwohl er bei näherer Betrachtung nichts weiter war als ein neuer Köhler (der auch schon ein schwarz-gelber Marktfetischist war, in den Medien aber nie so gezeigt wurde) ... und kurz nach der Wahl von Wulff zum Präsidenten bescheinigen dieselben Medien ihm unisono uneingeschränkte "Beliebtheit" - und erwähnen Gauck nicht mehr.
Man fühlt sich wirklich wie im Horroszenario George Orwells, angesichts solcher offensichtlichen Medienmanipulationen. Gab es da wirklich eine Wahl? Oder ist es nicht tatsächlich so, wie Wolfgang Lieb es formuliert, dass es da eine große Einigkeit bei den Grünen, der SPD, der CDU und der FDP gibt, und dass es letzten Endes vollkommen gleichgültig ist, welcher der beiden nun Präsident ist?
Das ist eine rhetorische Frage. Die Antwort ist ja seit langem bekannt - oder sollte es zumindest sein, wenn man sein Gehirn einschaltet.
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Fußball im Abseits - Nationalismusexzesse und Blendgranaten über Fairness
Deutschland blüht wieder einmal im Glanze seines schwarz-rot-goldenen Glücks. "Wir" sind wieder Deutschland und die ganze Nation scheint bemüht, die Nationalismusexzesse der WM 2006 noch zu überbieten. Die Nationen-Marketing-Maschine scheint täglich mehr Produkte in den Nationalfarben auf den Markt zu werfen und die Bürger scheinen sich gegenseitig in ihrem Partynationalismus überbieten zu wollen. Wenn sich dieser Tage die Eine oder der Andere kritisch zu diesen Tendenzen äußert, verhallen diese Anmerkungen nahezu unbemerkt und die Fragen danach, was den neuen Nationalismus befeuert, wer die Nutznießer sind und ob durch die vermeintlich harmlosen Fußball-Nationalisten Schaden entsteht, bleiben entsprechend unbeantwortet. (...)
Eine Studie der Universität Augsburg, die schlechtes Benehmen bei verschiedenen Sportspielen miteinander verglich, stellte 2006 fest, dass sowohl von Fußballspielern als auch -trainern überdurchschnittlich unsportliches Verhalten an den Tag gelegt wird. In der Studie wurden Schiedsrichter verschiedener Sportarten dazu befragt, was ihnen an negativem Verhalten bei Spielen aufgefallen sei. Während die Fußball-Trainer vor allem durch das Beschimpfen von Gegnern und Schiedsrichtern negativ auffielen, gaben "55 Prozent der befragten Fußballschiedsrichter an, dass Kostproben der allseits bekannten Unflätigkeiten 'in vielen Spielen' bzw. 'in jedem Spiel' zu beobachten seien." Sportpädagoge Prof. Dr. Helmut Altenberger, der die Studie mitbetreute, stellte als Fazit fest: "Nach dieser Studie kann Fußball nicht mehr uneingeschränkt als Schulsportart empfohlen werden. Sportlehrer sollten auf jeden Fall bei der Vermittlung von Fußball über Fairness und Verhalten reflektieren und im Schulsport eine Distanz zum vorgelebten Erscheinungsbild der Sportart aufbauen."
(Weiterlesen)
Anmerkung: Die oben genannten Fragen werden in diesem sehr lesenswerten Artikel zwar nicht vollständig beantwortet - aber es werden viele Informationen geliefert, um sich selbst einige Fragen beantworten zu können. Lesetipp!
Wie man im Zusammenhang mit diesem Sport überhaupt von einem "Fair Play" reden kann, bleibt schleierhaft. Fair wäre es beispielsweise, wenn ein Spieler der Mannschaft A den Ball hinter die Begrenzungslinie gespielt hat, der Linienrichter das aber nicht bemerkt und jener Spieler daraufhin den Schiedsrichter informieren würde, dass der Ball im Aus gewesen ist. Derlei Beispiele gibt es mannigfaltig. - Es käme jedoch keiner der beteiligten Spieler oder Trainer auf den Gedanken, das wirklich zu tun - weswegen von "Fairness" oder besser "Ehrlichkeit" nicht einmal im Ansatz die Rede sein kann! Es ist im Fußball nicht anders als im Kapitalismus: Jeder sieht nur den eigenen Vorteil, foult und lügt und betrügt nach Belieben, und solange das keinem (Schieds-) Richter auffällt, ist es auch vollkommen in Ordnung. Es geht weder im Kapitalismus, noch im Massensport um Fairness in irgendeiner Form - es geht in beiden Systemen vollkommen konform darum, den Gegner - auch mit unlauteren Mitteln - auszutricksen und niederzuringen.
