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(Delain: "Sleepwalker's Dream", aus dem Album "Lucidity", 2006)
Close your eyes
For the night is falling
Fear no dark for it's warm and safe
And looks familiar as it comes approaching
Come with me and I will take you
On a world beyond your sleep
Beyond what’s real
In safety, a hidden sphere
Away from our daily reality
Truth lies out there, the truth lies out there.
As the innocent lay their heads down
As the night chants its luring call
Cross the borders of sense and foresight
Come with me and I will take you
You don't have to be afraid
A tear is only water
A sigh is only air
Whenever you feel haunted
The truth lies out there, the truth lies out there.
On a world beyond your sleep
Beyond what’s real
In safety, a hidden sphere
Away from our daily reality
Truth lies out there, the truth lies out there.
Anmerkung: Angesichts der zunehmenden esoterischen Verrücktheiten in diesem furchtbaren Land will ich Euch diesen wunderbaren Song der niederländischen Band Delain ans Herz legen, der einen "sirenenartigen Ruf" darstellt, der den Hörer in ein paradiesisches "spirituelles" Reich locken will, das sich letzlich aber doch nur als die altbekannte Hölle der gruseligen Realität entpuppt. Man könnte auch sagen: Das "Heilsversprechen" der üblichen Religionen wird hier ohne Umwege direkt in die Absurdität geschickt, in die es gehört.
Wir wissen ja alle: "A tear is only water", und Schmerz existiert folglich gar nicht. Und die "Wahrheit" liegt tatsächlich nur einen kleinen Schritt entfernt. Es ist leider eine sehr, sehr bittere Wahrheit - und eine gänzlich andere als die, die Esoteriker oder Religiöse uns auftischen.
Als die Erde sich im Schlaf von der einen auf die andere Seite warf, sah ich die Kriege tief geduckt springen von Land zu Land, Bomben und Zündschnüre im Mantel wie die Räuber einer Operettenbühne, angetan mit puderweißen Masken.
Wie schrecklich die Täuschung war, wie falsch das Bild, sah ich erst, als die Erde, zu Tode getroffen im Schlaf, sich zurück auf die andere Seite warf.
(Günter Bruno Fuchs [1928-1977], in: "Das Lesebuch des Günter Bruno Fuchs", 1970)
Anmerkung: Die Kriegslüsternheit der kapitalistischen Bande kennt keine Grenzen mehr: Nach den gefeierten Exporterfolgen der deutschen Todesindustrie und den vergangenen und teilweise noch immer andauernden Überfällen auch deutscher Mörder in Uniform auf andere Staaten dieses Planeten steht nun mit Syrien schon das nächste Ziel der säbelrasselnden, mordlustigen Bande fest. Selbstverständlich hat das alles auch diesmal nichts mit der Todesindustrie der Waffenproduzenten, mit Ressourcensicherung oder geostrategischen Planspielen, die einzig den Geld-"Eliten" nützen, zu tun - es geht nur um rein humanistische Ziele, die mit dem schnöden Mammon nichts zu tun haben. Außerdem lebt der Osterhase in Syrien und muss vor den bösen Islamisten geschützt werden, weil wir sonst im nächsten Jahr keine Ostereier mehr haben.
Wieso in Teufels Namen bleibt es so ruhig in der westlichen Welt, wenn die versammelten habgierigen Anhänger der kapitalistischen Eigennutz-Religion immer wieder das Kriegshorn blasen und einen Staat nach dem anderen überfallen und ins Chaos stürzen? Nicht einmal im furchtbaren, weitgehend intelligenzfreien Tierreich gibt es einen vergleichbaren Irrsinn - nicht nur Affen, sondern auch Schaben und Mikroben sind den habgierigen Menschen des Kapitalismus' weit, sehr weit voraus.
