Die grausame, faschistoide Reise in den totalüberwachenden, autoritären Unrechtsstaat nimmt global rasant an Fahrt auf. Die jüngsten Ereignisse in Frankreich geben Anlass zu der Befürchtung, dass auch dieses Attentat zum weiteren Ausbau der Überwachung und Repression dienen wird bzw. soll.
Wir erinnern uns: Erst vor einigen Wochen begab es sich in Australien, dass ein "islamistischer Extremist" Geiseln nahm und eine "Terrornacht" (n-tv) inszenierte, in deren Verlauf zwei Geiseln sowie er selber starben. Die Mainstreampresse berichtete danach, scheinbar leicht empört, unter dem anklagenden Titel "Die Bürger Australiens verlieren ihre Freiheit":
Australiens Regierung treibt eine beispiellose Reform ihrer Anti-Terror-Gesetze voran. Anfang 2015 soll das Parlament über die nächste Stufe abstimmen, eine umfassende Vorratsdatenspeicherung. Bürgerrechtler sprechen von der "totalen Überwachung von Millionen Unschuldigen". Nach dem Drama in Sydney mit zwei Toten und etlichen verletzten Geiseln dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Mehrheit dagegen gibt, kaum steigen. Im Gegenteil.
Auch in Australien war zuvor massiv über die "steigende Terrorgefahr durch Heimkehrer aus Syrien oder dem Irak" schwadroniert worden. Prompt fand sich ein "labiler Extremist", der die medial breitgetretenen Erwartungen brav erfüllte - und die politische Antwort in Form der oben zitierten Ausweitung der staatlichen Überwachung aller BürgerInnen folgte innerhalb kürzester Zeit auf dem Fuße. Dieses Schema ist, wie wir zur Genüge wissen, nicht neu - es wird nicht erst seit 2001 immer wieder erfolgreich reproduziert.
Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob diese Attentate nun tatsächlich von verblendeten Extremisten im Alleingang durchgeführt wurden - das politische Ergebnis bleibt stets dasselbe. Anders gesagt: Es ist zunächst irrelevant, ob die neoliberale Bande derartige Ereignisse nur instrumentalisiert oder ob sie sie - mit welchen Mitteln auch immer - selber begünstigt oder gar herbeigeführt hat (es sei beispielsweise an das "Celler Loch" erinnert). Die politischen Folgen der Morde in Frankreich sind jedenfalls schon heute deutlich abzusehen: Auch diesmal werden die korrupten Regime des "freien Westens" weit über Frankreich hinaus die Gunst der Stunde nutzen, um ihre perfiden Überwachungsprogramme gegen die eigene Bevölkerung auszubauen und zu zementieren - man muss wahrlich kein Prophet sein, um das zu prognostizieren.
Was mich dabei am allermeisten verstört, ist einmal mehr die offenbar selbstverständliche Hinnahme der völlig absurden, ins Groteske verzerrten Relation in der medialen Rezeption: Ein Großteil der hiesigen Bevölkerung - offensichtlich bis weit in intellektuelle, linke Kreise hinein - scheint gar nicht mehr zu begreifen, dass der gewaltsame Tod von zwei oder zwölf Personen zwar unzweifelhaft furchtbar ist, dieser aber dennoch in keinem auch nur annähernd vergleichbaren Verhältnis zu den tausenden ermordeten Menschen durch US-Drohnen, den jährlichen 30.000 durch Schusswaffen ermordeten Menschen in den USA oder den in die Hunderttausende gehenden unbeteiligten, zivilen Opfern der kapitalistischen US-Kriege im Nahen Osten stehen. - Das macht die Morde in Frankreich nicht weniger schlimm, die heuchlerischen Beileidsbezeugungen hiesiger Politiker, Journalisten und auch Blogger dafür aber umso lächerlicher. Die manipulative Medien-Show hat die meisten Menschen im "freien Westen" offensichtlich fest im Griff.
Wenn die Ermordung von zwölf Menschen in Paris einen "Angriff auf die westlichen Werte, die Freiheit und die Demokratie" (ich muss unwillkürlich lachen, während ich das schreibe) darstellen soll, während ganze völkerrechtswidrige Kriege mit hunderttausenden von Toten ausdrücklich im "Namen der westlichen Werte, Freiheit und der Demokratie" geführt und von der Bande auch weiterhin propagiert werden, wissen wir, in welchem diktatorischen, kafkaesken Albtraum orwellscher Prägung wir leben.
4 Kommentare:
Möglicherweise erklärt sich so auch wieso für die Initialzündung 2001 gleich tausende Tote vonnöten waren:
"Further, the process of transformation, even if it brings revolutionary change, is likely to be a long one, absent some catastrophic and catalyzing event - like a new Pearl Harbor."
http://en.wikipedia.org/wiki/Project_for_the_New_American_Century#.22New_Pearl_Harbor.22
Es ist tatsächlich belanglos ob sie es nun selbst getan oder beauftragt haben oder nicht. Nützliche Idioten finden sich ja immer, siehe Pegida.
Danke für den Kommentar!!
Manche Menschen sind halt GLEICHER.
Und manche Toten auch.
Es geht schon weiter: Die Journaille schwadroniert inzwischen bereits von einem "Massaker" [sic!], und der CDU-Bürstenaffe De Mazière befindet:
"Ähnlicher Anschlag in Deutschland nicht auszuschließen / Nach Einschätzung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist auch die Bundesrepublik nicht vollkommen geschützt vor einem Terrorakt wie in Paris. 'Ein solcher Anschlag ist auch in Deutschland nicht auszuschließen', sagte der Minister dem ZDF. Eine derartige Attacke sei selbst durch noch so gute Polizeiarbeit nicht zu verhindern. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten aber einen festen Fahrplan für solche Bedrohungslagen und seien dabei, die Maßnahmen hochzufahren."
Die perverse Agenda wird konsequent abgearbeitet.
Hi Charlie da bin ich bei dir und hab auch schon in der Art beim SF und KlausBaum kommentiert, kein Schwein schert sich um syrische ,libysche oder Journalisten die in Krisengebieten durch Bombardements der ” Guten” ums Leben kommen, gehypt wird nur was sich NATO-Markt-Mainstream konform ausschlachten laesst...von daher gibt's da nichts hinzuzufügen
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