Neandertaler tragen heute eben Krawatten ... oder Fußballtrikots ... oder sitzen als wandelnde Werbesäulen auf Trainerbänken.
Und als kleiner Beleg aus den Kreisen der Politik:
q.e.d.
Eine Studie der Universität Augsburg, die schlechtes Benehmen bei verschiedenen Sportspielen miteinander verglich, stellte 2006 fest, dass sowohl von Fußballspielern als auch -trainern überdurchschnittlich unsportliches Verhalten an den Tag gelegt wird. In der Studie wurden Schiedsrichter verschiedener Sportarten dazu befragt, was ihnen an negativem Verhalten bei Spielen aufgefallen sei. Während die Fußball-Trainer vor allem durch das Beschimpfen von Gegnern und Schiedsrichtern negativ auffielen, gaben "55 Prozent der befragten Fußballschiedsrichter an, dass Kostproben der allseits bekannten Unflätigkeiten 'in vielen Spielen' bzw. 'in jedem Spiel' zu beobachten seien." Sportpädagoge Prof. Dr. Helmut Altenberger, der die Studie mitbetreute, stellte als Fazit fest: "Nach dieser Studie kann Fußball nicht mehr uneingeschränkt als Schulsportart empfohlen werden. Sportlehrer sollten auf jeden Fall bei der Vermittlung von Fußball über Fairness und Verhalten reflektieren und im Schulsport eine Distanz zum vorgelebten Erscheinungsbild der Sportart aufbauen."
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Anmerkung: Die oben genannten Fragen werden in diesem sehr lesenswerten Artikel zwar nicht vollständig beantwortet - aber es werden viele Informationen geliefert, um sich selbst einige Fragen beantworten zu können. Lesetipp!
Wie man im Zusammenhang mit diesem Sport überhaupt von einem "Fair Play" reden kann, bleibt schleierhaft. Fair wäre es beispielsweise, wenn ein Spieler der Mannschaft A den Ball hinter die Begrenzungslinie gespielt hat, der Linienrichter das aber nicht bemerkt und jener Spieler daraufhin den Schiedsrichter informieren würde, dass der Ball im Aus gewesen ist. Derlei Beispiele gibt es mannigfaltig. - Es käme jedoch keiner der beteiligten Spieler oder Trainer auf den Gedanken, das wirklich zu tun - weswegen von "Fairness" oder besser "Ehrlichkeit" nicht einmal im Ansatz die Rede sein kann! Es ist im Fußball nicht anders als im Kapitalismus: Jeder sieht nur den eigenen Vorteil, foult und lügt und betrügt nach Belieben, und solange das keinem (Schieds-) Richter auffällt, ist es auch vollkommen in Ordnung. Es geht weder im Kapitalismus, noch im Massensport um Fairness in irgendeiner Form - es geht in beiden Systemen vollkommen konform darum, den Gegner - auch mit unlauteren Mitteln - auszutricksen und niederzuringen.
Neandertaler tragen heute eben Krawatten ... oder Fußballtrikots ... oder sitzen als wandelnde Werbesäulen auf Trainerbänken.
Und als kleiner Beleg aus den Kreisen der Politik:
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Karstadt-Insolvenzverwalter bekommt mehr als 50 Millionen Euro
- Zum Abschied gibt's Millionen
Eine fette Rechnung zum Schluss: Karstadt-Insolvenzverwalter Görg kann sich auf ein hohes Honorar freuen - im Gespräch ist ein zweistelliger Millionenbetrag.
(Weiterlesen) - (...) Kritik äußerte der Wissenschaftler und frühere Insolvenzrichter Hans Haarmeyer. "Statt die Gläubiger bestmöglich zu befriedigen, versorgt die Abwicklung eines Insolvenzverfahrens offenbar weitgehend und flächendeckend nur die Insolvenzverwalter und die mit ihnen verbundenen Strukturen", sagte Haarmeyer der Zeitung.
(Weiterlesen) - An diesen tristen Sommertag erinnert sich Alexandra Hildebrandt noch genau. Es war im Juli 2009, wenige Tage zuvor hatte ihr Arbeitgeber, die Karstadt-Mutter Arcandor, Insolvenz angemeldet. (...) Schon als Hildebrandt eintritt, bemerkt die leitende Angestellte eine Riege von Anzugträgern, die sie bis dahin nicht kannte. Es ist der Tross von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg. [Der damalige Vorstandschef] Eick spricht mit stockender Stimme. Im Herbst, sagt er, müssten die Mitarbeiter entlassen werden. Eine der Betroffenen hakt mutig nach. Warum denn kein Geld mehr vorhanden sei, will sie wissen, und verweist auf Rücklagen in der Konzernkasse. Eick schweigt. Dafür erhebt sich ein etwas rundlicher Herr aus dem Lager von Görg. Er streicht seine Krawatte glatt und findet klare Worte: "Das Geld wird für den Insolvenzverwalter und seine Berater gebraucht."