Es ist bezeichnend, dass Menschen die einzige Spezies auf diesem Planeten sind, die permanent Kriege untereinander führen, die noch dazu stets auf niedersten Beweggründen wie Habgier, Machterhalt oder einer Zementierung der eigenen Privilegien auf Kosten aller anderer fußen. In der Natur sind das üblicherweise Kriterien, die logischer Weise zum unausweichlichen Aussterben der betreffenden Art führen, wenn sie überhand nehmen. Heute ist das ganze Spiel aber sowieso längst zur abgrundtiefen Perversion verkommen, weil nur noch eine kleine selbsternannte "Elite" darüber bestimmt, wer wen ermordet und unterdrückt, während die große Mehrheit der Menschen wie dumpfes Vieh durch die Welt stapft und nicht einmal mehr bemerkt, dass sie eine Viehherde ist und wie selbstverständlich als solche auch behandelt wird.
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Te deum laudamus!
[Dich, Gott, loben wir!]
Dankgottesdienst der internationalen Rüstungsindustrie nach Beendigung der Londoner Konferenz.
(Zeichnung von Erich Schilling [1885-1945], in "Simplicissimus", Heft 6 vom 05.05.1930)
Wie der Linkenchef Gregor Gysi doch noch einmal Geschichte machen könnte. (...)
Auch die zweite Funktion der Linken ist obsolet. Die SPD ist wieder durch und durch sozialdemokratisch, ein linkes Korrektiv braucht sie wahrhaftig nicht, zumal derzeit ja die Grünen weiter links sind als die SPD und sich die CDU sozialdemokratischer gibt als die Schröder-SPD.
(Weiterlesen, wenn Gehirnschmerzen erwünscht sind)
Anmerkung: Ich weiß nicht, welche Drogen der Autor dieses Zeit-Artikels, Bernd Ulrich, genommen hat - es muss aber ein wirklich starker Stoff (bzw. ein richtig dicker Bar-Scheck) gewesen sein, wenn man seinem geistigen Dünnschiss zu folgen versucht. In einer Zeit, in der echte Linke die Partei "Die Linke" nur noch mit der Kneifzange anfassen, weil die Partei befürchteter Maßen schon weit im rechten Kapitalismuslager angekommen ist, während SPD und Grüne längst nicht mehr zu unterscheiden sind von den kriegslüsternen, elitegeilen, kapitalhörigen und damit faschistoiden Hornochsen und -ziegen von der CDU und natürlich FDP, fabuliert dieser Mensch das genaue Gegenteil herbei und behauptet öffentlich, dass schwarz weiß sei.
Wenn ein solcher Stumpfsinn in einer Zeitung wie der Zeit erscheinen kann - auch wenn dort eine Gegenmeinung veröffentlicht wurde -, dann muss auch dem letzten Hinterwäldler die Erkenntnis vor die Augen springen, dass es hier nicht um Meinungsäußerungen, sondern um gezielte und gesteuerte Propaganda geht. Das Ganze ist einem beispielsweise mathematischen Szenario vergleichbar: Auf einem Symposium von Mathematikern behauptet jemand dummdreist und mit offener Hose, dass die Addition von 100 und 150 natürlich 58 ergebe - und danach gibt man einem anderen Mathematiker die Gelegenheit, diesen offensichtlichen Blödsinn zu entlarven. Auf genau diesem Niveau bewegt sich hier die Redaktion der Zeit.
Man muss gar nicht so viele graue Zellen bemühen um zu erkennen, welche Absicht hinter dieser perfiden Strategie steckt, und neu ist das sowieso nicht - es war auch in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts kein Zufall, dass die braunen Horden ausgerechnet den Begriff "Sozialismus" benutzt und übelst vergewaltigt haben.
