Montag, 4. Januar 2010

Politische Scheindebatten - Beispiel "Der demographische Wandel"

Die Annahme: Der demographische Wandel bezeichnet den Bevölkerungsrückgang in Deutschland. Die Annahme ist, dass in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden und (..) die Menschen [zugleich] durch eine gesteigerte Lebenserwartung immer älter werden. Das statistische Bundesamt hat 2006 die "11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung" herausgebracht, nach der die Bevölkerungszahl von 82,5 Millionen Menschen im Jahre 2005 auf bis zu 69 Millionen Menschen im Jahre 2050 abnehmen werde. Weiterhin werde es im Jahr 2050 doppelt so viele ältere wie jüngere Menschen in Deutschland geben; über 30% werden 65 Jahre oder älter und circa 15% unter 20 Jahre alt sein. Zudem steige die Bevölkerung der über 80 Jährigen von 4 auf 10 Millionen Menschen. Damit werde die Bevölkerung im Erwerbsalter stark durch die Älteren geprägt sein. (...)

Zunächst einmal sind Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland über die nächsten 50 Jahre Kaffeesatzleserei. Wer kann schon sagen, was in den nächsten 50 Jahren alles passieren wird? Die gesamte Annahme geht im Kern von der Kontinuitätsthese aus, sprich: Wenn alles so bleibt wie heute, könnte es so aussehen. Hätte jemand 1950 die Bevölkerungszahl der Deutschen im Jahre 2000 schätzen müssen, hätte er maßgebliche Faktoren nicht miteinbeziehen können. Zu nennen wären hier: die Erfindung und Verbreitung der Antibabypille, die Anwerbung Millionen ausländischer Arbeitskräfte, den Fall der Mauer einschließlich der Grenzen im Osten und somit Zuwanderung von Millionen Übersiedlern sowie die Individualisierung der Lebensentwürfe.

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