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Anmerkung: Und überall dasselbe Spielchen - die "Elite" bereichert sich schamlos auf Kosten der Bevölkerung. Es ist nicht verwunderlich, dass in Springers Welt die "Kritik" vorherrscht, dass die Gläubiger weitgehend leer ausgehen, während über die Mitarbeiter kein Wort verloren wird - die interessieren Springer natürlich nicht, kommen dafür aber im Tagesspiegel zu Wort.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass derartige Praktiken, die man eigentlich Leichenfledderei, zielgerichtete Ausplünderung und Wegelagerei nennen müsste, in Deutschland auch noch rechtlich und amtsgerichtlich abgesichert - also legal - sind. Was dieser Herr Görg da tut, könnte jeder halbwegs qualifizierte Ökonom oder Anwalt erledigen - ohne dafür absurde 50 oder gar 55 Millionen Euro in Rechnung zu stellen. Merkt denn hier niemand mehr, wie grotesk das ganze ist? Menschen - geht auf die Straße!
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Mittwoch, 14. Juli 2010
Zitat des Tages (45): Stars als Vorbilder?
Doch Fußball ist natürlich auch dieser Tage nicht nur Nationalismus. Schließlich kickt "Unsere Elf", also elf Stars, die während der WM nahezu ununterbrochen von Kameras begleitet werden. Wenn sich in diesen Wochen Millionen Fußballfans zum Fußballgucken versammeln, werden sie sicherlich auch wieder hundertfach Zeugen von unangemessenem Benehmen. Angefangen beim allgegenwärtigen Spucken, über Schwalben, das wilde Diskutieren mit dem Schiedsrichter über Entscheidungen, bis hin zu groben Fouls und Tätlichkeiten reichen die Handlungsweisen, die Fußballer präsentieren, wenn sie für die Ehre ihrer Nation kämpfen. Hierbei stellt sich die Frage nach der Vorbildfunktion der Stars und danach, inwieweit das gezeigte Verhalten von Kindern und Jugendlichen auch im Alltag wiederholt wird.
(Sebastian Hornung im Hintergrund vom 23.06.2010)
(Sebastian Hornung im Hintergrund vom 23.06.2010)
Folgen der Privatisierung (29): Bertelsmann verdient, Kommunen verarmen
Die Abkürzung PPP (Public-Private-Partnership / Öffentlich-Private Partnerschaft) bezeichnet das Finanzieren und – fallweise – das Betreiben staatlicher Einrichtungen durch Private. Rund 150 PPP-Projekte, an denen die Privaten in der Regel sehr gut verdienen, gibt es derzeit in Deutschland – es geht vor allen um Amtsgebäude, Schulen, Infrastrukturobjekte. In Würzburg sollte ein besonders weitgehendes PPP-Modell realisiert werden. (...)
27 Millionen Euro, so die Versprechungen im Fall Würzburg, sollten mittels PPP in der Verwaltung durch Personalabbau und Einsatz von IT-Lösungen eingespart werden. Von Würzburg aus wollte Arvato [eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns] dann die deutschen Kommunen erobern. (...)
Mit Würzburg sollte dann die Blaupause für den "Markt" der Kommunen in Deutschland geliefert werden. Das Konzept: Durch die Entwicklung einer einheitlichen Datenplattform sollte die Verwaltung effizienter gemacht werden, im Laufe von zehn Jahren wollte man 75 Personal-Stellen einsparen. Das würde 27 Millionen Euro in die Stadtkasse bringen, so der Plan. Davon sollten dem Kämmerer zehn Millionen bleiben und 17 Millionen an Arvato gehen. Die Kosten des Projektes wurden auf rund zehn Millionen geschätzt, bliebe Arvato also ein Gewinn von sieben Millionen.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Man kann sich nur noch an den Kopf greifen angesichts solcher "Projekte". Abgesehen davon, dass es in der heutigen Zeit extrem unsinnig ist, weiter Arbeitsplätze zu vernichten, erscheint es als geradezu hanebüchene Vorstellung, die beschriebene "Effizienzsteigerung" einem Unternehmen zu überlassen, das daraus Millionengewinne abschöpfen will. Wieso - wenn man diesen absurden Weg denn unbedingt gehen will - macht man das als Kommune denn nicht selbst und streicht die Millionen nicht lieber selbst ein? Die kommunale Kasse und besonders die Bürger würden sich sicher freuen, wenn mehr Geld für sie und ihre Belange da wäre.