Der extreme Rechtsdrall der gesamten Politik seit fast zwei Jahrzehnten ist für jeden offen sicht- und leider auch erfahrbar - wir brauchen endlich eine wirkliche linke Alternative zu diesem ekelhaften reaktionären Sumpf, und die muss weitaus linker sein als die "Linke" sich heute präsentiert. Es ist entlarvend, dass in der gleichgeschalteten Medienpropaganda der kapitalistischen Systempresse beharrlich versucht wird, diese Suche nach echten linken Alternativen immer aufs Neue zu torpedieren - und sei es auch auf eine so strunzdämliche, groteske, die Intelligenz übel beleidigende Art wie das in der Zeit geschehen ist.
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Die große Koalition
"Und so lasset uns getrost in die Zukunft blicken, denn es ist keine leichtfertige Liebesehe, nein, es ist eine Heirat aus Pflicht!"
(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 23 vom 03.09.1923)
(Zoff: "Faxen machen", aus dem Album "Zoff", 1980)
Gestern traf ich'n alten Freund,
hab' ihn lang' nicht geseh'n,
und ich sagte: "Das ist schön,
dich hier zu treffen,
doch ich bin schon zu besoffen, um noch zu versteh'n.
Wie kann man nur so ausseh'n? -
Gepflegter Kinnbart, und du rauchst Pfeife,
und deine Klamotten gehör'n verboten!"
Du erzählst mir was von Frau und Kindern,
Wenn's dir gefällt, ich will keinen dran hindern!
Angestellt beim Staat und dienstags Skat,
und samstags sagt die Mutti: "Tutti frutti!" -
Mensch, verdammt, bei dir geht alles seinen Weg,
doch ich bin schon zu besoffen, um dich zu versteh'n ...
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin,
Du bist ja so normal, das ist doch nicht normal!
Faxen machen, über deine eig'ne Doofheit lachen,
Ausflippen kannst du dir nicht mehr leisten!
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin -
und ich bin verlassen von allen guten Geistern ...
Lieber Gott, ich danke dir, dass es mir nicht so geht wie dir.
Das würd' mich nerven, immer auf die Uhr zu glotzen -
und ganz nebenbei, dein Parfüm find' ich zum Kotzen.
Du bist so glatt geworden, wie du redest und so,
und ich bin blass geworden, und ich geh' gleich k.o.
Du quasselst und quasselst und verschütt'st dein Bier -
so langsam wirst du dicke, so gefällst du mir ...
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin,
Du bist ja so normal, das ist doch nicht normal!
Faxen machen, über deine eig'ne Doofheit lachen,
Ausflippen kannst du dir nicht mehr leisten!
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin -
Und ich bin verlassen von allen guten Geistern ...
So langsam erkenn' ich dich wieder -
du bist ja Willy - Willy Bieder!
Du verrätst mir: "Alles scheiße ...
meine Olle ist 'ne olle Knolle,
und mein Chef ist'n alter Wichser -
und ich bin fertig - alles Schicksal!
Es war nett, hier mit dir zu saufen -
möcht' mal wieder Haschisch rauchen ..."
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin,
Du bist ja so normal, das ist doch nicht normal!
Faxen machen, über deine eig'ne Doofheit lachen,
Ausflippen kannst du dir nicht mehr leisten!
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin -
Und ich bin verlassen von allen guten Geistern ...
Und dann geht er, der Verräter -
der tut mir leid mit seiner Sauberkeit.
Aus dem ist was geworden - doch ich frag' mich, was?
Er geht morgens zur Arbeit, und ich bleib' liegen.
Mir fehlt zwar manchmal die Mark für's Bier -
doch Willy hat noch nicht mal Zeit dafür.
Ich dreh' mal 'n Ding und bin 'n Faxenkopp -
Hauptsache gesund und nicht verstockt!
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin,
Du bist ja so normal, das ist doch nicht normal!
Faxen machen, über deine eig'ne Doofheit lachen,
Ausflippen kannst du dir nicht mehr leisten!
Faxen machen ist bei dir nicht mehr drin -
Und ich bin verlassen von allen guten Geistern ...
Anmerkung: Satire ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht - und sich selbst im Spiegelbild erkennt: Hallo Charlie, altes Haus!