Sonntag, 19. Dezember 2010

Mit gutem Beispiel voran: Ausbeutung im deutschen Bundestag

  1. Das Reichtagsgelände Anfang dieser Woche. Polizisten mit Maschinenpistolen, überall Absperrungen, Kontrollen - Terror-Warnung. Doch nicht nur die Polizei sorgt hier für die Sicherheit, sondern auch private Wach- und Sicherheitsunternehmen. Bei den Schleusenkontrollen zum Beispiel entscheiden sie darüber, wer in die Gebäude des Bundestags rein kommt und was draußen bleiben muss. Viel Verantwortung. Wie aber wird diese Arbeit bezahlt? Darüber will mit uns vor der Kamera lange niemand sprechen. Es herrscht Angst unter den Sicherheitsmitarbeitern, nicht unbedingt wegen der Terrorgefahr. Einer bricht dann doch das Schweigen. Lothar Schmidt macht sich fertig zur Schicht im Reichstag. Sein Arbeitgeber ist nicht der Deutsche Bundestag, sondern eine private Sicherheitsfirma. Zurzeit ist Lothar Schmidt im Bereich der Fahrstühle eingesetzt. Eine Vollzeitstelle. Zu wenig Arbeit hat er also nicht. (...)

    Arbeiten im Reichstag. Für Lothar Schmidt heißt das in Zahlen: Bei 186 Stunden im Monat und 6,25 € in der Stunde bleiben am Ende 895 € netto.

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  2. Die Bundestagsverwaltung soll Scheinselbstständige beschäftigt haben – jetzt klagen frühere Mitarbeiter vor Gericht

    Dem Bundestag droht Ärger vor Gericht: Zwei Abteilungen der Parlamentsverwaltung werden vor dem Berliner Arbeits- und Sozialgericht durchleuchtet. Ehemalige Mitarbeiter behaupten, die Verwaltung habe jahrelang getrickst, um Sozialabgaben zu sparen und ihnen Arbeitnehmerrechte zu verwehren.

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Anmerkung: Da bleibt einem doch die Spucke weg. Dass die neoliberale Bande ein Haufen Wegelagerer ist, ist ja nichts Neues - aber dass sie dies ausgerechnet auch im Bundestag tut, ist an Dreistigkeit kaum mehr zu überbieten.

Wieviel verdienen die Damen und Herren Beamten und Abgeordneten dort doch gleich? Müssen die trotz ihres Vollzeitjobs auch zum Amt, um dort "aufzustocken"? Ach nein, ich vergaß - Politiker stocken ja auf andere Weise auf, z.B. durch "Nebentätigkeiten" oder Korruption. Was für ein verkommener Haufen.

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