Aber der ganze Weg, der da eingeschlagen wurde, ist ja absurd. Dieses neoliberale Geschwafel von "Effizienzsteigerungen" ist eine einzige Farce. Es müsste darum gehen, Jobs zu schaffen - anständig bezahlte Jobs, auch wenn es vielleicht Roboter oder andere Wege gäbe, wie diese Jobs genauso gut erledigt werden könnten. Wenn man aber diese Roboter einsetzen oder die anderen Wege gehen will, dann muss man auch dafür sorgen, dass den Menschen trotzdem genug zum Leben bleibt und darf sie nicht durch Stellenabbau in die Arbeitslosigkeit und damit in die Armut drängen! Gerade der Staat bzw. die Kommune muss da mit guten Beispiel vorangehen und es anders machen als die Konzerne.
Wir brauchen keine "Effizienzsteigerungen", wir brauchen Lohnsteigerungen! Und vor allem brauchen wir keine Großkonzerne, die öffentliche Aufgaben übernehmen und damit Millionengewinne auf Kosten der Menschen machen wollen. Die Kommunen brauchen das Geld dringend - die Konzerne brauchen es nicht, sie schwimmen ja bereits darin!
Aber all das passt ja nicht in die neoliberale Unlogik, nach der die größten Geldhaufen immer weiter zu wachsen haben, während die kleineren immer kleiner werden.
27 Millionen Euro, so die Versprechungen im Fall Würzburg, sollten mittels PPP in der Verwaltung durch Personalabbau und Einsatz von IT-Lösungen eingespart werden. Von Würzburg aus wollte Arvato [eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns] dann die deutschen Kommunen erobern. (...)
Mit Würzburg sollte dann die Blaupause für den "Markt" der Kommunen in Deutschland geliefert werden. Das Konzept: Durch die Entwicklung einer einheitlichen Datenplattform sollte die Verwaltung effizienter gemacht werden, im Laufe von zehn Jahren wollte man 75 Personal-Stellen einsparen. Das würde 27 Millionen Euro in die Stadtkasse bringen, so der Plan. Davon sollten dem Kämmerer zehn Millionen bleiben und 17 Millionen an Arvato gehen. Die Kosten des Projektes wurden auf rund zehn Millionen geschätzt, bliebe Arvato also ein Gewinn von sieben Millionen.
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Anmerkung: Man kann sich nur noch an den Kopf greifen angesichts solcher "Projekte". Abgesehen davon, dass es in der heutigen Zeit extrem unsinnig ist, weiter Arbeitsplätze zu vernichten, erscheint es als geradezu hanebüchene Vorstellung, die beschriebene "Effizienzsteigerung" einem Unternehmen zu überlassen, das daraus Millionengewinne abschöpfen will. Wieso - wenn man diesen absurden Weg denn unbedingt gehen will - macht man das als Kommune denn nicht selbst und streicht die Millionen nicht lieber selbst ein? Die kommunale Kasse und besonders die Bürger würden sich sicher freuen, wenn mehr Geld für sie und ihre Belange da wäre.
Aber der ganze Weg, der da eingeschlagen wurde, ist ja absurd. Dieses neoliberale Geschwafel von "Effizienzsteigerungen" ist eine einzige Farce. Es müsste darum gehen, Jobs zu schaffen - anständig bezahlte Jobs, auch wenn es vielleicht Roboter oder andere Wege gäbe, wie diese Jobs genauso gut erledigt werden könnten. Wenn man aber diese Roboter einsetzen oder die anderen Wege gehen will, dann muss man auch dafür sorgen, dass den Menschen trotzdem genug zum Leben bleibt und darf sie nicht durch Stellenabbau in die Arbeitslosigkeit und damit in die Armut drängen! Gerade der Staat bzw. die Kommune muss da mit guten Beispiel vorangehen und es anders machen als die Konzerne.
Wir brauchen keine "Effizienzsteigerungen", wir brauchen Lohnsteigerungen! Und vor allem brauchen wir keine Großkonzerne, die öffentliche Aufgaben übernehmen und damit Millionengewinne auf Kosten der Menschen machen wollen. Die Kommunen brauchen das Geld dringend - die Konzerne brauchen es nicht, sie schwimmen ja bereits darin!
Aber all das passt ja nicht in die neoliberale Unlogik, nach der die größten Geldhaufen immer weiter zu wachsen haben, während die kleineren immer kleiner werden.
