Sonntag, 3. Juli 2011

Folgen der Privatisierung: Ganze Siedlungen verkommen

Risse im Bad, Schimmel am Balkon / Die größten Vermieter in Deutschland sind heute Private-Equity-Fonds aus dem Ausland. Manche lassen ganze Siedlungen verkommen. Den Investoren geht das Geld aus.

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Anmerkung: Die Lektüre dieses FAZ-Artikels lohnt sich nur, wenn man in der Lage ist, selbst zu denken. Natürlich ist die Formulierung "Den Investoren geht das Geld aus" grob irreführend bzw. schlicht falsch - ein Beispiel gibt der Text sogar selbst, wenn wir lesen dürfen: "Geld, wird Gerard van der Horst zitiert, sei für ihn nur 'ein Mittel'. Glücklich macht es indes auch. Als das niederländische Wirtschaftsmagazin Quote den Immobilieninvestor in die Liste der 500 reichsten Landsleute aufnahm ('geschätztes Vermögen: 66 Millionen Euro'), soll die Reaktion postwendend per Mail erfolgt sein: 'Cool!'"

Genau dieser Superreiche ist nun einer der "Investoren", die massenhaft Wohnungen vom deutschen Staat gekauft haben und diese laut Artikel nun (ach, wie überraschend!) verkommen lassen. Offensichtlich ist ihm das Geld inzwischen aber gerade nicht "ausgegangen", sondern es hat sich dank dieser "Investition" sehr reichlich vermehrt.

Es gibt tausendfach Studien und Untersuchungen, die allesamt belegen, dass solche Privatisierungen völliger Humbug sind, die einzig den Geldvermehrungsinteressen der Superreichen und nicht dem Staat bzw. den Interessen der Bürger dienen. Dennoch wurden und werden sie weiterhin unbändig forciert - auch ein Blick auf Griechenland und die dort von der neoliberalen Bande geforderten Programme zu Privatisierungen zeigen das deutlich. Aber auch hierzulande wird weiter massiv an diesem Konzept gestrickt - trotz aller größtenteils sehr negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Woran das wohl liegen mag?

Um beim Beispiel der Wohnungen zu bleiben: Wer von uns Bürgern freut sich wohl darüber, dass inzwischen die meisten Mietzahlungen für ehemalige staatliche Wohnungen auf privaten Konten - wie z.B. dem des superreichen Herrn van der Horst - landen und nicht mehr beim Staat? Wie kann ein solcher Irrsinn ausgerechnet von staatlicher Seite so massiv betrieben werden, ohne dass eine überbordende Mehrheit sich empfindlich vor die Stirn schlägt und laut "Stopp" schreit?

Schon das Wort "Privatisierung" ist eine dummdreiste Verschleierung der Wirklichkeit, denn es handelt sich um eine Übereignung ehemaligen Volkseigentums an Superreiche zu Schleuderpreisen - staatlicherseits durchgeführt von einer korrupten Bande, die alles mögliche, aber gewiss nicht das Interesse der Bevölkerung im Sinn hat.

Den Herrn van der Horst - einen der 500 reichsten Niederländer - freut das sehr, er lacht ja sehr viel und findet das "cool". Alle anderen Menschen, die nicht zu den Reichsten gehören, gucken - wie immer - in die Röhre. Das ist Kapitalismus, wie er von unserer grandiosen schwarz-gelb-rot-grünen Politik forciert und auch in Zukunft praktiziert werden wird - wenn wir sie daran nicht endlich hindern.

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