Montag, 14. Dezember 2015

Realitätsflucht (27): Homesick


Anlässlich des am Sonntag von den Propagandamedien gefeierten "Klimaabkommens", das aufgrund seiner Absurdität hier nicht weiter kommentiert werden soll (der Kollege flatter hat ein paar passende Worte dazu gefunden), widme ich mich auf meiner heutigen Realitätsflucht dem kleinen Spiel "Homesick" aus dem Hause der US-amerikanischen Independent-Entwickler Lucky Pause aus dem Jahr 2015.



Es handelt sich um ein kleines Endzeit-Adventure, das im wesentlichen von einem einzigen Entwickler - einem Herrn namens Marrett Meeker - in jahrelanger Arbeit allein geschaffen wurde. Zur Geschichte will ich gar nicht so viel schreiben (der unten verlinkte Trailer spoilert schon genug) - daher nur so viel: Die Spielfigur erwacht in einer halb zerfallenen Wohnung, die sich in einer offensichtlich riesigen Hochhausruine befindet - von Anfang an ist es offensichtlich, dass offenbar irgendeine Katastrophe stattgefunden hat. Im Spiel geht es nun darum, dieser Katastrophe auf die Spur zu kommen, was sich allerdings nicht ganz so einfach gestaltet, wie es sich hier liest. Man wird mit allerlei kleinen und größeren Rätseln konfrontiert, die es zu lösen gilt. Dabei wird man vom Spiel völlig allein gelassen, denn es gibt weder eine Karte, noch ein Inventar und erst recht keine Hinweise oder Quests.

Der allergrößte Pluspunkt dieses Werkes ist aus meiner Sicht ganz eindeutig die äußerst stimmige, stets beklemmende (aber niemals wirklich bedrohliche) Atmosphäre. Das fängt bei der fantastischen Grafik (die im Video nicht wirklich wiedergegeben wird) an und hört bei der großartigen Musik, die lediglich aus melancholischen Klavierklängen, gelegentlich verstärkt durch ein Cello, besteht, noch lange nicht auf. Selbst die Texte, die man im Spiel zuhauf findet, muss man sich hart "erarbeiten", denn anfangs versteht man sie gar nicht, sondern muss die fremde, kryptische Sprache erst ziemlich mühsam entschlüsseln, um nachvollziehen zu können, was geschehen ist.

Es ist ein äußerst ruhiges, gemächliches Spiel, in dem es keine Kämpfe, keine Action, keine großen dramaturgischen Bögen gibt - dafür aber ein solches Übermaß an dichter Atmosphäre, dass es mich viele Stunden länger beschäftigt hat, als zur Lösung eigentlich erforderlich gewesen wären. Und natürlich ist es auch ein bedrückendes Spiel, denn die Geschichte, die sich allmählich entblättert, ist alles andere als hoffnungsfroh. Das Merkel-Monster und die übrigen korrupten Pfeifen der politischen "Elite" haben es jedenfalls ganz gewiss nicht gespielt.

Das größte Manko dieses Spieles bleibt die Kürze: Nach wenigen Stunden ist der Ausflug in die Endzeit leider schon vorbei - und bietet dabei ein dermaßen seltsames, frei interpretierbares Ende, das Puristen hassen und Expressionisten lieben werden.

Auf meinem Win7/64-System gab's keinerlei Probleme. Leider ist das Spiel angesichts seines geringen Umfangs recht teuer - momentan ist es für 15 Euro bei Steam zu haben. Für die jahrelange, wenn auch durch "Crowdsourcing" finanzierte Arbeit des Entwicklers ist das allerdings alles andere als zuviel. Solche Kleinode, die es im Genre der Computerspiele so überaus selten gibt und die man getrost als eine neue Kunstform betrachten kann, sollten nach Kräften unterstützt werden.

Fazit: "Homesick" ist ein großartiges Werk, das von vorne bis hinten absolut stimmig ist und zur Pflichtaufgabe für alle SchülerInnen an den Lerninstitutionen des "freien Westens" werden sollte.


2 Kommentare:

schadensmeldung hat gesagt…

hust–
selbst angezüchtetes Gras auf der Fensterbank ist verboten, macht schlapp und schädigt weltweit Haschischanbauer.
:-)

Siewurdengelesen hat gesagt…

Bei Problemen auf aktuellen Systemen mit 32bit-OS und mehr als 3-4GB RAM (Fehlermeldung angeblich zu wenig RAM/Ran out of Video Memory...) hilft es per bcdedit das RAM künstlich zu limitieren:

http://steamcommunity.com/app/244910/discussions/1/613958868375923267/

https://youtu.be/7YpHqa-7bIo

Leider gibt es keine native Umsetzung für Linux:-(