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Anno 2010: Sklaven in Europa
Der Menschenhandel in Europa ist für das organisierte Verbrechen ein blühendes Geschäft. Der Großteil der Opfer stammt aus Osteuropa.
Mit modernem Sklavenhandel verdienen Menschenhändler in Europa pro Jahr bis zu 2,5 Milliarden Euro. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor. Demnach befinden sich in Europa mehr als 140.000 Menschen in der Gewalt des organisierten Verbrechens. Weltweit seien es sogar mehrere Millionen. Die Zahl der Opfer steige jährlich um etwa 50 Prozent, hieß es weiter. (...)
"Viele Europäer glauben, dass die Sklaverei vor Jahrhunderten abgeschafft wurde", schrieb UNODC-Direktor Antonio Maria Costa. "Dabei leben die Sklaven mitten unter uns." Die Regierungen der Industrieländer hätten erst vor kurzem reagiert und die Gesetze gegen Menschenhandel verschärft. Nur wenige Täter würden gefasst und verurteilt.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Wen wundert das? Dieses Wirtschaftssystem schreit geradezu danach, zu allen Mitteln der Ausbeutung von Menschen zu greifen, um den Profit zu vermehren - die "Märkte" regeln das dann schon, wie uns die neoliberale Bande seit Jahrzehnten immer wieder vorkaut. Dabei zeigt der Kapitalismus hier nur sein wahres Gesicht.
Dieser Bezug wird aber weder vom UNODC, noch vom Tagesanzeiger hergestellt - ebensowenig wie die Tatsache, dass es in Europa neben diesen "illegalen" Sklaven auch massenweise "legale" Sklaven gibt.
Der Neoliberalismus ist die Blaupause für Sklaverei. Der Begriff "organisiertes Verbrechen" darf hier getrost als Synonym für Politik benutzt werden.
Mit modernem Sklavenhandel verdienen Menschenhändler in Europa pro Jahr bis zu 2,5 Milliarden Euro. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor. Demnach befinden sich in Europa mehr als 140.000 Menschen in der Gewalt des organisierten Verbrechens. Weltweit seien es sogar mehrere Millionen. Die Zahl der Opfer steige jährlich um etwa 50 Prozent, hieß es weiter. (...)
"Viele Europäer glauben, dass die Sklaverei vor Jahrhunderten abgeschafft wurde", schrieb UNODC-Direktor Antonio Maria Costa. "Dabei leben die Sklaven mitten unter uns." Die Regierungen der Industrieländer hätten erst vor kurzem reagiert und die Gesetze gegen Menschenhandel verschärft. Nur wenige Täter würden gefasst und verurteilt.
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Anmerkung: Wen wundert das? Dieses Wirtschaftssystem schreit geradezu danach, zu allen Mitteln der Ausbeutung von Menschen zu greifen, um den Profit zu vermehren - die "Märkte" regeln das dann schon, wie uns die neoliberale Bande seit Jahrzehnten immer wieder vorkaut. Dabei zeigt der Kapitalismus hier nur sein wahres Gesicht.
Dieser Bezug wird aber weder vom UNODC, noch vom Tagesanzeiger hergestellt - ebensowenig wie die Tatsache, dass es in Europa neben diesen "illegalen" Sklaven auch massenweise "legale" Sklaven gibt.
Der Neoliberalismus ist die Blaupause für Sklaverei. Der Begriff "organisiertes Verbrechen" darf hier getrost als Synonym für Politik benutzt werden.
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Montag, 12. Juli 2010
Zitat des Tages (44): Wenn man stirbt
Du wirst bald sterben.
Der Regen fällt schon dichter.
Vogelzüge stürzen
Im Zick-Zack in die Leere.
An den Brücken
Sind die Kontrollen verstärkt.
Ins Trommelfell
Werden Signale eingebaut.
Alle Wohnungen
Sind ohne Türen.
Der Regen fällt schon dichter.
Nur die Nacht lässt noch
Auf sich warten.
Sie sucht nach ihrem
Dunkelsten Gewand. -
Du wirst bald sterben.
(Horst Bienek [1930-1990]: Traumbuch eines Gefangenen. München 1957)
Der Regen fällt schon dichter.
Vogelzüge stürzen
Im Zick-Zack in die Leere.
An den Brücken
Sind die Kontrollen verstärkt.
Ins Trommelfell
Werden Signale eingebaut.
Alle Wohnungen
Sind ohne Türen.
Der Regen fällt schon dichter.
Nur die Nacht lässt noch
Auf sich warten.
Sie sucht nach ihrem
Dunkelsten Gewand. -
Du wirst bald sterben.
(Horst Bienek [1930-1990]: Traumbuch eines Gefangenen. München 1957)
Finanzkrise: Kurz vor der Apokalypse
- (...) Anfang Mai drohte das Finanzsystem zu kippen. Die Lage war sogar ernster als nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman im Herbst 2008, geht aus Schilderungen der Europäischen Zentralbank hervor. Zwei oder mehr große Euro-Banken seien akut vom Zahlungsausfall bedroht gewesen.
(Weiterlesen) - Die Zeichen stehen auf Crash
Eine düstere Prognose: Es könnte zu einem weiteren Crash auf den Finanzmärkten kommen. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel warnt in ihrem aktuellen Jahresbericht, dass sich ein neuer "Schock beliebiger Größenordnung wiederholen" könnte. Einziger Unterschied zur Lehman-Pleite 2008: Damals hatten die Regierungen noch Geld, um die Banken zu retten. Jetzt sind auch die Staaten so überschuldet, dass sie eine neue Finanzkrise nicht mehr abbremsen könnten.
(Weiterlesen) - Die Saure-Gurken-Zeit für Banker in den USA scheint vorbei. Schon schnellen ihre Gehälter wieder in die Höhe. In manchen Bereichen fallen die Gehaltschecks bis zu 40 Prozent höher als im Vorjahr aus.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Und was tut die Politik dagegen? Nichts. Und das verwundert auch nicht, denn es ist gut dokumentiert, welche Verflechtungen zwischen der so genannten "Finanzindustrie" und der Politik existieren. Die korrupte politische Kaste denkt in erster Linie ans eigene Bankkonto - alles andere ist offenbar egal. Dabei müssen diesen Leuten doch die Alarmglocken nur so um die Ohren fliegen, wenn sogar die Systemmedien Worte wie "Apokalypse" benutzen. Aber weit gefehlt: Kanzlerin Merkel jettet lieber nach Südafrika, um im Fußballstadion herumzusitzen, während die Apokalypse sich ihren Weg durch die "Märkte" bahnt.
Und an der Wallstreet feiert man schon wieder Partys - wie damals auf der Titanic. Man wird den Eindruck nicht los, dass all diese Leute ihren Verstand verloren haben - vorausgesetzt, sie haben ihn jemals besessen ... was man angesichts Merkels Lebenslauf - von der FDJ-Sekretärin für Propaganda über Kohls "Mädchen" bis hin zur neoliberalen Kanzlerin - getrost bestreiten darf.
Ergo: Manche rennen blind in die Apokalypse - andere hingegen, wie beispielsweise die Milliardäre, die am Untergang wie gewohnt gut verdienen werden, tun das bewusst. Es ist also alles wie immer. Und ein Großteil des Volkes ist beleidigt, weil die Nationalmannschaft nur den dritten Platz erreicht hat ... und wundert sich, wenn der nächste aus dem Bekannten- und Familienkreis sich beim Arbeitsamt melden muss.
Was für eine groteske Welt.
Dänemark: Der Wohlfahrtsstaat und die Folgen
Den Dänen sind ihre hohen Abgaben nicht hoch genug. Für freiwillige Sonderzahlungen hat die Regierung nun ein eigenes Konto eingerichtet - und sammelt erfreut Geld ein.
Man könnte meinen, dass dänische Bürger schon genug an den Staat abführen: Spitzensteuersatz von 67 Prozent, zahlbar ab einem Jahreseinkommen von 46.500 Euro, 25 Prozent Mehrwertsteuer, 180 Prozent Sonderabgabe auf Autoverkäufe. In der Statistik der OECD war Dänemark mit diesen Werten 2009 Hochsteuerland Nummer eins.
Manchen Dänen aber ist selbst das noch nicht genug. Ein Bürger schrieb an das Steuerministerium, er wäre bereit, freiwillig mehr zu zahlen, um Leistungen des Wohlfahrtsstaats zu finanzieren. (...)
Seit Anfang 2010 hatte die liberalkonservative Regierung die Steuern leicht gesenkt und sich damit die Kritik der Opposition eingehandelt. Die Chefs von Sozialdemokraten und Sozialistischer Volkspartei sprachen sich für höhere Steuern aus und erklärten, selbst gern mehr bezahlen zu wollen. In dieser Hinsicht werden sie von 75 Prozent der Dänen unterstützt, die in Meinungsumfragen angeben, mehr Wohlfahrt sei wichtiger, als den Spitzensteuersatz zu senken.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Man muss die Polemik im Artikel geflissentlich überlesen - handelt es sich doch um einen Text aus der Financial Times Deutschland, die gewiss nicht für "Wohlfahrtsdenken" steht. Dennoch ist das Geschehen beachtlich: Die Mehrheit der Dänen scheint erkannt zu haben, dass es dem ganzen Land - also allen Bürgern - weitaus besser geht, wenn am so genannten "skandinavischen Wohlfahrtsmodell" festgehalten wird. Soviel Weitsicht ist in Deutschland kaum vorstellbar - da denkt jeder lieber an sich selbst und meint hohlköpfig und medial begleitet, wenn Schwächeren etwas weggenommen wird, ginge es ihm selbst besser.
Ob die Dänen das wohl durchhalten - oder ob ihre Regierung auch auf den neoliberalen Todeszug aufspringen wird, ist ungewiss. Sie würde es wohl gerne tun, traut sich aber noch nicht so recht. Und solange das so ist, muss man den Aktivisten dankbar sein, die solche Aktionen ins Leben rufen. - In Deutschland gibt es indes auch Millionäre, die sich zu Wort melden und gerne mehr Steuern zahlen würden, um den Sozialstaat zu retten - wohl wissend, dass ihr eigener Reichtum zwingend an ihn gekoppelt ist (anders als der der Milliardäre). Nur diese Stimmen werden in aller Regel in den Systemmedien ignoriert - oder sie werden genauso mit Polemik übergossen, wie es die Meldung aus der Saarbrücker Zeitung illustriert.
Es wäre problemlos möglich, allen Menschen ein würdiges, erfülltes Leben ohne Existenzängste zu ermöglichen, ohne dass die Reichen und Superreichen darben müssten. Wieso sie dies nicht erkennen, sondern am neoliberalen Irrweg des stetigen Superwachstums auf Kosten aller anderen festhalten, wird ewig ihr Geheimnis bleiben.
Man könnte meinen, dass dänische Bürger schon genug an den Staat abführen: Spitzensteuersatz von 67 Prozent, zahlbar ab einem Jahreseinkommen von 46.500 Euro, 25 Prozent Mehrwertsteuer, 180 Prozent Sonderabgabe auf Autoverkäufe. In der Statistik der OECD war Dänemark mit diesen Werten 2009 Hochsteuerland Nummer eins.
Manchen Dänen aber ist selbst das noch nicht genug. Ein Bürger schrieb an das Steuerministerium, er wäre bereit, freiwillig mehr zu zahlen, um Leistungen des Wohlfahrtsstaats zu finanzieren. (...)
Seit Anfang 2010 hatte die liberalkonservative Regierung die Steuern leicht gesenkt und sich damit die Kritik der Opposition eingehandelt. Die Chefs von Sozialdemokraten und Sozialistischer Volkspartei sprachen sich für höhere Steuern aus und erklärten, selbst gern mehr bezahlen zu wollen. In dieser Hinsicht werden sie von 75 Prozent der Dänen unterstützt, die in Meinungsumfragen angeben, mehr Wohlfahrt sei wichtiger, als den Spitzensteuersatz zu senken.
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Anmerkung: Man muss die Polemik im Artikel geflissentlich überlesen - handelt es sich doch um einen Text aus der Financial Times Deutschland, die gewiss nicht für "Wohlfahrtsdenken" steht. Dennoch ist das Geschehen beachtlich: Die Mehrheit der Dänen scheint erkannt zu haben, dass es dem ganzen Land - also allen Bürgern - weitaus besser geht, wenn am so genannten "skandinavischen Wohlfahrtsmodell" festgehalten wird. Soviel Weitsicht ist in Deutschland kaum vorstellbar - da denkt jeder lieber an sich selbst und meint hohlköpfig und medial begleitet, wenn Schwächeren etwas weggenommen wird, ginge es ihm selbst besser.
Ob die Dänen das wohl durchhalten - oder ob ihre Regierung auch auf den neoliberalen Todeszug aufspringen wird, ist ungewiss. Sie würde es wohl gerne tun, traut sich aber noch nicht so recht. Und solange das so ist, muss man den Aktivisten dankbar sein, die solche Aktionen ins Leben rufen. - In Deutschland gibt es indes auch Millionäre, die sich zu Wort melden und gerne mehr Steuern zahlen würden, um den Sozialstaat zu retten - wohl wissend, dass ihr eigener Reichtum zwingend an ihn gekoppelt ist (anders als der der Milliardäre). Nur diese Stimmen werden in aller Regel in den Systemmedien ignoriert - oder sie werden genauso mit Polemik übergossen, wie es die Meldung aus der Saarbrücker Zeitung illustriert.
Es wäre problemlos möglich, allen Menschen ein würdiges, erfülltes Leben ohne Existenzängste zu ermöglichen, ohne dass die Reichen und Superreichen darben müssten. Wieso sie dies nicht erkennen, sondern am neoliberalen Irrweg des stetigen Superwachstums auf Kosten aller anderen festhalten, wird ewig ihr Geheimnis bleiben.
Irland und Slowakei: Das neoliberale "Sparmodell" und die Folgen
- Der keltische Tiger wird zur streunenden Katze, seit die Regierung in Dublin ihre Sparleidenschaft entdeckt hat und nicht mehr viel für die Konjunktur tut
Als Ann Moore nach ihrer zwölfstündigen Nachtschicht in einem Pflegeheim nach Hause kam, um mit ihrer Familie zu frühstücken, standen Bereitschaftspolizei und Gerichtsvollzieher vor dem Haus, in dem sie die vergangenen 16 Jahre gelebt hatte: Zusammen mit ihrem Mann Christy und den drei Kinder wurde Ann zwangsgeräumt. Sie war mit ihren Nerven am Ende und versuchte verzweifelt, den Rauswurf zu verhindern, indem sie über eine Leiter aufs Dach kletterte. Erst nach sechs Stunden gelang es der Polizei, sie unbeschadet herunter zu holen und in ein Krankenhaus zu bringen. Während das passierte, waren an ihrem Haus – es liegt im Süden von Dublin – bereits Fenster und Türen vernagelt worden. (...)
Irland ist das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung in der EU. Mit 14,3 Prozent liegt sein Defizit noch über dem der Griechen. So, wie der "keltische Tiger" ein Jahrzehnt lang Musterschüler der globalisierten Marktwirtschaft war, ist nun die "streunende irische Katze" das neoliberale Paradebeispiel für das Prinzip: Erholen durch striktes Sparen. Die Regierung hat die Ausgaben der öffentlichen Hand mit einer Reihe drastischer Kürzungen in diesem Jahr um 7,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zurückgefahren: Die Löhne im öffentlichen Dienst wurden um 15, das Kindergeld um zehn und die Arbeitslosenhilfe um 4,1 Prozent gekürzt. 2011 werden weitere drei Milliarden Euro gestrichen – innerhalb von drei Jahren sind das insgesamt zehn Prozent des BIP.
(Weiterlesen) - Die designierte Regierung der Slowakei hat ein rabiates Sparpaket angekündigt, das einer Kriegserklärung an die Bevölkerung gleichkommt. Wie schon in den Nachbarstaaten Ungarn und Tschechien haben es sich auch hier rechte Kräfte zum Ziel gesetzt, die Folgen der Wirtschaftskrise rücksichtslos auf die Bevölkerung abzuwälzen. (...)
Unter Dzurindas Regie hatte ein unglaublicher sozialer Kahlschlag stattgefunden. Arbeitslosengeld und Sozialhilfe waren mehr als halbiert worden. Sichere Arbeitsverhältnisse und Kündigungsschutz existieren faktisch nicht mehr. Die Umstellung des Rentensystems ging mit erheblichen Kürzungen der Renten einher. Das Gesundheitssystem wurde nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten umgebaut. Entsprechend erhält heute ein großer Teil der Bevölkerung, der nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, bestenfalls noch eine minimale Versorgung bei Notfällen.
Wirtschaft und Staat wurden vollständig nach den Interessen des europäischen Kapitals umstrukturiert. Die Einführung eines einheitlichen Steuersatzes von 19 Prozent riss ein enormes Loch in den Staatshaushalt, das durch Einsparungen bei den öffentlichen Ausgaben und durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer teilweise ausgeglichen wurde.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Fast in ganz Europa erleben wir dasselbe katastrophale Schauspiel - und da soll noch jemand denken, dies sei nicht das Resultat einer abgesprochenen Agenda, sondern reiner Zufall? Für wie dumm hält die neoliberale Bande die Menschen? Es wird Zeit, und zwar dringend, diesen grausamen Entwicklungen Einhalt zu gebieten - es kann doch nicht sein, dass die Menschen überall so narkotisiert und propagandistisch verseucht sind, wie das in Deutschland der Fall ist?
Ihr Menschen da draußen, die sich vielleicht auf diese Seite verirren: Diese Plünderer berauben euch eurer Lebensgrundlage! Wann wacht ihr endlich auf??
Es gibt - auch in Europa - noch wenige Beispiele dafür, dass es auch anders geht - eines davon wird im nächsten Posting vorgestellt.
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